Hallo, Leipziger!
Vielleicht interessiert es jemanden, wie ich als Wessi in Leipzig ansässig geworden bin. Wenn nicht, dann löscht das einfach.
(Anm.d.Red.: Das tun wir natürlich nicht!)
Also ich komme zuletzt aus Hannover, eigentlich bin ich Nürnberger. Nach der Wende hat mich meine Firma in Hannover beauftragt, einige Niederlassungen in Ostdeutschland zu gründen.
Anfang 1990 ging es los und nach zwei Jahren hatten wir von Rostock bis Görlitz sieben Niederlassungen eröffnet. Alle ausschließlich mit Kollegen aus der jeweiligen Region besetzt.
Da ich die meiste Zeit damals hier verbracht habe, konnte ich hautnah verfolgen, wie der Aufbau hier vonstatten ging. Wie fleissig und mutig die Menschen hier ihre Zukunft in die Hand genommen haben.
Unsere Firma war direkt am Aufbau im medizinischen Bereich beteiligt. Über die Fehler, die damals von Treuhand usw. gemacht wurden, rede ich nicht mehr. Das ist (traurige) Geschichte.
Aber warum bin ich nun in Leipzig?
Natürlich hatten wir auch hier eine Niederlassung, unsere größte. Hier hatte ich auch mein Büro und bin zum Wochenendfahrer geworden. Mit dem Ergebnis, dass ich mich total aus meiner Familie rausgeschossen habe. Ohne es am Anfang zu merken.
Inzwischen hatte ich natürlich auch eine Wohnung in Leipzig, in der ich auch noch wohne. Und ich habe gemerkt, dass ich diese tolle Boom-Stadt lieben gelernt habe, und dazu die Sachsen.
Wahrscheinlich weil ich ja eigentlich Franke bin und da doch irgendwie ein Draht ist. Und wenn es nur die beiden Dialekte sind, die alle anderen unmöglich finden, vor allen die, die gar keinen Dialekt haben, die Ärmsten.
Vor 9 Monaten stand meine Rente ins Haus und ich habe mich entschlossen, hier zu bleiben. Und habe es bis heute nicht bereut. Und mein größter Wunsch ist, dass ich noch die Olympiade miterleben darf. Denn dass wir die bekommen, das ist klar.
Und auf das neue Bildermuseum freue ich mich auch wahnsinnig.
Ach, es gibt so viel hier, für das es sich lohnt, ein L am Auto zu haben und gesund zu bleiben.
Das wars erstmal und wie eingangs gesagt, man kann es löschen (was schade wäre).
(Anm.d.Red.: Das dachte wir auch!)
Die Sonne scheint und mein Park, das Rosental ruft.
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