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Im "Blauen Klaus" von Bad Kreuznach nach Ebernburg

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Es war einer der heißesten Tage im Sommer 2016: Freitag, der 26. August. Irmtraut/Irrwisch hatte die Idee zu dem Ausflug, mit dem "Blauen Klaus" zur Weinprobe nach Bad Münster a.Stein-Ebernburg zu fahren. Keiner von den 12 angemeldeten Teilnehmern hatte wegen der Hitze abgesagt; sie wurden dafür mit einem schönen Ausflug belohnt.

Als wir um 15.30 Uhr in Bad Kreuznach aus dem Zug stiegen, erwartete uns unser Kreuznacher Mitglied DonCamillo/Wolfgang bereits auf dem Bahnsteig. Später, im Café, konnten wir noch seine Frau Ulrike begrüßen.

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Für den geplanten Altstadtbummel war es allerdings viel zu heiß. In der Einkaufspassage stürmten wir deshalb das nächst liegende Eiscafé und erfrischten uns mit einem Eisbecher oder Eiskaffee.

Danach ging es weiter über den Kornmarkt zum Mühlenteich. Die Skulptur vor der Sparkasse lud zu einem Gruppenbild der Feierabend- Damen ein.
Mit der Skulptur wurde den Marktbeschickern, die ihre Waren anpreisen, ein Denkmal gesetzt: dienstags und freitags findet auf dem Kornmarkt der traditionelle Markt mit bis zu 60 Verkaufsständen statt.

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Klicke auf die Bilder, dann werden sie scharf!


Nur ein paar Schritte sind es bis zur Nahe, wo wir vom Mühlenteich aus den besten Blick auf die Brückenhäuser haben. Ab 1480 erbaut, sind sie heute Wahrzeichen von Bad Kreuznach. Auf Pfeilern der alten, um 1300 erbauten, Nahebrücke bilden die Brückenhäuser eine Verbindung zwischen der Alt- und der Neustadt Kreuznachs. Wobei die Neustadt erst seit dem Mittelalter Neustadt heißt.


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Vor 800 Jahren gründeten die Grafen von Sponheim zwei Stadtviertel, die von der Nahe und dem Mühlenteich getrennt waren. Vom einen Stadtteil in den anderen gelangte man über die Nahebrücke. In der historischen Neustadt befinden sich die ältesten Häuser der Stadt mit kleinen Gassen und Plätzen, die wir zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal besuchen wollen.

Während wir uns im Eiscafé erfrischten, waren Marlies/marchen und Günter/bakru26 über die Nahebrücke spaziert und hatten die Brückenhäuser von der Stadtseite aus fotografiert.

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Funde aus der Steinzeit belegen, dass Bad Kreuznach schon in frühester Zeit besiedelt wurde. Später folgten die Kelten, die bereits in der Latènezeit (etwa 500 v.Chr.) ihre Siedlung zum Schutz der Salzquellen mit Ringwällen umbauten. Ihnen folgten die Römer, die den Namen „Cruciniacum“ (Heim des Crucinius) von den Kelten übernahmen.

Zeugnisse des römischen Lebens, das rund 4 Jahrhunderte dauerte, sind heute in der Römerhalle und bei den Überresten einer Römervilla zu sehen. Die Römer brachten auch den Weinbau mit an die Nahe. Später übernahmen die Burgunder und danach die Franken die römische Siedlung.

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Um 1200 entstanden die beiden Stadtteile, die von den Grafen von Sponheim durch eine steinerne Brücke verbunden wurden. Sie errichteten 1206 die Kauzenburg, die noch heute über Kreuznach thront. Im 30jährigen Krieg und im Pfälzer Erbfolgekrieg im 17. Jh. wurden große Teile der Stadt und die Burg mehrfach zerstört. Anfang des 19. Jh. kam Kreuznach unter französische Herrschaft; nach dem Wiener Kongress zu Preußen.

