Wehmut macht sich breit ...

Wir wären heute 33 Jahre verheiratet.
Wie schön wäre es, dich noch an meiner Seite zu haben; so bist du nur noch in meinen Gedanken. Auch wenn ich immer noch Gespräche mit dir führe, mir fehlt dein Echo, dein Lachen, dein Grollen und - ja, ich gebe es zu - dein Schnarchen. Naja, jedenfalls ein bisschen.

Du wirst nie älter als 64 Jahre alt sein; dabei verändert sich so viel.

Unsere Patentochter erwartet ein Mädchen, das wird sicher genauso hinreißend sein wie die Mama. Den Namen wollen sie nicht verraten, das ist top secret. Im Herbst fliegt deine Schwester nach Australien und besucht sie, sie ist jetzt schon ganz hektisch. Jack kümmert sich rührend um seine Frau. Der Teufel sollte ihn holen, würde er es nicht tun!
Bianca wohnt jetzt in München und hat - mit unglaublichem Geschick - eine bezahlbare Wohnung gefunden. Sie kommt aber regelmäßig ins Rhein-Main-Gebiet zu Besuch. Deine Schwester hat eine schwierige OP hinter sich und ist jetzt in der Reha; sie kämpft sich durch.

Mir geht es mal gut, mal sehr gut, mal weniger gut. Es wird erträglicher, ich habe gelernt, damit umzugehen, dass du nicht mehr da bist. Obwohl .... manchmal habe ich den Eindruck, dass du doch irgendwie da bist.

Wir hatten Träume. Ich versuche jetzt, diese Träume umzusetzen. Das hält mich beschäftigt und bringt dich nahe.