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Stadtflucht

Von Feierabend-Mitglied Dienstag 19.03.2024, 07:59


Manchmal schau' ich aufwärts zu den Dächern ringsumher,
denn die grauen Häusermauern drohn mich zu erdrücken.
Auf den Straßen liegt die trübe Last so bleiern schwer.
und ich trage sie wie eine Last auf meinem Rücken.

Einmal möchte ich von einem grünen Bergeshang
wieder einen Blick ins blaue, weite All genießen.
Möchte still bewundern einen Sonnenuntergang,
wie wenn Himmel, See und Erde ineinanderfließen.

Möchte wieder einen Baum mit reifen Äpfeln sehn,
wie wir sie als Kinder heimlich, oft und gern gestohlen.
Möcht' auf einem Bauernhof vor einem Kuhstall stehn
und ganz tief, aus allertiefsten Tiefen Atem holen.

Einmal möcht' ich wieder über weite Felder gehn
und die weiche Schnauze streicheln einem Ackerpferde.
Möchte Enten schnattern hören und die Hähne krähn.
Meine asphaltmüden Füße sehnen sich nach Erde.

Fred Endrikat 1890 1942

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