1958 treffen sich Konrad Adenauer und Charles de Gaulle im Kurhaus und besiegeln die deutsch-französische Freundschaft; 1984 treffen sich Helmut Kohl und Francois Mitterand in der Stadt an der Nahe.

Hier kannst Du mehr über die Geschichte Kreuznachs lesen

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Wir schauen eine Weile den Booten auf der Nahe zu.

Sie proben für das Fischerstechen, das Anfang September auf dem Mühlenteich stattfindet. Von zwei Auslegern auf schmalen Kähnen versuchen die Kämpfer, sich mit Lanzen gegenseitig ins Wasser zu stoßen.

Dieter/fidelis45 hat ein kurzes Video vom Fischerstechen gedreht - klicke hier

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Kurze Zeit später treibt uns die Hitze ins Café Wahl in der Kurhausstraße, wo Wolfgang für uns Plätze im schattigen Garten reserviert hat.

Das Café ist ein Haus mit viel Tradition. Bereits im Jahr 1905 wurde es als Konditorei und Café geführt.

Für Kuchen und Torte ist es eigentlich viel zu heiß. Ein Eiskaffee und kühle Getränke erfrischen besser und die Zeit bis zur Abfahrt des „Blauen Klaus“ um 18 Uhr vergeht wie im Flug.

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Der Crucenia-Express, wie sich das kleine Bähnchen liebevoll nennt, durchquert schon seit mehr als 15 Jahren die Bäderstadt. Irmtraut/Irrwisch hatte die gute Idee, mit dem „Blauen Klaus“ zu einer Weinprobe ins Weingut Jung in Ebernburg zu fahren. 5x im Jahr findet sie statt und ist verbunden mit einer Stadtrundfahrt, Weinprobe und Vesperteller.

Gemächlich geht es durch das Kurgebiet ins Salinental. Unterwegs erläutert uns eine Stadtführerin mit angenehmer Stimme die Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbei fahren.

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Zwar hatten bereits die Kelten das „weiße Gold“ entdeckt, die Kreuznacher erfahren von den salzhaltigen Quellen jedoch erst im Jahr 1606. 1728 entstand die Saline Karlshalle, die nach dem damaligen Landesherren, dem pfälzischen Kurfürsten Karl Philipp, benannt wurde.
Die beiden ersten Gradierwerke wurden ab 1732 erbaut. 170 Jahre lang wurde Salz gewonnen; 1999 wurde die Produktion wegen neuer rechtlicher Auflagen eingestellt.

Während wir mit dem kleinen Bähnchen langsam an einer der Salinen vorbeifahren, erklärt uns die Stadtführerin, wie eine Saline funktioniert.

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Die Bad Kreuznacher Quellen weisen einen Salzgehalt von 10 Gramm je Liter auf. Das entspricht einem Salzgehalt von 1 – 2 %. Für eine Salzgewinnung werden jedoch mindestens 26 % benötigt. Der Salzgehalt im Wasser muß also erhöht werden. Die Gradierwerke dienten diesem Ziel – daher auch der Name: „Grad für Grad“ erhöhen sie den Salzgehalt.

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Wie geschieht das? Das salzhaltige Wasser aus den Quellen wird mit Pumpen und einem Wasserrad auf die Gradierhäuser geleitet. Von dort rieselt die Sole über die Dornenwände aus Schwarzdorn in die sog. Solekästen am Fuß der Gradierwerke. Durch Verdunstung wird der Sole Wasser entzogen.

Allerdings reicht eine einmalige Gradierung nicht aus. Das Wasser muß siebenmal die verschiedenen Abteilungen eines Gradierwerks passieren.

Acht Gradierwerke gibt es im Salinental zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster a. Stein. Die Gesamtlänge beträgt 1,1 km. Jedes Gradierwerk ist 9 m hoch und bis zu 400 m lang. Es ist damit die größte Gradierwerklandschaft und die größte Berieselungsfläche in Europa. Die Salinen dienen heute nur noch der Gesundheit. Durch die Verrieselung trägt der Wind einen Teil des Salzes in die Luft. Die Gradierwerke werden so zu einem Freiluftinhalatorium.

