Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Warum Menschen mit Grunderkrankungen ein höheres Erkrankungsrisiko haben

„Gürtelrose“ klingt vielleicht nicht ernst, es ist aber eine Krankheit, die niemand unterschätzen sollte. Eine Gürtelrose kann mehr als nur Bläschen verursachen – von starken Nervenschmerzen bis hin zu ernsteren Komplikationen wie langanhaltenden Schmerzen oder sogar Sehverlust, wenn sie im Gesicht ausbricht. Deshalb ist es wichtig, gut informiert zu sein. Eine Gürtelrose wird durch das gleiche Virus verursacht, das die Windpocken auslöst. Über 95 Prozent aller Erwachsenen haben – meist in der Kindheit – eine Windpockeninfektion durchgemacht und sind dadurch gefährdet, irgendwann eine Gürtelrose zu entwickeln. Denn das Virus verbleibt nach der Infektion ein Leben lang im Körper und kann Jahre später eine Gürtelrose auslösen – was bei einer von drei Personen der Fall ist. So sind in Deutschland jährlich rund 400.000 Menschen betroffen.

Das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, da das Immunsystem auf natürliche Weise schwächer wird, auch wenn wir uns noch fit fühlen. Diesen Vorgang nennt man Immunoseneszenz1: Die Abwehrkräfte lassen kontinuierlich nach und das Risiko für Krankheiten und Infektionen steigt.2 Hinzu kommen oft chronische Krankheiten wie beispielweise Diabetes, Asthma, COPD, koronare Herzkrankheit (KHK) oder auch Krebserkrankungen, die die Immunabwehr zusätzlich beeinträchtigen. Ebenso können auch einige Medikamente, die bei chronischen Krankheiten eingesetzt werden, das Immunsystem schwächen. Mehr als die Hälfte der Über-50-Jährigen in Deutschland leidet an mindestens einer chronischen Krankheit.3

Die Kombination aus Alter, durchlebter Windpocken-Erkrankung und einer chronischen Krankheit (z.B. Diabetes) erhöht das individuelle Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken.

Menschen mit einer chronischen Krankheit wie Diabetes haben nicht nur im Durchschnitt ein um 30 % höheres Risiko für Gürtelrose, sondern auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, Langzeitfolgen davonzutragen. Dazu zählen langanhaltende Nervenschmerzen nach einer Gürtelrose, die über Monate oder Jahre das Leben einschränken können.4

Wichtig ist, dass gerade ältere Menschen und ihre Angehörigen sich der möglichen Auswirkungen einer Gürtelrose-Erkrankung bewusst sind. Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge haben alle Personen ab 60 Jahren Anspruch auf eine Impfung gegen Gürtelrose. Für Menschen mit einer Grunderkrankung wird die Gürtelrose-Impfung bereits ab 50 Jahren empfohlen. Wenn Anspruch auf die Impfung besteht, übernehmen die Krankenkassen hierfür die Kosten.

Wer sich um seine Gesundheit kümmern und der Erfahrung einer schmerzhaften Gürtelrose vorbeugen möchte, sollte sich informieren und mit der Hausärztin oder dem Hausarzt über Vorsorgemöglichkeiten sprechen. Dieser Schritt kann einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit und Lebensqualität leisten.

Seien Sie Gürtelrose einen Schritt voraus und lassen Sie sich jetzt von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zu möglichen Vorsorgemaßnahmen beraten.


Mehr Infos unter: www.impfen.de/guertelrose


Quellen:
1Weyand CM, Gronzy JJ Ann Am Thorac Soc 2016 Dec; 13(Suppl 5): S442-428.
2 Lee KA et al Front Aging 2022 May 30; 3:900028.
3 Basierend auf Krankenkassen-Abrechnungsdaten von circa 4,5 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland4. RKI Diabetes Surveillance: https://diabsurv.rki.de/Webs/Diabsurv/DE/diabetes-in-deutschland/2-21_Alter_bei_Diagnose.html?nn=16718126.
4 Poirrier JE et al, Diabetes Care 2022; 45(11:2585-2593.

NP-DE-HZU-ADVR-240060 ; 04/24

Artikel Teilen

 
Themen > Gesundheit > Gürtelrose > Grunderkrankungen