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Ich habe ein Wunder gesehen

Von ehemaliges Mitglied Montag 10.05.2021, 06:31


Zum 11. Februar, dem Gedenktag U.L.Frau von Lourdes.

Der Maristenbruder William Wilder S.M., Lehrer an der »St. Marys University« in San Antonio, Texas, besuchte viermal die Gnadenstätte von Lourdes ohne eigentliche tiefe Ergriffenheit, bis er sich in die Schar der freiwilligen Krankenträger (brancardiers) einreihte. Wir bringen hier einen stark gekürzten Bericht.

„Wir stellten während der französischen Nationalwallfahrt täglich mehr als 800 Tragbahren und Rollstühle zur Segensandacht, zum Rosenkranz usw. in Reihe auf. Das war ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. — Ich wünschte, ihr könntet die Krankheit sehen ... Kranke aller Art mit allen möglichen Krankheiten, bekannten und unbekannten ... Sie kommen mit Hoffnung und mit Vertrauen, im Geist des Glaubens. Der größere Teil kehrt wieder heim, leiblich noch krank, aber Frieden und Ergebung im Herzen. Manche sind besonders auserwählt von unserer himmlischen Mutter, um anderen Gnaden zu vermitteln — für gewöhnlich erhalten jene, die eines Wunders teilhaftig werden, diese Gnade zugunsten anderer.

Typisch ist die Heilung einer Dame, während ich in Lourdes weilte. Sie lag im Sterben, ihr ganzes Innere war in Auflösung begriffen, und aus zwei schmierigen Wunden floss der Eiter. Sie flehte Unsere Liebe Frau an, sie möge nach ihrem Tod für ihre Kinder sorgen. Sie wusste, dass sie sterben werde, aber sie bat doch, man möge sie in dem wundertätigen Wasser baden — als eine letzte Hoffnung. In der Piscine empfing sie die Sterbesakramente, man glaubte nicht, dass sie den nächsten Morgen noch erleben werde. Aber sie überraschte die Ärzte und die Pflegerinnen. Sie lebte noch am Morgen und bat, nochmals zur Grotte gebracht zu werden. Nach einem neuen Bad in dem wundertätigen Wasser fühlte sie sich etwas besser. Am Nachmittag ging es ihr schon ziemlich gut, und sie empfing den Segen mit dem Allerheiligsten.

Dann fühlte sie, dass sie geheilt war. Zur Zeit des Abendtisches bat sie, das essen zu dürfen, was alle übrigen Patienten bekamen, obwohl sie die vorausgehenden sieben Monate nichts anderes als Bouillon zu sich hatte nehmen können. Nach einem herzhaften Mahl schritt sie, die seit mehr als 18 Monaten nicht hatte gehen können, und die noch am Tag zuvor von den Ärzten der Gnade Gottes überlassen und von den Pflegerinnen und Freunden aufgegeben worden war, von Station zu Station und nahm Abschied von den anderen Patienten, die alle unserer himmlischen Mutter dankten. Am nächsten Tag waren sogar die beiden äußerlichen Wunden geschlossen, sie hinterließen nur kleine Narben: zarte Erinnerungszeichen der Liebe einer Mutter.
Fünf Wunderheilungen wurden bekannt während der kurzen Zeit, die ich in Lourdes verbrachte. Ich trug ein Mädchen mit verkrümmter Wirbelsäule eines Nachmittags zur Krankensegnung. Es war heiß. Die Volksmenge stand wie eine Mauer, und die Reihen der Tragbahren kamen nur langsam voran. Während wir uns seitwärts durch die Menge drängten, hörte ich eine Dame auf einer Trage zu meiner Linken leise, aber erregt wiederholen: „Ich brauche diese Trage nicht mehr!" Ich schaute hinüber und sah die Dame — sie war etwa 45 oder 50 Jahre alt —, wie sie versuchte, ihre Beine, nicht gewöhnt an eine solche Übung, über den Rand der Tragbahre herunterzubringen. Ich sah, wie die Dame ihre Füße fest auf den Boden stellte. Ich war im Dienst und konnte nicht stehen bleiben, um ihr nachzusehen, wie sie in Strümpfen zum ersten Male seit Jahren zur Grotte ging, um unserer himmlischen Mutter zu danken. Später sah ich sie jedoch, als sie zum Hospital zurückkehrte, immer noch zu Fuß, gefolgt von mehr als tausend jubelnden, klatschenden, begeisterten Menschen.
Wächter hinderten die brausende Masse daran, in das Hospital einzudringen, aber ich konnte dicht hinter ihr folgen, da alle Krankenträger, die die Tragriemen anhaben, überall Zutritt haben ... Unter dieser jubelnden Volksmenge und Tausenden von anderen, die über die Geschichte der Heilungen von Lourdes lesen, befanden sich jene, für welche die Heilung dieser Frau tatsächlich gewirkt wurde. Verhärtete Sünder, die seit 50 Jahren und mehr Jahren nicht mehr gebeichtet haben, Skeptiker, die alles bezweifeln, Atheisten, die kommen, um zu spotten, werden entzündet von Reue, Glaube und Liebe, ängstliche, kraftlose Seelen erkennen den wirklichen Sinn ihres Lebens ...

Aus: »Mary Today« 6512

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