Dass die salzhaltigen Quellen zur Heilung von Hautkrankheiten beitragen, entdeckte der Arzt Dr. Johann Erhard Peter Prieger im Jahr 1817. Weitere gesundheitliche Aspekte kamen hinzu, so dass ab 1820 das Kurgebiet entstand.

Neun Quellen und Brunnen fördern aus 500 m Tiefe die mineralstoffhaltige Sole. Mit einer Temperatur von 30° versorgen sie das Thermalbad, die Gradierwerke und die Kliniken. Die wertvollen Mineralsalze helfen bei rheumatischen Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, der Haut und Gefäßen

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Nur wenige Kilometer sind es bis Bad Münster a. Stein.

Der Ort erhielt 1905 wegen seiner radonhaltigen Solequellen die Bezeichnung „Bad“. Seit dem Mittelalter gehörte der Ort den Rittern von Löwenstein und den Rheingrafen. Jenseits der Nahe erhebt sich auf dem steilen, 136 m hohen Felsen das Wahrzeichen der Stadt, die Stammburg der Herren vom Stein, die Burgruine Rheingrafenstein. Nach der napoleonischen Zeit kam Bad Münster zur preußischen Rheinprovinz, während Ebernburg nach 1815 Teil der bayerischen Rheinpfalz wurde.
(re. Eine Aufnahme vom April 2013)

1969 wurde aus den bis dahin selbständigen Gemeinden die Stadt Bad Münster a. Stein-Ebernburg.

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Auf dem Weg nach Ebernburg sehen wir den Rotenfels, der mit 202 m die höchste Steilwand nördlich der Alpen ist.

Ebernburg war seit dem Mittelalter ein bedeutendes Dorf, während Bad Münster damals nur aus wenigen Häusern bestand. Noch heute ist der alte Ortskern zu erkennen, der von einer Ringmauer umgeben war. Die Ebernburg wurde 1209 erstmalig erwähnt. Besitzer waren die Grafen von Saarbrücken, die Grafen von Leiningen, die Raugrafen, die Grafen von Sponheim und die Herren von Sickingen mit dem berühmten Reichsritter Franz von Sickingen (1481-1523), der verfolgten Reformatoren und Humanisten, u.a. Ulrich v. Hutten, Schutz und Zuflucht bot.

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In der Burgstraße, direkt unterhalb der Ebernburg befindet sich das Weingut Jung.

Aus der umfangreichen Weinkarte werden uns 6 Weine kredenzt. Nach dem dritten Wein können wir uns mit einer reichhaltigen Vesperplatte stärken. Die Ruländer Spätlese vom Ebernburger Luisengarten beschließt den schönen, warmen Sommerabend.

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Um 20.30 Uhr fahren wir mit dem „Blauen Klaus“ zurück zum Kreuznacher Kurhaus. Wolfgang stellt fest, dass wir sogar noch den Zug um 21.30 zurück nach Mainz erreichen können. Wir legen einen Zahn zu und sind noch pünktlich am Bahnhof. Der Zug kommt pünktlich und wir verabschieden uns von Wolfgang und Ulrike.

Bereits im Zug beschließen wir, dass wir noch einmal nach Bad Kreuznach kommen und uns dann die historische Neustadt anschauen werden.

Unsere Fotografen haben wieder ganze Arbeit geleistet.

Zu dem Webalbum von Irmtraut/Irrwisch - klicke hier

zu dem Album von Günter/bakru26 - klicke hier

Im Webalbum von Rose56 sind die Bilder von Wolfgang/DonCamilloo und fidelis45 zu sehen - klicke hier



(eingestellt am 29.8.16)

Autor: Feierabend-Mitglied

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