Sie denken nicht daran, etwa kampflos aufzugeben

Streifi, seine Familie und Freunde sind in heller Aufregung. Nein, strenggenommen sind sie stinksauer:
„Nicht mit uns!“
„Die spinnen wohl!“
„Wenn die wirklich glauben, sie könnten …“
„Uns etwa besiegen …?“
„Paah. Wieder typisch für die!!“

Es klang ausgesprochen frech und gipfelte dann in:
„Na, denen werden wir einheizen! Wir geben nicht auf!!“
„Wie meinst du das denn, Streifi?“
„Ganz einfach. Wir sind viel schlauer als die denken!“
„Du, Streifi, mag ja sein. Aber die sind die Stärkeren!“
Familie und Freunde guckten ihn besorgt an.
„Lass es besser sein! Was haste denn überhaupt vor?“
Der guckte nur von Einem zum Anderen:
„Es klappt nur, wenn ihr alle mitmacht ...“

Und dann verriet er ihnen seinen Plan. Die Anderen guckten ziemlich zweifelnd, denn, was Streifi vorschlug, war eine ihnen äußerst ungewöhnliche Taktik. Andererseits, wenn sie so drüber nachdachten, konnte es, falls alles gut gehen würde, noch sehr spannend und lustig werden.
„Damit rechnen die nie!"
Auf einmal gefiel ihnen Streifis Idee gar nicht mehr schlecht und je länger sie grübelten, wie sie sie denn tatsächlich in die Tat umsetzen könnten, fanden sie ständig mehr Gefallen daran.
„Wir machen alle mit. Das gibt einen Spaß!“

In den Stunden darauf sah man sie Baumaterialien sehr ungewöhnlicher Art schleppen. Es lag ja überall auf den Wegen mehr als genügend Kram herum, der sich prima verwenden ließ. Was zu schwer war ,wurde eben gemeinsam bis zu einem bestimmten Busch transportiert. Bald lag dort ein kleiner Stapel dünner Stöcke und daneben ein buntes, fast rundes Tuch, um dessen Rand bunte Bändchen flatterten. Die Stöcke steckten sie in regelmäßigem Abstand zueinander in einem Kreis in die Erde. Danach banden sie das bute Tuch mit den Bändchen an ihnen fest.

Stolz und zufrieden und auch hämisch grinsend bei dem Gedanken daran, was sie planten, standen sie davor und bewunderten ihr Werk, ein tolles Mini-Trampolin.
„Los, versteckt Euch! Da kommen schon die Ersten. Wie die rum laufen? Die nehmen uns gar nicht ernst!“
„Aber gleich!!“

Sorg- und ahnungslos bummelten die wegen der Hitze nur leicht bekleideten Spaziergänger heran. Doch dann wars urplötzlich um deren gute Laune geschehen.
„Iih! Was ist denn das?“
„Au, verflixt!“
Ihr Blick streifte suchend umher.
„Mönsch, wohl Mücken oder Bremsen!“, meinte einer.

Doch im nächsten Moment schlugen sie wie wild mit den Armen um sich, um die vielen Zecken, Streifi, voran, abzustreifen, die von unten vom Trampolin hoch in die Luft gesprungen waren, ihnen rachsüchtig entgegen sausten und sich blitzschnell in Kniehöhe auf den Beinen der Spaziergänger niederließen
„Klasse! Macht viel mehr Spaß als sonst. Ist doch außerdem Fitnesstraining pur!“

Verzweifelt und angeekelt versuchten die Leute die Tiere abzustreifen. Doch es waren so viele, dass sie es bald aufgaben und hilflos davon rannten. Wenn sie Glück hatten, schafften sie es daheim mit Hilfe von Zerckenzangen, die Plagegeister zu entfernen. Wenn nicht, eilten sie schnellstens zum Arzt.

„Die werden sich nicht mehr einbilden, uns den Garaus machen zu können!!", triumphierte Streifi und alle nickten begeistert. .