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APPENZELL

In elegantem Rot wartete der Appenzeller-Zug bereits auf uns. Schnell hieß es einsteigen und schon ging es Richtung Appenzell-Innerrhoden, los.
Appenzell, ursprünglicher Besitz des Klosters St. Gallens, lockte mit ihrer lieblichen Berglandschaft.
Es waren nun ganz andere Eindrücke, die auf uns einstürmten.
Zügig schnaufte die Bahn den Berg hoch. Tannen und Laubbäume auf Hügeln wechseln mit Kuhherden ab. Einsame Gehöfte schmiegen sich an grüne Berge. Die reklameschöne Landschaft war eingetaucht in saftigem Grün, umgeben mit Berge und lauschigen Orten. Leider ließ das Grau des Himmels nur zögerlich einige Sonnenstrahlen durch.
An Steigungen keuchte der Zug langsam voran, um sodann wieder schnittig durch die träumerisch, nostalgische Landschaft zu winden.
Die Fremdenführerin erzählte viel über das Brauchtum und Leben der Bauern im Appenzeller-Land, das sich im 14./15.Jahrhundert gegen das Kloster auflehnte. Bis ins 16. Jahrhundert wurden viele Kleinkriege gegen die Schwaben, Österreicher und andere Eidgenossen ausgetragen.
Schnell verflog die Zeit und wir hatten Appenzell, fernab vom Stadtmief, erreicht.
Der Kanton Appenzell IR selbst hat 30.000 Einwohner, wovon alleine in Appenzell 5.700 leben. Das anheimelnde Dorf, erzählte uns Ulf, brannte im April 1560 vollständig ab. Zum Gedenken an diese katastrophalen Tage werden bis zum heutigen Tag, am 18. März, fünf Minuten lang die Glocken geläutet. Zu erwähnen sei noch das Wahlrecht in Appenzell.
Einer urdemokratischen Tradition der Eidgenossen, die es nur in drei Kantonen gibt. So auch in Appenzell. Diese Volksbefragungen sind ein Markenzeichen der Schweiz, die alljährlich, seit 600 Jahren stattfindet.
Blende auf:
21. Jahrhundert: Es mutet wie ein Schauspiel an, vor schöner Kulisse.
Frauen, erst seit 1991 stimmberechtigt, in Trachtenkleidern mit phantastischen Stickereien, feiner Spitze, zartfarbene Schürzchen und weißen Häubchen, versammeln sich inmitten des Dorfplatzes von Appenzell.
Säbelrasselnde Männer bestimmen dies Bühnenbild in ihren prunkvollen Trachten, mit Leder- und Messingarbeiten und dem Schuefeli im Ohr und Lindauerlis.
Ringsum zigtausend Zuschauer, die gespannt die spektakuläre Wahl verfolgen, die per Hand, manchmal auch per Säbel, erfolgt. Stimmung pur.
Blende zu.

In wenigen Minuten hatten wir ein schmuckes Hotel in dieser kleinen Seelengemeinde erreicht.
Wir gönnten uns an diesem exklusiven Ort nach diesen vielen Eindrücken, die auch verarbeitet werden mussten, eine größere Verschnaufpause. Erschöpft aber zufrieden, saßen wir in diesem rustikalen Nebenzimmer und studierten hungrig die Speisekarte, worin Leckeres stand. Jeder bestellte sich, nach dem es ihm gelüstete und mit großem Appetit genossen wir die Appenzeller Küche.

Bei angeregter Unterhaltung und in herrlicher Laune, genossen wir unser köstliches Menü.
Erholt setzten wir unseren Rundgang in Appenzell fort und Fremdenführerin erklärte uns, dass viel Leder- und Messingarbeiten mit Stolz in der heutigen Tracht getragen wird.
Zu dieser Kleidung wird das Ohr mit einem Schuefeli geschmückt, die eine niedliche Schöpfkelle darstellt. Dazu silberne Schuhschnallen, Tabakpfeifen, die mit einem kleinen Deckel versehen sind und nach unten geraucht werden. Sie werden auch Lindauerli genannt. Auch der Hosenbund ist verziert mit silbernen Ketten, die meist Geschenke von Eltern oder Freundinnen sind.
Dieser entzückende Landstrich, erwähnte sie so nebenher, sei auch bekannt für seine Stickereien und dem Biberfladen, einem lebkuchenähnliches Gebäck, welches mit einer Marzipanfüllung versehen ist. Die Alpaufzüge im Sommer und die Rückkehr im Herbst von der Höhe, seien Volksfeste und ziehen Einheimische sowie viele Urlauber an.
Wir setzten unseren Rundgang in diesem überschaubaren Ort fort, vorbei an der 900 Jahre alten St. Mauritius Kirche, dem Rathaus, Barockbauten mit schönen Giebeln und bemalten Frontseiten, in warmen Farben.
Mit der Zeit, erklärte sie, hätte sich auch das Handwerk mit Leder und Messing entwickelt. Auch sei die Appenzeller Spitze sehr bekannt.
Angetan von seinen lebendigen Ausführungen, erfreuten wir uns am lieblichen Panorama und der Anmut des beschaulichen Ortes. Wir flanierten an Häusern vorbei, die meist aus Holz erbaut worden sind, mit bezaubernden Malereien.
Zum Pausieren und Einkehren gehört natürlich ein Cafe, das wir in der Nachbarschaft des Hotels „Säntis“, nach unserem Rundgang fanden.
Ein Café mit attraktivem Ambiente, in dem wir Capuccino und Kakao mit delikatem Sahnehäufchen tranken.
Gleich hieß es Abschied vom Appenzellerland nehmen.
Der rote Blitz keuchte nun in eine andere Richtung durch paradiesisches Gebiet, das sich von seiner schönsten Seite zeigte, mit Endstation St. Gallen.
Noch hatten wir ein wenig Zeit bis zur Abfahrt Richtung Ulm, das wir müde, aber mit vielen neuen Eindrücken erreichten.
Es war ein traumhaft schöner Tag mit vielen Eindrücken, die wir so schnell nicht vergessen werden.

Zum Bericht St.Gallen

copyright:Text und Fotos Ingrid/jarosch

Autor: Jarosch

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