Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Im Jahre 1865 kamen die ersten Schweizer ins Land. Begonnen hatte das Ansiedlungs-unternehmen mit einer Anfrage des Großen Kurfürsten aus dem Jahre 1863 an die Berner Regierung. Er suchte erfahrene, arbeitsame und ehrliche Leute, die sich in der Viehzucht auskannten und obendrein noch Kenntnisse in Ackerbau und des Wasserbaus haben. Es ging darum, das Golmer Luch, das oft durch Hochwasser überschwemmt wurde, bewirtschaftbar zu machen.

Mit dieser Ansiedlung entstand die erste geschlossene Schweizer Kolonie in der Mark Brandenburg. Sie war mit zahlreichen Privilegien ausgestattet. Ehe es aber dazu kam, schickten die Berner eine Abordnung, die sich die Lage vor Ort ansehen und die auch über die Bedingungen, die der Kurfürst gestellt hatte, verhandeln sollte. Es kam zu einem Vertrag, der für damalige Verhältnisse recht fortschrittlich war. Es machten sich insgesamt 14 Schweizer Familien mit insgesamt 101 Personen auf dem Wasser auf den Weg ins Brandenburgische. Der Weg führte über Aare und Rhein Richtung Hamburg und dann über Elbe und Havel bis zum Zernsee in die Wublitz, wo sie dann am 18. Juni 1865 an Land gingen.

Es wurde das Land und Vieh aufgeteilt und mit dem Hausbau begonnen. Am 21. September war das letzte Haus fertig geworden. Auch mit dem Kirchenbau wurde zwischenzeitlich begonnen. Mittlerweile hatten sie aber auch festgestellt, dass das ihnen zugewiesene Land für den Ackerbau nicht geeignet war.
Bereits am 16. September 1865 unterschrieb Kurfürst Friedrich Wilhelm den Ansiedlungsvertrag, der die Rechte und Pflichten der 14 Schweizer Familien für 30 Jahre regeln sollte.

Schon nach wenigen Jahren der Niederlassung der Schweizer im Golmer Luch mussten diese feststellen, dass sie den Existenzkampf nicht gewinnen konnten. Oft standen ihre Häuser unter Wasser und das Vieh versank im Morast. Nach etwa 30 Jahren hatten die Schweizer ihre erste Heimstatt verlassen und hatten die freigewordenen Amtsvorwerke in Golm und Töplitz übernommen sowie die Ortschaft Nattwerder gegründet. Auf dem Nattwerder war bereits 1690 die evangelisch-reformierte Friedenreichs-Kirche erbaut worden, in denen die Schweizer aus Golm, Nattwerder und Töplitz eingepfarrt waren.

Trotz ihres Fleißes und ihren Anstrengungen gelang es den Schweizern jedoch nicht, den Luch zu bezwingen. Ihnen fehlten die technischen sowie finanziellen Mittel, um zum Erfolg zu kommen.

Im laufe der Zeit kam es dann zu Verbindungen zwischen Schweizern und Märkern, was teilweise Spannungen und Reibereien glättete. Zunächst kam es zu Patenschaften und dann zu Eheschließungen. Die Höfe blieben aber immer in Schweizer Hand, genau so wie die Schweizer immer um die Erhaltung ihrer Rechte gekämpft haben.

Wer der Natur sehr zugetan ist und Ruhe und Abgeschiedenheit liebt, empfiehlt sich ein Spaziergang oder eine Fahrradtour. Um die Kirche in Nattwerder ist ein kleiner Friedhof, der noch Zeugnis von den Schweizer Kolonisten ablegt.

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten

Es wurde noch keine Bewertung abgegeben. Sei der erste, der diesen Artikel bewertet! Nutze dafür die Sterne:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Potsdam und Umgebung > Ausflüge > 2006 - GolmerLuch