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Artikel erstellt am 09. August 2010

Am Samstag, 19. Juni 2010 trafen wir uns in Bad Lauterberg, wo unser Mitglied Mücke7 uns ihren Wohnort zeigte. Im Südharz gelegen, findet sich für das Jahr 1202 die erste urkundliche Erwähnung einer Burg Lutterberg auf dem Hausberg, die aber bereits 1402 zerstört und nie wieder aufgebaut wurde. Heute liegt ein großes Restaurant an ihrer Stelle.

Restaurant auf dem Burgberg - widder 09

Am Fuße des Berges entstand eine kleine Ansiedlung Lutterdorf, die sich zu einer Bergbausiedlung und später zu der heutigen Stadt entwickelte, denn schon 1521 wurde der Grafschaft Lutterberg die Bergfreiheit erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg fast vollständig ausgebrannt, erblühte der kleine Ort im 18. und 19. Jahrhundert durch den Abbau der reichhaltigen Erzvorkommen in den Bergen rund um die Stadt. Ab 1868, allerdings bis zum Jahr 2007, förderte man nur noch Schwerspat in der Grube Wolkenhügel.

Im Jahr 1839 gründete Dr. Enrst H.B.Ritscher eine Kaltwasserheilanstalt, bereits 1866 begann man mit dem Bau eines Kurparkes und schon seit den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts darf sich der Ort Bad Lauterberg im Harz nennen. Ab 1926 wird hier gekneippt, seit 1968 führt der Ort, der erst 1929 Stadtrechte erhielt, die offizielle Bezeichnung staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad.

Folgen Sie nun unserem kleinen Rundgang durch das heutige Bad Lauterberg.


Beschaulich und gemütlich wirkt die Einkaufsmeile von Bad Lauterberg.
Lediglich ein größerer Bau eines Textilkaufhauses unterbricht die kleinstadtmäßig anmutende Silhouette. Wie uns Mücke7 berichtete, gehören dem Besitzer allerdings auch fast 90 % aller übrigen Geschäfte.

Gemütliche Straßencafés laden ein zum Ausruhen nach erfolgtem Einkaufsbummel, der hier nicht nur von den Einheimischen und Kurgästen, sondern auch von vielen extra angereisten auswärtigen Gästen unternommen wird. Kein Wunder also, dass man - im Gegensatz zu anderen Städten - hier überhaupt keine stillgelegten Geschäfte findet.

Eingefügt in die Häuserzeile steht die kleine Kirche, deren Ersterbauung im Jahr 1571 erfolgte, die aber bereits im Dreißigjährigen Krieg niederbrannte und später auch noch mehrmals zerstört wurde. Auch den als Glockenturm dienenden Dachreiter erhielt sie erst im 18. Jahrhundert. Nach dem 2. Weltkrieg begann man mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten. Besonders der saalartige Innenraum mit seinen zwei Emporen und gewölbeförmiger, kunstvoll bemalter, hölzerner Innenverkleidung verdient Beachtung.



Parallel zur Hauptstraße ging es zurück, vorbei an der Talstation der Seilbahn zum Hausberg. In Freiluftgondeln kann man die 110 m Höhenunterschied mit einer Steigung von 63 % überwinden und bei gutem Wetter eine schöne Aussicht über die Stadt genießen. Eine Straße führt nicht bis hinauf, so dass Besucher des oben befindlichen Restaurants ohne diese Seilbahn einen längeren Fußweg in Kauf nehmen müssen.

Wir kamen am alten Schulhaus vorbei, in dem jetzt moderne Wohnungen untergebracht sind. Schon hier verbreiterte sich die Straße zu einem Platz mit Mittelstreifen und zwei Fahrbahnen, an dessen oberem Ende die alte Gerichtslinde steht. Sie wurde gepflanzt als Bad Lauterberg die Bergfreiheit erhielt und ist jetzt bereits über 500 Jahre alt. Unter ihr wurde nicht nur Gericht gehalten, sondern es fanden auch Hochzeiten statt. Der Platz war also neben dem Marktplatz neben der Kirche ein Mittelpunkt für das Leben der Bevölkerung.


Noch einmal kreuzten wir die Hauptgeschäftsstraße auf dem Weg zum Café Amadeus, das am Rande des Kurparks liegt.Übermäßig laut spielte eine Dreiergruppe mit alten Schlagern zum Tanz auf, so dass eine gemütliche Unterhaltung kaum möglich war. Wir stärkten uns also nur an dem vorzüglichen Kaffee und Kuchen und hatten somit noch Zeit für einen Gang durch die Anlagen.


Fast gegenüber von dem Café liegt an einem kleinen Teich der Konzertpavillion. Ebenfalls an dem Teich hat man einem berühmten Sohn der Stadt ein Denkmal errichtet. Hermann von Wissmann war Afrikaforscher und 50 Jahre lang Gouverneur der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika.
Unsere Zeit hätte es erlaubt, einen zum Besucherstollen ausgebauten, alten Bergwerlsstollen zu besichtigen, doch leider gab es an dem Tag keinen Einlass mehr.


Doch frohen Mutes, denn inzwischen erhellte auch wieder Sonnenschein nicht nur unsere Stimmung, bestiegen wir unsere Autos und fuhren zum nahe gelegenen Wiesenbeker Teich, den wir umwandern wollten. Es ist ein ca. 8 ha großer, alter Stausee, dessen Wasser über riesige Wasserräder geleitet dem Bergbau als Energielieferant diente.


Heute ist der Wiesenbeker Teich ein beliebter Badesee, ein familienfreundliches Ausflugsziel mit Campingplatz, Bootserleih, Angelmöglichkeit und Kinderspielplatz.

Ein gut geführtes Restaurant am Rande des Campingplatzes, das auch wir besuchen wollten, lädt zum Verweilen ein.



Schon gleich am Parkplatz steht die riesige Pfanne, in der einmal 5 Köche gleichzeitig mit Schneeschiebern die Zutaten für ein Bauernomelett rührten, mit dem das Restaurant ins Guinnesbuch der Rekorde kam.

Einen zweiten Eintrag von diesem Ort erhielt es 1998 durch das kleinste Reisemobil der Welt.

Auch für uns hatte man sich angestrengt. In einem gemütlichen, fast wie ein kleines Heimatmuseum mit alter bäuerlicher Keramik, Handwerkerutensilien, Grubenlampen, aber auch Skiern und Schlitten dekorierten Raum waren zwei Tische für uns gedeckt. Der Clou für uns waren aber die Ständer für die Tischreservierungen, in denen extra für uns angefertigte Karten steckten.

Kein Wunder, dass wir uns wohl fühlten. Wir ließen uns das vorzügliche Essen schmecken und bei angeregter Plauderei das Treffen ausklingen.

Unser Dank gilt unserem Mitglied Mücke7 für ihre Mühe mit der Vorbereitung und Organisation dieses schönen Nachmittages.

Gruppenbild - 2010_06_24_22

Autor: Otima

Lieselotte Beuermann

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