Eigentlich fanden schon 1906 in Leipzig "Olympische Spiele" statt(!).
Auf Grund des geringen Zuspruchs der eigentlichen Olympischen Spiele in den Jahren1900 und 1904 und um das Interesse für diese zu heben, wurden Sportfeste mit den olympischen Disziplinen durchgeführt. Der Einfachheit halber nannte man das eben "Olympische Spiele".
Im Germaniabad am Schleußiger Weg waren u.a. die Schwimmwettkämpfe. Wer weiß heute noch, wo das Germaniabad war? Es war dort, wo seit den 70 er Jahren die B 2 zwischen Wundtstraße und Richard-Lehmann-Straße verläuft. Dieses Freibad war in der Nachkriegszeit immer etwas verrufen, weil sich hartnäckig die Legende hielt, dass das Wasser in den Schwimmbecken aus der Pleiße stamme - und Leipziger wissen - Pleißewasser war zu dieser Zeit kein Badewasser....
Vor einigen Jahren verkündete dann ein Leipziger Oberbürgermeister, dass sich Leipzig " zum geeigneten Zeitpunkt" um Olympia bewerben werde. Diese Bewerbung fand aber nie statt, scheiterte an höheren Beschlüssen, am chronischen Geldmangel und einer Weltoffenheit, die man so gern hätte haben wollen, die man aber durch den Bau einer Mauer nicht bekommen konnte.
Und dann haben wir lange nicht an Olympia in Leipzig gedacht. Die Wende1989 brachte für uns Probleme, die wir bis dahin nicht kannten. Der Sport wurde zur herrlichsten Nebensache der Welt.
Aber dann - ganz allmählich - sind die Menschen dieser Region aufgestanden, haben gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Eine gut ausgebauten Infrastruktur mit Autobahnanbindung und Flughafen, Neues Messegelände mit moderner Architektur und zahlreichen Fachmessen und nicht zuletzt der im neuen Glanz erstrahlende sanierte Hauptbahnhof, der mit den Promenaden Reisenden als auch Einheimischen Einkaufserlebnis und Gastronomie bietet, stehen dafür.
Das Wissen und die Erfahrung der hier lebenden Menschen brachte auch die Industrie zurück - Beweis dafür: das Güterverkehrszentrum und die Ansiedlungen von Porsche und BMW.
Zeit für Olympia?
Ein kleines Häuflein Verrückter - so sagt Oberbürgermeister Tiefensee heute - hatte vor reichlich zwei Jahren die Vision " Olympia in Sachsen" (Schlagzeile in der Presse am 17.10.2001: Stadtrat bestätigt Leipzigs Olympiabewerbung).
Sportbegeistert waren wir schon immer. Unglaublich aber wie diese Vision bei den Menschen sich in Begeisterung und Euphorie verwandelte. Dazu haben einfache, aber intelligente Lösungen für die Sportstätten, für die notwendige Infrastruktur, für die Unterbringung der Sportler und Besucher und für die Arbeitsmöglichkeiten der Journalisten beigetragen.
Und wie in Leipzig schon fast "üblich", wurde Vorhandenes mit Neuem hervorragend verbunden. Landauf und Landab weiß man, auf die Menschen hier kann man sich verlassen und sie stellen sich beim Lösen der Aufgaben an die Spitze. Wichtig - von Anfang an standen das Land und die beteiligten Städte geschlossen hinter der Idee und vermittelten den unbedingten Willen, alles für eine erfolgreiche Bewerbung zu tun.
Ja - es ist Zeit für Olympia!
Ein schlüssiges Konzept, begeisterte Menschen, die diese Idee tragen, eine Vision, die Wirklichkeit werden kann, ein Oberbürgermeister, auf den diese Stadt stolz sein kann und eine Präsentation, die unter die Haut ging und wohl der Punkt auf das "i" war.
Wir Leipziger und wir Sachsen haben schon oft bewiesen, wozu wir in der Lage sind, uns kann man vertrauen, wir können kräftig zupacken und wir stehen an der Spitze, wenn es die Aufgaben erfordern - unser Meisterstück haben wir am 12 April 2003 abgeliefert. Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland hat Leipzig als deutschen Bewerber für die Olympischen Spiele 2012 gewählt.
Jetzt sind wir endlich und endgültig in Deutschland angekommen. Unsere Leistungen haben überzeugt. Auch die ewigen Zweifler und Nörgler haben zur Kenntnis nehmen müssen, dass wir in der Lage sind die Jugend der Welt hier in Leipzig und Sachsen zu empfangen. Hier herrscht Zuversicht und hier leben Menschen, die die Kraft haben das Unmögliche möglich zu machen.
Die Fotos wurden mit freundl. Genehmigung von der Webseite der Olympia Gmbh Leipzig entnommen.
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