Sehnsucht nach einem Parkplatz

„Dort ist einer frei!“
„Nee, das ist ´ne Ausfahrt!“
„Stimmt, so ein Mist!“
Seit einer halben Stunde kurven wir durch Duisburg und fahnden vergeblich nach einem Auto-Erholungsplätzchen. Duisburg ist offensichtlich an blauen Masern erkrankt, zudem an einer äußerst lästigen Abart, die uns mittlerweile arg auf den Wecker fällt. In jeder Straße finden wir blaue Schilder mit weißem ´P` plus dem netten Hinweis auf einen Parkscheinautomaten.
„Die spinnen doch!“
Grollend klappern wir die Nebenstraßen ab.
„Vielleicht werden wir ja hier fündig!“
„Denkste!! - Guck mal, schon wieder so ein Abzockgerät!“
„Ich lass mich doch nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans!!“

Jedoch lassen wir uns davon nicht den Ausgeh-Abend vermiesen. Wir suchen weiter. Inzwischen werden die Gassen immer enger, von der Amüsiermeile ist längst nichts mehr zu sehen. Verunsichert fragen wir uns, ob wir überhaupt noch in Duisburg oder gar schon in Pusemuckel sind. Das letzte Haus liegt bereits weit zurück und nur noch eine Wildwiese vor uns. Selbst vor der . mahnt überflüssigerweise eine weitere Hinweistafel:
„Sackgasse!“
„Genau. Sackgässiger geht’s gar nicht!!“

„Duhuuh? Fällt dir was auf?“
„Waas??“
„Na, siehst du hier irgendwo nen Parkverbotsschild?“
Strahlend stellen wir den Wagen knapp vor „Sackgasse“ ab und marschieren allerdings gar nicht mehr strahlend ungefähr zwanzig Minuten durch die Eiseskälte, bis wir endlich total durchgefroren ein schickes Restaurant entdecken. Der Abend ist gerettet!