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Hameln à la carte am 21.04.2010



Hameln à la carte hieß unsere erste Veranstaltung, gemeinsam mit dem Landsommer 2010. Als Route 14 habe ich diese entdeckt.

Es wurde ein unterhaltsamer Rundgang durch die Altstadtgassen von Hameln, auch für Leib und Seele wurde etwas geboten.

Es war eine Kombination die uns erzählt wurde, aus Geschichte und Geschichten der Stadt Hameln.

Um 17 Uhr trafen sich 27 Personen vor dem Rattenfängerhaus. Dabei waren 8 FA-Mitglieder und ein Mini-Gast, der von Feierabend noch nicht einmal träumt.

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newmann, durtlede, r1949u, neu dabei sternchen222, dahinter maryon nicht zu sehen und rechts daneben mutschka2111, sowie Gäste aus der großen Gruppe.
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Elisabeth Schmidt die uns durch die Stadt führte verwandelte sich zu Beginn des Rundgangs in eine Marketenderin. Sie hatte einen Korb dabei worin Gläschen, eine Flasche Pflaumenschnaps und ihre Aufzeichnungen lagen.

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Alle tranken das Schnäpschen, maryon hob das Glas und prostete zu.
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Es ging gleich los und die erste Erklärung kam zum Rattenfängerhaus, wovor wir uns getroffen hatten. Das Rattenfängerhaus trägt seinen Namen (seit ca. 1900) aufgrund der Inschrift, die sich seitlich am Haus befindet. Die Inschrift am Haus von 1602 lautet:

“ANNO 1284 AM DAGE JOHANNIS ET PAULI WAR DER 26 JUNII DORCH EINEN PIPER MIT ALLERLEI FARVE BEKLEDET GEWESEN CXXX KINDER VERLEDET BINNEN HAMELEN GEBON TO CALVARIE BI DEN KOPPEN VERLOREN“.

Das 1602/03 durch den Ratsherrn Hermann Arendes erbaute Haus zeigt alle Stilelemente des Baustils der Weserrenaissance. Der zweigeschossige erkerartige Vorbau wird "Utlucht" genannt und hatte zur Erbauungszeit eine Bekrönung.

Seit 1917 ist das Haus im Besitz der Stadt Hameln.

Alle hörten den Ausführungen aufmerksam zu. Gleich gegenüber steht die ehemalige Garnisonkirche.

Diese wurde 1713 im Barockstiel erbaut und diente bis 1843 der Garnison Hameln als Gotteshaus.

1830 bis 1835 war die Garnisonkirche Wirkungsstätte von Karl Johann Spitta, Theologe und Dichter geistlicher Lieder, der in Hameln Gefängnisseelsorger und Garnisonprediger war.

Seit 1929 befindet sich hier die Sparkasse drin.

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Links am Haus befindet sich eine Tafel zum Gedenken an den „Grünen Ritter“ mit Inschrift ganz schlicht gehalten ohne Prunk.

Welche Spuren hinterließen die Hugenotten, die 1694 nach Hameln kamen?

Dieses war u.a. eine Frage, die auch schon im Programmheft stand. An allen Gebäuden der Stadt, wo uns Frau Schmidt hinführte kamen in ihren Geschichten aus alter Zeit die Hugenotten vor.

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Diese Malerei entdeckte ich an einem Haus beim Durchgehen der Altstadt.

Was uns auch neugierig machte war die Frage: „wo lebte der wilde Peter“?

Der „wilde Peter“ wurde am 17. Juli 1724 als 13 Jahre alter Junge auf einer Wiese nahe Hameln aufgefunden. Er wurde von Bewohnern als blankes (= nacktes) schwarz - behaartes Geschöpf mit bräunlicher Haut beschrieben. Nach seiner Entdeckung wurde er in die Stadt gebracht, wo er großes öffentliches Interesse erregte. Sein Verhalten glich dem eines wilden Tieres und er ernährte sich vorwiegend von Vögeln und rohem Gemüse. Wenn er nicht machte was von ihm verlangt wurde, bekam er es mit einer Rute.

Peter wurde nach England gebracht, dort lebte er als Witz- und Spottfigur. Der bekannte schottische Arzt und Mathematiker John Arbuthnot bemühte sich vergeblich um die Erziehung des Knaben. Er erlernte nie das Sprechen, lachte nie und zeigte absolute sexuelle und finanzielle Gleichgültigkeit. Er war musikalisch interessiert, konnte unterrichtet werden und verrichtete verschiedene Aufgaben.

Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er bei einer Familie auf dem Lande. Im Alter von 60 Jahren wurde er in London nochmals König Georg I. vorgestellt. Der „wilde Peter“ von Hameln starb 1785 in Hertfordshire.

