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Die Kugel [1]

Von Feierabend-Mitglied Dienstag 01.08.2023, 00:23 – geändert Dienstag 01.08.2023, 00:28

. Es war am 24.11.2029. Ein Datum, welches von keinem Menschen je vergessen werden wird. Es war DAS Datum. Ein Tag, der sich in die Köpfe der Menschheit unauslöschlich eingegraben hat. Das Datum, an dem die Gemeinschaft der Menschen noch nicht begriff, in einem Boot zu sitzen. Der Tag, der die abrahamitischen Religionen hinwegfegte, an dem einige Ansichten aufs Gründlichste revidiert werden mussten. Es war der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Der letzte Tag der alten Zählweise, weil nichts mehr so war wie es die Leute gewohnt waren und auch nie mehr so seien würde. Natürlich wusste es damals noch niemand und wenn irgendjemand es gewagt hätte solches zu äußern, hätte man ihn für verrückt erklärt. Nun ja, der 24.12. wurde ja auch erst deutlich später als Geburtsstunde Jesu festgelegt.
. Es hatte in der Kalahari ein Blitzen und einen Knall gegeben, welcher noch im weit entfernten, tausende Kilometer entfernten Lagos einige Scheiben zum Zittern brachte. Nach wochenlanger Suche fanden die wenigen Wissenschaftler im Tal zwischen 2 Dünen, eine Kugel. Nein, natürlich keine Billardkugel. Sie war zwar schwarz, glänzend, mit weißem Punkt, aber hatte einen Durchmesser von geschätzten 100 Metern.
. Da standen jetzt 2 verwunderte Männeken neben ihren Kleinflugzeugen und starrten auf die unter ihnen liegende Kugel, die im unteren Drittel leicht verknittert aussah, ähnlich wie ein an geknicktes Ei und einen etwa 2 m hohen Sandwall aufgeworfen hatte. Es war, obwohl sie die Kugel mehrfach umrundet hatten, keine Öffnung zu sehen. Vermutlich lag die Öffnung im Sand versteckt.
. Nachdem alles, was zu Bildaufnahmen benötigt werden konnte, und das meiste Wasser, viel war es gerade nicht) aus dem einen Flugzeug ausgeladen war, machte sich der zweite Flieger auf den Weg zurück ins Camp. Es musste sein, weil es derart viele Störungen gab, dass sie einen Funkverkehr nicht zuließen.
. Alphonse, Geo-Archäologe und Mechaniker in Personalunion war nun allein. Er war nicht gerade erpicht darüber, die nächsten Stunden mit der Kamera Wache an einem leblosen Objekt zu halten. Deshalb befestigte er die Kamera auf seinem Rucksack, stellte sie auf 18 Bilder pro Sekunde, bastelte einen kleinen Schirm darüber und kletterte sehr vorsichtig den Hang hinunter. Er wollte in den schmalen Schatten. Immerhin war der für den Flug vorgesehene frühe Morgen längst vorbei und tagsüber stiegen die Temperaturen bedrohlich an. Er berührte die Kugel mit seinem Bleistift. Nichts, klopfte dagegen. Es hörte sich metallisch an, was zu erwarten gewesen war. Es war die Festigkeit, die ihn erstaunte, als er eine Bewegung darin wahrzunehmen glaubte. War die Kugel etwa durchsichtig oder spiegelte sich irgendwas in der Oberfläche?
. Er sucht den Himmel ab, nichts, kein Geier, keine Wolke, nichts. Aber er hatte doch innen etwas gesehen. Er starrte auf die Oberfläche. Nichts. Er hatte es sich doch wohl eingebildet. Es war inzwischen so heiß geworden, dass die ihm die Luftturbulenzen wohl einen Streich gespielt hatten. In den Schatten gekauert wartete er auf die Rückkehr seines Kollegen Wilogby.

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