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Das Lourdes-Erlebnis der Fürstin von Monaco

Von ehemaliges Mitglied Dienstag 25.05.2021, 10:00


Fürstin Gracia von Monaco hat eine märchenhafte Karriere gemacht und gehört zu den berühmtesten und meistbeachteten Frauen unserer Zeit. Aber wenn man Monacos Landesmutter Gracia Patricia fragt, welches ihr schönstes, ihr bewegendstes Erlebnis war, dann erwähnt sie nicht ihre Hochzeit oder die Geburt ihrer drei Kinder Caroline, Albert und Stephanie, sondern sie sagt: „Ich bin glücklich und dankbar dafür, dass ich die Heilung von Anna Spainani erleben durfte." Die strenggläubige Katholikin Gracia Patricia erinnert sich gern daran, was sie für die hübsche dunkelhaarige Französin getan hatte.

Die 18jährige Anna Spainani war vergnügt und lustig, als sie im Sommer 1960 zusammen mit ihrem Verlobten zu einem Ausflug startete. Auf einer schnurgeraden Straße geschah das Unfassbare in Sekundenschnelle: Ein Lastwagenfahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er prallte auf das Motorrad von Anna und ihrem Verlobten auf.

Während die Ärzte im Spital um das Leben der Vollwaise rangen, wurde ihr Bräutigam zu Grabe getragen. Er war den schweren Verletzungen erlegen. Als Anna Spainani schließlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war sie eine gebrochene Frau. Man hat sie gerettet, aber sie weiß nicht wofür. Der Mann, den sie liebte, ist tot. Und sie wird sich nie mehr richtig bewegen können. Sie ist von den Hüften ab gelähmt.
Völlig verzweifelt fand sie Aufnahme bei ihrer Schwester in Cap d'Ail an der Cote d'Azur. Schließlich wurde sie in die Poliklinik „Prinzessin Gracia" in Monte Carlo eingeliefert, wo man hoffte, ihren Zustand durch intensive Heilgymnastik bessern zu können.
Acht Monate bemühten sich die Spezialisten um das junge Mädchen, dann gaben auch sie auf. Sie konnten Anna nicht zur Heilung verhelfen. Und sie sagten ihr das auch. „Wenn Sie jemals wieder laufen können, dann muss wirklich ein Wunder geschehen." Anna ist zwar religiös, aber auf ein Wunder wagte sie nicht zu hoffen. Sie verließ das Haus ihrer Schwester und zog in ein Heim. Jeden Tag ließ Anna sich von den Schwestern in die Kirche von Notre Dame von Laghet bringen, um die heilige Messe mitfeiern zu können.

Die Wende kündigte sich am 20. Mai 1961 an. Pater Guichardaz zelebrierte wie üblich die heilige Messe, als einer schlanken blonden Frau das junge Mädchen im Rollstuhl auffiel. Jene war die Fürstin Grazia Patricia, die unerkannt am Gottesdienst teilnahm.
Als die Gläubigen das Gotteshaus verließen, ging sie auf Anna zu und erfuhr vom traurigen Schicksal dieses Mädchens. Sie fragte, wie es ihr gehe und Anna erwiderte ihr, was ihr die Ärzte gesagt hatten: dass sie nie mehr ein normales Leben führen und nie mehr normal werde gehen können. Es sei denn, ein Wunder würde geschehen.
„Waren Sie schon in Lourdes, Anna?"
„Nein, Hoheit."
„Ich auch nicht, Anna. Aber wir werden beide dieses Jahr eine Wallfahrt nach Lourdes machen. Wir wollen beide beten und ein Wunder erhoffen." Und zu den Schwestern gewandt sagte sie: „Bitte, veranlassen Sie das Nötigste, damit Anna mit nach Lourdes kommt. Die Kosten trage ich."
Anna war überglücklich, sie hatte schon so oft von Wunderheilungen in Lourdes gehört, aber solche Wunder sind selten, äußerst selten...

1. Juli 1961: Der Wallfahrtszug aus Monaco traf auf dem Bahnhof in Lourdes ein. Anna Spainani wurde mit einem Strecksessel aus dem Zug getragen, wie zwei Dutzend andere auch. Man fuhr sie alle gleich zur Grotte, man badete sie in den Piscinen, und sie nahmen am Gottesdienst teil. Anna war müde von der Reise und schlief an diesem Abend rasch ein. Fürstin Gracia konnte nicht mit dem Wallfahrtszug nach Lourdes kommen, weil sie zu Besuch in Philadelphia bei ihrer Mutter weilte. Aber sie richtete es so ein, dass sie einen Tag darauf, am Morgen des 2. Juli, in Lourdes eintraf. Sie begab sich sofort zu Anna Spainani, die sie an der Grotte von Massabielle fand.
Am Nachmittag des gleichen Tages war noch eine Andacht und während des Gebetes spürte Anna eine eigenartige Wärme in ihren Gliedern. Als man sie wieder wegfahren wollte, stand sie ganz allein auf und ging — unter maßlosem Staunen aller —langsam dem Ausgang zu. Vor dem Ausgang wandte sie sich noch einmal dem Altar zu, kniete nieder und betete. Tränen liefen über ihre Wangen.
Der erste Weg führte Anna in das Hotel der Fürstin Gracia. Sie war von einer Schwester des monegassischen Hilfswerkes „Bonner soeurs" begleitet.

Als Gracia sie erblickte, aufrecht stehend, ohne Krücken, eilte sie ihr entgegen und schloss sie in die Arme. Auch sie konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. „Man darf im Leben nie verzweifeln", sagte Gracia leise, aber strahlend vor Freude.

Heute ist Anna Spainani verheiratet und glückliche Mutter zweier gesunder Kinder. Sie erfreut sich bester Gesundheit.

(Aus: „Sonne ins Leben", Kanisius Verlag, Freiburg)


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