Makulardegeneration: Altersabhängiger Verlust der Sehschärfe
Die Makulardegeneration ist eine Augenerkrankung, die vorrangig im höheren Lebensalter auftritt und als eine der Hauptursachen für einen Verlust der zentralen Sehschärfe gilt. Der Name leitet sich von der Makula ab, einem kleinen Bereich auf der Netzhaut, der für die Wahrnehmung von Details verantwortlich ist. In Deutschland sind Schätzungen zufolge bis zu 4 Millionen Menschen davon betroffen. Am weitesten verbreitet ist dabei die trockene Form der altersabhängigen Makulardegeneration (AMD) mit 80 Prozent.
Symptome der Makulardegeneration
Die Symptome der Makulardegeneration entwickeln sich in der Regel schleichend. Betroffene bemerken anfänglich oft eine Verschlechterung der Sehschärfe bei Tätigkeiten, die ein scharfes Sehen erfordern, wie das Lesen oder das Erkennen von Gesichtern. Weitere Symptome können Verzerrungen von geraden Linien, dunkle Bereiche oder weiße Flecken im Zentrum des Sehfeldes sein. Auch Farben können blasser erscheinen. Diese Anzeichen signalisieren typischerweise eine Veränderung in der zentralen Netzhaut, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert.
Ursachen der Makuladegeneration
Die exakten Ursachen der Makulardegeneration sind komplex und nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch angenommen, dass sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Risikofaktoren umfassen Alter, Familiengeschichte, Rauchen und hohe Exposition gegenüber UV-Licht. Eine unzureichende Aufnahme von Nährstoffen und ein hoher Blutdruck können ebenfalls zur Entwicklung der Erkrankung beitragen.
Feuchte und trockene Makulardegeneration
Die Differenzierung zwischen der trockenen und der feuchten Form der Makulardegeneration ist entscheidend, da sie unterschiedliche Behandlungsansätze und Prognosen impliziert. Die trockene Makulardegeneration, die häufigere der beiden Formen, ist durch das langsame Ausdünnen der Makula gekennzeichnet. Sie entwickelt sich graduell und führt über Jahre zu einem allmählichen Sehverlust.
Die feuchte Makulardegeneration hingegen ist weniger verbreitet, schreitet aber schneller voran und ist oft schwerwiegender. Sie wird durch das Wachstum neuer, abnormaler Blutgefäße unter der Makula verursacht, die leicht bluten oder Flüssigkeit abgeben, was zu einer schnellen Verschlechterung des zentralen Sehens führt.
Behandlungsmethoden
Die Behandlung der Makulardegeneration zielt darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten. Während es für die trockene Form derzeit keine Heilung gibt, dokumentieren verschiedene Studien eine schützende Wirkung durch in Lebensmitteln enthaltenen Antioxidantien wie beispielsweise Vitamin C und Vitamin E, aber auch mittels Zink und Omega-3-Fettsäuren.
Die feuchte Makulardegeneration kann dagegen mit injizierten Medikamenten behandelt werden, die das Wachstum abnormaler Blutgefäße unter der Netzhaut hemmen. Zusätzlich können Lasertherapien dazu beitragen, die Ausbreitung dieser Blutgefäße zu reduzieren. Ein multidisziplinärer Ansatz, der neben der direkten Behandlung auch unterstützende Maßnahmen wie Sehhilfen und eine Anpassung des Lebensstils umfasst, ist oft Teil des Therapiekonzepts.
Fazit
Makulardegeneration stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Sehkraft dar, besonders im fortgeschrittenen Alter. Obwohl es gegenwärtig keine Heilung gibt, ermöglicht das Verständnis der Symptome, Ursachen und der unterschiedlichen Eigenschaften der trockenen und feuchten Formen eine frühzeitige Diagnose und Behandlung, die wesentlich zur Verlangsamung des Krankheitsverlaufs und zur Erhaltung der Lebensqualität beitragen kann. Wissenschaft und Medizin arbeiten kontinuierlich daran, neue Therapiemöglichkeiten zu erforschen.
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