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St.Gallen

St. Gallen

Topfit trafen meine Freundin und ich um 7.45 Uhr in der Bahnhofshalle in Ulm ein. Die Fahrt ging über Friedrichshafen nach Lindau, weiter in die beliebte Metropole St. Gallen, einer Stadt, die in einem malerischen Tal liegt.
Dieser eidgenössische Ort ist nicht nur bekannt durch ihr UNESCO-Weltkulturerbe, der Kathedrale und Stiftsbibliothek, sondern auch für ihre exklusiven Stoffe und Stickereien, die ein wahres Erlebnis für die Sinne sind. Auch die Schokolade, die nach alten Rezepturen zubereitet wird, ist eine köstliche Sensation.
Nach unserer Ankunft begann eine eineinhalbstündige Stadtführung mit einer reizenden Stadtführerin, die uns charmant durch die Straßen und Gassen St. Gallens führte, und nicht nur auf Details aufmerksam machte.
Wir tauchten nun ein in eine Stadt, deren Charme wir erlegen waren. Prickelnde Neugier hatte uns erfasst.
Die Sonne bekam heute keine Chance für ihr Auftreten, denn immer wieder wurde sie vom Grau der Wolken überrollt. Wir waren voller Euphorie und nichts, aber auch gar nichts, konnte unsere guten Laune und Wissbegierde stören.
Die Stadtführerin hatte nicht zuviel versprochen, denn die Stadt hatte viel zu bieten. Vorbei an barocke- und Jugendstilhäuser mit prachtvollen Skulpturen und Säulen, die teilweise golden verziert waren.
Einen A- und O-Effekt hatten wir im größten Outdoor-Wohnzimmer der Schweiz. Purpur-roter Teppich breitete sich vor uns auf Straßen und Wegen aus. Selbst ein Auto und eine Sitzgarnitur waren mit diesem leuchtenden Rot überzogen und muteten heimelnd an. Alt und Moderne prallten hier markant aufeinander und zwischendrin hingen perlmuttfarbene Lampen, den Lampions ähnelnd. Es ist ein ansprechender, moderner „Wohnraum“ mit großem Flair.
Gerne hätte ich hier noch länger verweilt, aber die Zeit war bemessen für die Stadtführung und noch andere Sehenswürdigkeiten warteten auf uns.
Mit Stopp and Go wandelten wir durch die Gassen der Altstadt, die kunstvolle Erker verzierten. 111 Erker hat dieser schöne Flecken Erde aufzuweisen, die Einblicke in das Leben vom Mittelalter bis heute gewähren.
Die Führung ging weiter und vorbei an Zeugen längst vergangener Tage.
Herrlich gearbeitete Skulpturen, wunderschöne Fassadenmalereien schmückten geschichtsreiche und prachtvolle Bauten. Brunnen zeichneten sich oftmals mit liebevollen Details aus und standen als „Beigabe“ vor prächtigen Gebäuden.
Wir waren verzaubert vom Charme dieser Stadt.
Ein weiterer Blickfang ist die prachtvolle, spätbarocke Kathedrale, frühere „Stiftskirche“, eines der Wahrzeichen dieser schillernden Stadt, aber auch ein Höhepunkt unseres Ausfluges. Eines der letzten spätbarocken Klosterbauten des Abendlandes, das in der Zeit von 1755 bis 1767 erbaut worden war.
Legende: Der irische Mönch Gallus soll 612 auf seiner Reise nach Italien gerade an der Stelle gestürzt sein, wo sich heute das Kloster befindet. Als göttliche Vorsehung verstanden, hat er an derselbigen Stelle eine Einsiedelei gegründet. Im 8. Jahrhundert wurde aus dieser eine Benediktinerabtei geschaffen, die bald zu den bedeutendesten Kulturstätten des Abendlandes zählte.

Unbeschreiblich schön war die prächtig geschmückte Kathedrale mit ihrem prunkvollen Chorgestühl aus Nussbaumholz und reicher, stimmungsvoller Deckenmalerei in düsteren Farben, die das einfallende Licht erhellte und das Gold, das die Skulpturen verzierten, brillieren ließ.
Einzigartig in Malereien und Ausstattung im Rokoko- und Klassizismusstil, Stukkaturen und Reliefs mit Szenen aus dem Leben des heiligen St. Gallus, präsentierte sich uns dieser Prachtbau. Unsere Sinne mussten erst einmal begreifen, was die Augen sahen.
Kaum, dass wir uns von dieser überaus schönen Kirche trennten, waren wir auch bereits in der bombastischen Stiftsbibliothek, mit nicht weniger Reichtum wie in der Kathedrale, die zu den ältesten und schönsten Bibliotheken der Welt zählt, und deren Zeitgeist immer noch spürbar ist. Viele Fenster erhellten diesen dunklen Raum, der sich mit viel Holz auszeichnet. Eine freundliche warme Stimmung war hier zu spüren und wir rutschten in gigantischen Pantoffeln über edlen Intarsien-Holzboden. Dabei bestaunten wir stimmige Putten, die die Künste, Wissenschaft und Handwerk verkörpern. Der Bestand dieser herrlichen Bücherei sind Manuskripte aus dem Mittelalter, die Zeugen der Buchmalerei, Schriftkunst und Wissenschaft sind.
Es hätte in dieser attraktiven Stadt noch viel zu entdecken gegeben, aber die lehrreiche Führung war vorbei und wir begaben uns auf schnellstem Weg zur Appenzeller-Bahn.

Zum Bericht Appenzell

copyright:Text und Fotos Ingrid/jarosch

St.Gallen

Autor: Jarosch

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