Gebet an eine Muttergottes

Du Heilige und ewige Erhalterin des Menschengeschlechts, den schwachen Sterblichen Schutz gewährend, die du dem Elenden die milde Zärtlichkeit einer Mutter angedeihen lässt.

Kein Tag keine Nacht, kein geringer Moment schwindet leer an deinen Wohltaten
dahin, zu Wasser und Lande beschirmst du die Menschen und entfernst von ihnen
jede Lebensgefahr und reichest ihnen deine hilfreiche Rechte,
mit welcher du das verworrene Geflecht des Schicksals entwirrst und
Unglückstürme besänftigst und der Sterne schädlichen Lauf einhaltest.

Die Oberen (Götter) verehren dich, die unteren verehren dich, du drehst die Erde
entzündest die Sonne, beherrschst die Welt und trittst den Tartaros nieder.
Dir antworten die Sterne, kehren die Jahreszeiten zurück, gefallen die Wesen,
dienen die Elemente. Deinem Zunicken wehen die Lüfte, füllen sich die Wolken,
Keimt das Saatgut, und wächst das Gras.
Deine Majestät scheuen die Vögel unter dem Himmel, die wilden Tiere auf den Bergen.

Doch ich bin zu schwach am Geiste, dein Lob zu preisen und zu arm um dir würdige Opfer darzubringen; noch habe ich die Fülle der Worte um zu sagen, wie ich deine Herrlichkeit fühle.
Es genügen nicht tausend Zungen neben einem ewigen Fluss ununterbrochener Rede. So lasse dir denn wohlgefallen, was ich demütig meine fromme Armut dir angelobt.

Dein göttliches Angesicht soll ewig sein und dein höchst heiliger Name soll im Herzen, als mein innerstes Heiligtum, immer verehrt existieren.

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