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Ein Wunder in Lourdes rettete zwei Seelen

Von ehemaliges Mitglied Mittwoch 10.03.2021, 09:11 – geändert Mittwoch 10.03.2021, 09:13

Es geschah vor vier Jahren. Wieder zeigte uns die Gottesmutter Maria an einer amerikanischen Krankenschwester und ihrem Sohn, welch große Gnadengeschenke sie zu verteilen mächtig ist.
Für eine Krankenschwester ist es besonders hart die Diagnose ihres vierjährigen Sohnes, »Myeloblastische Leukämie«, das heißt »Blutkrebs«, vom Arzt erfahren zu müssen.
Sie, die selbst täglich mit schwerkranken Menschen in Berührung kommt und beinahe täglich sieht, wie Patienten jeden Alters mit diesem Krankheitsbild, trotz aller möglichen modernen Behandlungsmethoden sterben müssen, sie, die nur zu genau weiß, dass durch diese Methoden mit radioaktiven Strahlen auf das Rückgrat und auf den Kopf die Haare des Kindes ausfallen, die Zähne verfaulen, ja, noch viele qualvolle Schmerzen über Stevie kommen werden, sie soll nun mit dieser überaus großen seelischen Belastung fertig werden, die ihr gerade der Arzt im Krankenhaus mitteilte.
Zudem verlor sie auch noch vor kurzer Zeit ihren Mann, der bei einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall ums Leben kam.
Wie fest hielt sie ihr Kind in den Armen und weinte. Stevie tröstete seine Mutter und meinte: „Das macht nur die Engel oben im Himmel traurig." Diese Gedanken stammten wohl von der 80jährigen Großmutter, einer frommen, einfachen Witwe, die mit ihnen zusammen im eigenen Häuschen wohnte. Ihr Zimmer war voll von Heiligenstatuen, religiösen Bildern und Kerzen.

Doch wie oft schon versuchte die Mutter, die Oma von solchen Erzählungen abzuhalten, denn an all das glaubte sie nicht und so antwortete sie ihrem Söhnchen: „Solche Wesen wie Engel gibt es doch nicht, auch keinen Himmel. Es gibt nur die Hölle, und die ist hier auf Erden ... . „Aber Mama, die Oma sagt, jeder Mensch, auch die Erwachsenen und auch Du haben einen Engel", beteuerte Stevie. Und noch einmal versuchte die Mutter ihrem kleinen Sohn verständlich zu machen, dass das, was Oma hierüber erzählt, großer Unfug ist. Sie wäre doch schon viel zu alt und auch sie hätte noch nie einen Engel gesehen.
Nach schmerzvollen Untersuchungen an ihrem Sohn nahm Frau Lentz ihren Sohn mit nach Hause. Am liebsten hätte sie ihren Beruf aufgegeben, um sich ganz ihrem Sohn in seinen letzten Lebenstagen zu widmen. Doch wie wäre das möglich gewesen, sie musste Geld verdienen, da die Behandlungen und die häufigen Krankenhausaufenthalte eine Menge Geld kosteten. So hielt sich Stevie tagsüber im Kindergarten auf. Seine Haare fielen praktisch über Nacht aus und seine Großmutter sammelte sie heimlich auf seinem Kopfkissen zusammen und bewahrte sie in einem kleinen Beutel auf, den sie vor die Mutter Gottes-Statue mit einer ständigen brennenden Kerze stellte. Aber immer wieder blies die Mutter die Kerze aus.
Stevi wuchs nicht mehr, er war das älteste Kind in der Kindergartenklasse, das kleinste und das schwächste. Der Kleine trug eine Perücke, so dass er sich ohne Scham unter die Kinder mischen konnte. Und jedes Mal, wenn eine gedankenlose Mutter ihr Kind mit Schnupfen oder Fieber in den Hort schickte, musste Stevie das mit einem hohen Preis bezahlen. Er steckte sich sofort an, da sein Körper zu schwach war, Abwehrstoffe zu bilden. Und was sollte da nur Frau Lentz unternehmen? Sie wollte Stevie wie ein normales Kind behandeln, das gerne unter Seinesgleichen war, das gerne spielte und auch lernte.