Wer oder was spukte in der Jodokuskapelle, das erklärte Frau Schmidt sehr ausführlich als wir davor standen. Erst war sie für die Augustiener-Mönche, später flohen diese nach Fischbeck. 1328 wurde die Kapelle geweiht. Spukgeschichten erzählte man sich, z.B. will man einen Mann mit einer Stola gesehen haben.

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Nun erinnert diese Tafel noch daran. Heute ist dort ein Kindergarten untergebracht. Bei den mittelalterlichen Kirchen- und Altarpatrozinien wird Jodocus mehrmals als Kapellen- oder Altarpatron aufgeführt.

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Verschiedene Häuser, oben links mit Fächerrosette, und Bauweisen wurden uns vorgestellt und erklärt.

Häuser in unterschiedlichen Farben. Wurde ein Haus z.B. lila angestrichen war der Meister des Betriebes verstorben und die Ehefrau nun Witwe. Wenn die Witwe nicht in einem halben Jahr wieder verheirat war ging auch das Handwerk in diesem Haus verloren.

Ein altes Sprichwort wurde zitiert „ Lila der letzte Versuch“. Lila befand sich auch in unserer Gruppe, nicht als letzter Versuch, sondern als begeisterte Zuhörerin. Wir hatten alle etwas zu schmunzeln.

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Humor ist wenn man trotzdem lacht wie man bei „r1949u“ sieht.

Wir gingen zur ersten Einkehr und allen mundete es im Gasthof Kitzinger. Eine gute Organisation und Absprache zwischen Frau Schmidt und der Restauration kann hier nur bestätigt werden.

Als das letzte Besteck aus der Hand gelegt war ging die Führung weiter. Kleine Altstadtgassen durchquerten wir, auf dem Rumpelpflaster musste vorsichtig gegangen werden. Wir hörten was über die Franzosen, die hier in der Stadt früher wohnten. Sie hatten alles anders als die Bewohner der Stadt, auch die Eßgewohnheiten.

Ein ganzer Straßenzug war um 1600 abgebrannt. Er wurde wieder aufgebaut, darum gibt es in dieser Straße eine einheitliche Front nach dem Wiederaufbau. Die Giebel stoßen aneinander, so ist hier eine gerade neue Bauweise entstanden. Man nennt sie die Feinestraße. Es wohnen natürlich auch feine Leute darin.

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Hier ist unser junger Gast Mimi, die noch nicht an FA denkt, zu sehen mit ihrer Oma, ja mimisoma
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Die Baustraße hat ihren Namen bekommen, da hier früher viel gebaut wurde, z.B. die Ständerbau-Weise. Die Häuser wurden erst wo anders aufgebaut und dann in der Baustraße erneut errichtet. Dafür haben die Zimmerleute
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drei Abbundzeichen in den Balken eingekerbt.

Die Braustraße bekam den Namen, da hier viel Bier gebraut und getrunken wurde. Ein Trinkspruch, „Trinke Bier, trink es hier“. Am Wirtshaus Alter Krug in der Osterstraße wurde uns erklärt, wenn der Wirt die Stadt verließ, nahm er seinen „Krug“ mit.

1750 kam das Braurecht nach Hameln. Gottlieb Förster verkaufte es 1985, seit dem wird in Hameln nicht mehr gebraut.

Ecke Ritterstraße wurde uns vermittelt, dass die Häuser wegen der Stabilität wechselweise mit Eiche oder Fichte gebaut wurden. Noch etwas was so vielleicht nicht jeder weiß, Nachforschungen haben ergeben, dass die Haken, die man im Holz gefunden hat, daran früher die Wiege der Babys aufgehängt hatte.

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Zum Abschluss ging es in die Vinothek und bei einem leckeren Glas Wein und Flammkuchen nach Elsäßer Art ging ein schöner Ausflug zu Ende.
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Die Kommunikation vorher hat super funktioniert. Auch die Fahrgemeinschaft. Eigentlich hätte ich kurz vorher absagen müssen, da ich meine Enkelin hatte und selbst mit Magen und Darm in den Seilen hing. Liebes Enkelkind und Streicheleinheiten ließen mich durchhalten.

Danke für die lieben Worte.

Hallo Vera, mit der Führung hattest du etwas Tolles ausgesucht gehabt. Nicht nur das Wetter war toll, die Stellen der Einkehr waren sehr einladend. Zudem hoffe ich dass es dir wieder besser geht.

Noch einen schönen Sonntag wünscht dir Edeltrud.

Text und Fotos von mimisoma
21. April 2010

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