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Das Glas

Von Heinzmaria 12.11.2023, 11:52

Das Glas
Als sie den mürrischen Ausdruck in Mikes Gesicht sah war Linda sich sicher, auch diese Sitzung hatte ihm nicht weitergeholfen. Sie hatte es ja schon immer gesagt: sich wegen seiner ewigen „Schnellschüsse“ einer Therapie zu unterziehen würde wohl nie was bringen.
Einfach Schwachsinn das ganze. Er war doch selbst schuld! Gab sich einfach keine Mühe dieser Scheisskerl!
Ok, im Grunde ihres Herzens liebte sie ihn ja, mehr als alles andere auf der Welt.
Aber wenn man bedachte das er sie nun schon seit fast einem Jahr nicht mehr auch nur im geringsten befriedigen konnte, tja, da kann man schon die Geduld verlieren!
Der Geduldsfaden war auch schon zum zerreissen gespannt. Bisher waren ihre Finger die einzigen Gesellen mit denen sie ihn betrog. Und sogar deshalb hatte sie schon ein schlechtes Gewissen! Sie war wohl einfach zu lieb, zu gut für diese Welt.
Heute hatten ihre Finger sie noch nicht erreicht. Sie wollte sich für ihn aufheben, sich nicht bereits vorher ihrer Lust hingeben, wollte frisch bleiben für ihn, unberührt auch von den eigenen Händen. Sollte die Treue einer Frau so weit gehen dürfen?
Es war ein ewiges Dilemma. Er kam immer früher. Während sie beide damals nur ab und an Sekunden trennten, so schaffte er es heute gerade noch sie ein wenig zu erregen wenn er kam.
Immer schneller ging es mit ihm. Eines Tages, da war sie sicher, bekäme er einen Orgasmus wenn er nur an ihr roch.
„Und? Wie lief´s heute?“ fragte sie, natürlich bar jeder Hoffnung auf eine positive Antwort. Aber sie wollte ihm nicht auch noch die Illusion rauben.
Er verzog keine Miene. „Was gibt’s zu essen?“
„Du könntest mir wenigstens antworten!“ „Ok ok! Also ich glaube nicht das du an Details interessiert bist, aber ich wird wohl noch ein paar mal hinmüssen.“
„Du gehst seit fast einem Jahr hin! Da wird man doch wohl erwarten dürfen das sich allmählich mal Erfolge abzeichnen! Ein paar kleine wenigstens!“
„Was willst du eigentlich? Meinst du es wäre allein meine Schuld?“
Nun verlor sie endgültig die Geduld: „Na glaubst du vielleicht meine? Ich bin hier diejenige die nachher hängenbleibt! Weißt du eigentlich wie lange ich schon keinen Orgasmus mehr hatte? Wegen dir elenden Versager weiss ich schon gar nicht mehr wie sich das anfühlt!“
Seine Augen blitzten vor Wut.
„Du willst das ich dich zum Orgasmus bringe? Meinst du vielleicht ich bin eine Maschine?“
So ging das den ganzen Abend. Schon lange waren nicht mehr so viele Tränen geflossen, schon lange nicht mehr mit so harten Worten um sich geworfen. Anklagen, blinde Wutausbrüche, Vorwürfe, Enttäuschungen und die üblichen vielen kleinen Gemeinheiten – es war alles dabei, die ganze Palette.
Irgendwann waren beide erschöpft, konnten einfach nicht mehr. Irgendwann war das alles einfach gelaufen, einfach vorbei. Tränen flossen keine mehr. Sie hatte sich längst ausgeweint, ihre Augen waren leer. Und er glaubte immernoch ihr gegenüber seine Würde bewahren zu müssen oder zu können oder wenigstens so zu tun. Sich seiner Würde wegen wenigstens bemühen nicht draufloszuweinen, nicht all seinen Schmerz loszuwerden.
Sie schlief erstaunlicherweise sehr gut in dieser Nacht. Fast schon zu gut nach allem was war.
Sie kehrte zurück in eine Art Halbschlaf als sie etwas spürte. Sie wollte sich auf die Seite drehen, aber es ging nicht mehr. Sie konnte sich nicht weit bewegen. Zugleich hörte sie wieder dieses metallische schnappen das sie noch kurz zuvor für einen Traum gehalten hatte.
Ein schnappen? Metallisch? Es klang wie eine Schere! Schlagartig war sie wach und sah sich in eine beängstigend hilflose Lage versetzt.
Sie lag auf dem Rücken, ihre Füsse waren ans Bett gebunden, ihre Hände jedoch frei.
Den Sinn des ganzen verstand sie nicht, aber die Situation machte ihr Angst. Da kniete er vor ihr zwischen ihren geöffneten Beinen auf dem Bett, in der rechten Hand eine kleine Schere, in der Linken ein mit Wasser gefülltes Glas.
„Keine Angst – es ist alles ok. Du wollest doch einen Orgasmus, oder?“ Mit breitem Grinsen sah er sie an. „Hier! Nimm das Glas! Du wirst es halten!“
Sie verstand nun gar nichts mehr. War er jetzt völlig verrückt geworden?
„Halt es fest, mit beiden Händen! Egal was geschieht, egal was noch kommt – du hältst es fest! Ist das klar? Wehe du lässt es auch nur für einen Moment los!“
Sie tat was er sagte und hielt das Glas mit beiden Händen fest als wäre sie daran gebunden.
Sie hielt es fest und liess es auch nicht los als er langsam, genüsslich begann ihren Slip herunterzuschneiden, sich erst zärtlich, später fordernd, über sie hermachte, sie lange verwöhnte.
Sie hielt es fest als er ihr all die lang vermissten Gefühle bescherte an deren Wiederkehr sie schon nicht mehr geglaubt hatte.
Irgendwann war es soweit, sie flog ihm davon und explodierte hoch über sich selbst.
Ihre Hände gaben das Glas frei, doch sie war bereits viel zu selig um noch etwas davon zu merken....

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