Es war Ende Januar. Stevie verbrachte bereits ein knappes Jahr im Kindergarten, da bekam er wieder mal eine Erkältung, die sich rasch zu einer doppelseitigen Lungenentzündung entwickelte. Er lag mit sehr hohem Fieber im Krankenhaus, zeitweise erkannte er seine Mutter nicht mehr und Frau Lentz wusste, dass es nun mit ihm zu Ende gehen würde. Die Ärzte pumpten Medikamente in seinen schwachen Körper, aber es war alles vergebens.
Frau Lentz nahm Urlaub, um tagsüber bei Stevie Wache halten zu können. Am Abend kehrte sie stets nach Hause zurück und fand die Großmutter betend vor den Statuen der 1teiligen. Am liebsten wollte sie alle Figuren zu Boden werfen und machte ihrer Schwiegermutter klar, dass all das Beten Stevi nicht retten könne.
Eines Abends vernahm Frau Lentz eine Männerstimme in Omas Zimmer. Als sie näher hinhörte, konnte sie deutlich verstehen, dass die Großmutter einem Mann Geld anbot und um Erfüllung eines Auftrages bat. Durch einen offenen Türspalt erkannte sie einen Priester. Nun konnte sie nicht umhin und stürmte in das Zimmer und wütete: „Welche Geschäfte werden hier mit meinem Geld gemacht?" Die Oma stellte ihr Monsignor Balascic vor und erklärte, dass das Geld für eine Messe an der Grotte der Gottesmutter in Lourdes sei, wo schon viele Wunder geschehen seien. Sie hoffe nur, dass auch Stevie vom Krebs geheilt werde. Für all das brachte Frau Lentz kein Verständnis auf. Der Priester antwortete ihr: „Ich glaube an die Wunder in Lourdes mit meiner ganzen Seele und meinem ganzen Herzen." Stevies Mutter schimpfte weiter. Der Priester kniete sich nieder und sagte: „Wenn ich nach Lourdes fahre, dann bete ich vor allem auch für Sie, Frau Lentz, damit auch Sie von ihrer Krankheit geheilt werden. Die Krankheit der Seele ist schlimmer als die Krankheit des Körpers. Ihr Leben ohne Glauben und ohne Vertrauen muss schrecklich einsam und hart sein. Ich bedauere sie aufrichtig. Der Tod ist nicht das Ende von einem jeden von uns."

So ging er, nahm kein Geld und versprach der Großmutter, dass er, sobald er in Lourdes sei und wisse, wann er die Messe lese, eine Karte schreibe, damit sie zur gleichen Zeit beten könne.
Schnell reichte ihm die alte Frau noch einen Beutel, den er unbedingt mitnehmen wollte. Darin befanden sich die heimlich gesammelten Haare von Stevie. Frau Lentz begehrte zu wissen, warum der Geistliche die Haare mit nach Lourdes nehme. „Ein Kranker wäscht sich dort an der Grotte mit Wasser, und da Stevie das nicht kann, gebe ich eben das nächst Beste von ihm ab: seine Haare. Wenn es der hl. Wille Gottes ist, wird Maria ihm helfen," erwiderte die Oma.
Frau Lentz bewunderte nun insgeheim den Glauben ihrer Schwiegermutter, ja, sie beneidete sie geradezu, da die Oma glaubte, dass sie einmal mit all den Verstorbenen wieder zusammen sein könne. Doch ihre eigene Intelligenz ließ diesen Glauben nicht zu, — noch nicht.
Eine weitere Woche verging und Stevies Krankheitszustand wurde schlimmer und schlimmer. Die Schwestern hatten mit ihm alle Hände voll zu tun, es schien, als ob die Ärzte die Schlacht verloren hätten. Stevie fiel in eine tiefe Bewusstlosigkeit, er atmete nur noch unregelmäßig. Frau Lentz durfte jetzt sogar nachts bei ihm bleiben.
Und da geschah es, — in der Nacht zum 11. Februarie Mutter setzte sich ans Fenster und schaute in die kalte verschneite Nacht hinaus, der Mond und die Sterne begleiteten die schlafende Stadt. Plötzlich verspürte sie eine eigenartige innere Ruhe, eine Ruhe der Zufriedenheit, des Vertrauens. Sie fühlte, dass sie der ganzen Welt vergeben habe, selbst Monsignor Balascic. Sie sah ihn deutlich, einen silbernen Becher hochhebend.
Jetzt konnte sie verstehen daß alles auf der Welt einen berechtigten Grund hat, auch wenn man vieles nicht verstehen kann.

Da rief Stevie: „Mama, gib mir etwas zu trinken." Die Mutter beobachtete, dass bei ihrem Söhnchen auf einmal wieder alles normal verlief, der Puls schlug normal und er konnte ohne den Sauerstoffschlauch atmen. „Kommt diese Frau wieder, die lächelnd sagte, ich könne morgen nach Hause gehen?", fragte Stevie.
Frau Lentz war zutiefst erschüttert und holte sofort die Ärzte herbei. Jeder musste das Wunder sehen.
Am nächsten Morgen zeigten die Röntgenbilder eine gesunde Lunge, die Blutbilder waren ohne Befund und Stevie durfte heim.
Die Karte von Monsignor Balascic erwartete sie zu Hause: „Ich hoffe, die Karte kommt noch rechtzeitig an, so dass Sie mit mir am Fest der Erscheinung der Unbefleckten Jungfrau Maria in Lourdes beten können."

Und in der Tat, es geschah am 11. Februar: Der Priester las zur selben Stunde die hl. Messe, in der Stevie geheilt wurde.
Heute ist der Junge acht Jahre alt und kerngesund. Das Leben von Frau Lentz hat sich völlig geändert. Sie hat den Glauben gefunden und es gibt keinen Sonntag mehr, an dem sie nicht mit ihrem Sohn und der Oma in die Kirche geht.
Sogar eine Lourdesreise ist geplant, um der Gottesmutter zu danken.


Aus dem Buch "Die schönsten Mariengeschichten"
von Stadtpfarrer Karl Maria Harrer, München

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