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KRÄHENABEND

Von egalis Montag 19.04.2021, 19:40

Wir wollten oben auf der Brücke
die Sonne untergehen sehn.
In dunkler Baumsilhouetten-Lücke
blieb sie eine Weile stehn.
Rotgolden streifte sich der Himmel.

Wie wildbewegtes Filigran
erhob sich schwärzliches Getümmel
von Krähen in die Abendbläue.

Sie schwirrten hoch
und stoben auseinander
und formierten sich aufs Neue.
Suchten sich zur Landung dann
den Bogen von der Brücke aus,
hockten dicht an dicht gedrängt,
krächzten ihren Krähenlaut.
Sahen schiefen Blicks nach unten,
wohin wir unsern Schritt gelenkt
und du klatschtest in die Hände,
wartend auf die Reaktion.

In das nahe Waldgelände
stob die schwarze Schar davon.
Lang noch hallten ihre Schreie
hoch zur Brücke – zu uns her.

Gelb wie eine Honigbirne
stieg der Vollmond aus dem Meer.

©Elke Bontjer-Dobertin

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