Ein Bericht von Langzeitsegler (Christel)

Am 24.11.201 besuchten 22 Feierabendler das Kammergericht im Berliner Kleistpark. Schon beim Betreten des Kleistparkes, vorbei an den kaiserlichen Arkaden, zeigte sich das Gebäude in seiner ganzen Pracht.

Das Kammergericht ist das oberste Gericht für Straf- und Zivilangelegenheiten im Land Berlin. Im Gebäude gibt es viele Momente, die an die Nutzung des Gebäudes durch die Alliierten erinnern. Das Gebäude selbst wurde von dem Architekten Paul Thoemer errichtet, ebenso wie das Gerichtsgebäude in Moabit. Die Ähnlichkeit beider Gebäude ist uns gleich aufgefallen.

Wir besuchten einen Sitzungssaal. Diese Räume wurden nach der Renovierung wieder im Original hergestellt. Besonders beeindruckend war der Plenarsaal, der in seiner Pracht mehr einem Ballsaal gleicht, hat aber leider eine traurige Geschichte. Von Aug. 1944 bis Jan. 1945 tagte hier der Volksgerichtshof, der für seine Todesurteile berüchtigt war. Eine Tafel mit den Namen der Menschen, die in diesem Saal zum Tode verurteilt wurden, erinnert daran. Am 18.10.1945 konstituierte sich hier das internationale Militärtribunal für die Nürnberger Prozesse. Am 3.9.1971 wurde hier das Viermächtige Abkommen über den Status Berlin von den Botschaftern der Alliierten unterzeichnet. In Anbetracht der Ehrung dieses Raumes wird dieser seit 1992 nur noch vom Berliner Verfassungsgerichtshof und der Berliner Generalstaatsanwaltschaft genutzt.

Es war eine sehr interessante Führung und wir haben wieder sehr viel zu der Geschichte dieses Hauses erfahren.

Autor
Langzeitsegler (Christel9
24.11.2014

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