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Mein Fantasien

Von tastifix Freitag 23.02.2024, 08:38 – geändert Donnerstag 07.03.2024, 06:02

„Woow, Mama! Sieht ja toll aus!“
Ich freute mich, sah ein wenig entrückt auf die Kaffeetafel und auf einmal entstand vor meinem inneren Auge mein Land Fantasien, das mir allein gehörte. Vor der Kulisse schneebedeckter Berggipfel erstreckten sich Wälder auf sanften Höhen und weite Täler mit von sprudelnden Flüssen und plätschernden Bächen durchzogenen, Blumen übersäten Wiesen. Vom azurblauen Himmel strahlte die Sonne und verzauberte alles mit ihrem goldenen Schein.

Und dann entdeckte ich es, dieses Schloss, dass ich mir erträumt hatte, Es stand in einem Park hinter einer kleinen Baumgruppe vor fremden Blicken verborgen, nur für mich sichtbar. Strahlend weiß gemauert, mit zwei hohen runden Türmen, einem breiten Eingangsportal und vielen großen Fenstern. Überall auf dem Anwesen gedieh eine prachtvolle Pflanzenvielfalt, so auch Bäume mit ausladender Laubkrone, deren Blätter sich im sanften Wind wiegten. Auf dem Boden hatten die Gärtner mit ihren Harken die Erde vorsichtig ein wenig gelockert, sie von Stöcken sowie kleinen Steinen befreit und dabei ein kaum erkennbares Relief hinterlassen.
Fasziniert überließ ich mich ganz diesem Traum. Mein Blick verweilte erneut auf dem Schloss. Ringsherum wuchsen Rosen, deren Ranken am Gemäuer in die Höhe kletterten. Im saftigen Grün ihrer Blätter entdeckte ich rote und rosa Blüten.Wie kostbare Perlen umschmeichelten sie das Schloss und gaben ihm ein märchenhaftes Aussehen.

Doch auf einmal wandelte sich das Bild. Die Sonne versteckte sich hinter dicken grauen Wolken. Es wurde kühler, der Wind frischte auf und es regnete. Der Wind wuchs an zum Sturm, es war Herbst geworden. Das Laub der Bäume färbte sich rot und gelb. Es wurde noch kälter, Der Winter kündigte sich an. Die Bäume vermochten ihr Laub nicht mehr zu halten. Blätter wirbelten zu Boden. Einige wurden auf die Mauervorsprünge vor den Fenstern geweht, denen sie, wie in Blumenkästen gepflanzte Blumen, mit ihren Farben zu einem tröstlichen Anblick in der nun kargen Landschaft verliehen.. …

„Mama???“
Meine Älteste musterte mich, die ich versonnen vor mich hin lächelte.
„Entschuldige, ich hab kurz geträumt!“
Sie lachte.
Fantasien war verblasst und gab der Wirklichkeit Raum, Aber etwas war geblieben und erfreute sie und mich: Der Tisch ließ keine Wehmut aufkommen. Die Vorstellung hatte mir einige Ideen eingegeben, wie ich ihn zu dem machen könne, als das er sich nun präsentierte: Zu einer hübsch gedeckte Tafel.

Auf eleganten erdbraunen Sets hatte ich mein weißes Fürstenberg- Service gedeckt, ein Geschenk meiner Eltern zur Hochzeit. Teller und Tassen schmückte nur am Rand eine schmale grüne Ranke. Obwohl es nicht mehr derm heutigen Geschmack entspricht, liebe ich dieses Porzellan noch immer. Auf jedem Teller lag eine goldgelbe, in Blattform geschnittene Serviette. Als .Tischdekoration dienten drei schlichte weiße Minivasen mit Gänseblumen. Die winzigen Sträußchen waren so kurz geschnitten, dass nur noch der Blütenhalbmond zu sehen war.

damit wirklich alles farblich harmonieren solltem, stellte ich zwei Obstböden mit Pfirsichen sowie Aprikosen auf die Tafel. Und, weil manchmal schon zu Beginn des Winters die ersten Schneeflocken fallen, vergaß ich genauso nicht das Schälchen mit der Sahne.

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