Afrika wird armregiert – oder wie man Afrika wirklich helfen kann

Volker Seitz hat an den Anfang seines Buches das wunderbare Zitat von Stanislaw Jerzy Lec gestellt: „Immer wieder finden sich Eskimos, die den Afrikanern sagen, was sie zu tun haben.“

Sein Buch basiert auf vielen Jahrzehnten voller persönlicher Erfahrung und das wird dem Leser deutlich gemacht. Auch noch nach so vielen Jahren an verschiedenen Orten dieses wunderbaren Kontinents, ist dieser Autor vorsichtig in seinen Aussagen. Er behauptet nie, die einzig wahre Lösung gefunden zu haben. Vielmehr legt er den Finger in die Wunden und zeigt, wo die Dinge in Afrika schief gelaufen sind und wo sie noch immer schief laufen. Er spart nicht mit deutlicher Kritik, macht aber gleichzeitig klar, dass viele der Probleme ihre Ursachen in einem falsch verstandenen Hilfsbedürfnis auf der europäischen und der internationalen Seite haben.

Er betrachtet die Geschichte der Entwicklungshilfe und macht uns dabei deutlich, dass viele der Dinge, die die afrikanischen Länder in das heutige Elend geführt haben nichts mit Hilfe zu hatten, sondern, dass es immer um wirtschaftliche und machtpolitische Interessen der Geberländer ging.

Im letzten Teil des Buches hat er eine beeindruckende Sammlung von sehr guten und sinnvollen Gedanken zusammengestellt, die dem Leser zeigen, dass es klar erkennbare Wege gibt, um wirkliche Hilfe zur Selbsthilfe zu starten. Es wäre sicher wünschenswert, wenn dieses Buch von den politisch Verantwortlichen gelesen und ernst genommen würde. Aber auch alle anderen sollten sich auf diesem Weg besser über die Hintergründe und Folgen falschen Handels informieren. Nur so kann ein Prozess des Umdenkens in Gang kommen und am Schluss zu einem Wandel im Verhältnis mit dem Kontinent Afrika und seinen Menschen führen.


März 2010

Seitengestaltung - Renate (piadora2010)