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Ein Bericht von Gudrun (gundimint)

gedenkstätte knast

Am 20.02.2014 waren wir mit 24 Feierabendlern unterwegs, um uns die Gedenkstätte Hohenschönhausen anzuschauen. Der Himmel war grau und passte sich den Gefühlen, die mit dieser Gedenkstätte verbunden sind, an.

Einst als Großküche genutzt wurde im Gelände Ende des 2. Weltkrieges ein sowjetisches Speziallager eingerichtet und im Keller entstand das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. Es wurde 1951 von der Staatssicherheit übernommen und 1961 durch einen von inhaftierten Zwangsarbeitern errichteten Neubau erweitert und als Untersuchungshaftanstalt genutzt, in der Tausende politisch Verfolgte inhaftiert wurden. Der Ort wurde zur Zentralstelle kommunistischer Repression und war in keiner DDR Karte verzeichnet. Es lag im hermetisch abgeriegelten Sperrbezirk.
Es zeigt sich uns hier ein authentisches Bild des Haftregimes.

Wir wurden empfangen und in einen Seminarraum geführt, dort durften wir uns einen halbstündigen Film anschauen, der uns in die Geschichte des Hauses einführte. Anschließend führte uns eine Dame, Frau Richter, durch das Gelände.

Frau Richter erzählte einprägsam und Gänsehaut hervorrufend von den Haftbedingungen und Verhörmethoden des DDR Staatssicherheitdienstes. Die Bedingungen waren grausam und zerstörten die Psyche und den Körper. Viele vertraute Namen (Heinrich George nur um einen Namen zu nennen) saßen hier ein. Der Keller, das U-Boot genannt, fensterlos, feucht-klamm, die Zellen nur mit Pritsche und Kübel versehen, Tag und Nacht aber von einer Glühbirne beleuchtet jagten uns Schauer über den Rücken. Kaum nachvollziehbar, welches Grauen hier herrschte, besonders in den beiden “Wasserzellen”, später Stehzellen. Es gab auch eine Sitzzelle…nicht auszudenken bei Eiseskälte auf dem Boden zu sitzen Tag um Tag! Anschließend schauten wir noch Zellen und Verhörzimmer in neueren Trakt an. Etwas besser, zumindest mit Matratze und Toilette ausgestattet und etwas Bettwäsche bezogen. Aber statt körperlichem Terror gab es hier den Psychoterror, dem man anscheinend noch weniger gewachsen war.

Nach so viel Erdrückendem kehrten wir ganz still wieder in die Wirklichkeit zurück und so mancher wird noch zu Hause darüber nachdenken, zu welchen Greueltaten manche Menschen fähig sind und war für kranke Gehirne so manche sich Mensch nennende Individuen haben.

Trotzdem danke für die Idee. Sie passte so gut zu meinem Ausflug am Montag nach Sachsenhausen in die dortige Gedenkstätte, die ja auch mit Hohenschönhausen zusammenhing.

Ich hoffe, alle sind gut wieder nach Hause gekommen und wünsche einen beschaulichen Abend

Autor
Gudrun (gundimint)
20.01.2014

Hier geht es zu den Fotos. Klickt auf den Link.
von Gundimint
von mausepauline
mallorca

Im Internet gibt es eine sehr schöne Dokumentation in Bild und Ton. Die Seite ist sehr zu empfehlen. Zur Seite geht es hier

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