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Die Reise der Erde

Von Nordlichter Donnerstag 24.11.2022, 22:00 – geändert Mittwoch 30.11.2022, 17:31

Man sitzt gemütlich in seinem schönen Garten oder auf seinem Balkon und genießt die Natur rundherum, die wärmende Sonne, die Ruhe der eigener Gedanken und das Gefühl von Stabilität und Sicherheit. Oder man sitzt am Meeresufer, und blickt nachdenklich und glücklich über die breite Wasserfläche.
Ach, diese paradiesische Stille...
Alles ist schön ruhig, man fühlt sich sicher, geborgen, keine große Sorgen beeinträchtigen das Gefühl, dass man auf einer vollkommenden Erde lebt.

Wie trügerisch das alles ist!
Nichts ist ferner, als das alles, ganz unabhängig davon, was wir empfinden!

Meine Oma sagte mal: "Manchmal ist es besser, wenn/ dass man nicht alles weiß". Sie könnte recht gehabt haben, denn, wir nehmen nicht wahr, dass sich die Erde keine Sekunde noch dort befindet, vor sie vorhin war!
Die Erde bewegt sich nämlich ständig - zusammen mit dem ganzen Sonnensystem, von ihrer "Geburt" an.
Ich biete euch heute eine spannende Reise mit der Erde!

Man hat sich zwar mit den o.g. Gefühlen gewöhnt, ich finde es aber wichtig zu wissen, wie die kosmische Realität aussieht. Denn, sie hat es in sich!
An dieser Reise der Erde hängen verschiedene Veränderungen auf und um der Erde, die schon da sind, und viele andere, die kommen werden.
Nichts bleibt, wie es ist. Damit müssen wir uns abfinden!

1 - Nehmen wir zuerst die Erdrotation unter die Lupe.
Die Erde benötigt genau 23 Stunden und 56 Minuten, für eine komplette Drehung um sich selbst, was uns den Tag-Nacht Takt gibt. Sie dreht sich um ihrer (imaginären) Achse genau wie ein Kreisel. Damit ist nicht nur ihr Herumdrehen gemeint, sondern auch die Tatsache, dass ihre Achse
(um 23,4°) geneigt ist, wodurch die Erde ein bißchen "taumelt". Mal mehr, mal weniger, wie die Achse eines Kreisels..
Die Neigung der Erde beinflusst den Energieintrag: Es wird kühler oder wärmer, je nach der jeweiligen Richtung zur Sonne.
Dieses Taumeln wäre viel größer und gefährlicher für das Leben auf der Erde, hätten wir die Gravitationskraft des Mondes (als "Stabilitätsfaktor", sozusagen) nicht.
Die Gezeitenkräfte des Mondes sind etwas stärker am Äquator, und sie schwächen je mehr man nach Norden , bzw. nach Süden geht.
Gäbe es keinen stabilisierenden Einfluß des Mondes, könnte die Erde eine Schräge von bis zu 85 ° bekommen - damit wäre Leben auf der Erde unmöglich, sagen Planetologen! Das ist das eine...

2- Die Erdbahn der Erde um die Sonne ist auch sehr interessant.
Wir wissen schon, dass ca.150. Millionen Kilometer die Erde von der Sonne trennen. Im mittleren Bereich.Trotzdem braucht das Licht der Sonne (bzw. ihre Strahlung) nur etwa mehr als 8 Minuten um die Erde zu erreichen.
Die Erde bewegt sich um die Sonne mit einer Geschwindigkeit von 108.000 Km / Stunde. Und... wir merken es trotzdem nicht!
Die Erde braucht schon viel mehr um die Sonne zu umrunden, denn die Distanz zwischen den beiden variiert. Warum?
Weil die Erdbahn um die Sonne nicht rund, sondern elliptisch ist.
D. h. manchmal ist die Erde (auf ihrem Weg um die Sonne herum) näher und manchmal weiter von der Sonne (flexibler Abstand von der Sonne/ Aphel und Perihel). Das charakterisiert übrigens auch die Bahnen anderer Planeten aus dem Sonnensystem.

3 - Apropos andere Planeten des Sonnensystems: Es ist nicht so, dass jeder Planet unseres Sonnensystems "für sich allein lebt". Die Planeten beinflussen sich gegenseitig. Sie liegen auch nicht etwa auf fixen Bahnen, sondern sie bewegen sich innerhalb des Sonnensystems (auf ihrer eigenen Bahnen) machmal höher und mal tiefer (wie ein up-and-down Spiel). Einige Astronomen sprechen dabei über ein "koordiniertes Chaos" in unserem Sonnensystem.
Venus, Jupiter und die Erde z.B. interagieren auf verschiedener Weise. Jupiter, z.B. verdanken wir potenziell unsere Existenz überhaupt, weil er durch seine gigantische Anziehungskraft die meisten Asteroiden anzgezogen hat, die der Erde in der Vergangenheit (heute auch noch) gefährlich waren.
Das war übrigens dasThema einer Studie des Dresdner-Rossendorf Helmholz-Zentrums (HZDR).
Die Forscher hier erklärten u.a. auch die Entstehung der Sonnenflecken, die alle 11,5 Jahre auf auf der Sonne beobachtet werden, bzw. der Sonnenwinde.
Vereinfacht erklärt ist es so, dass a u c h die Planeten gravitationalen Einfluß auf die Sonne haben - in etwa so, wie der Mond Einfluß auf die Erde hat.
Noch vor ihnen hat sich der japanische Astrophysiker Takaho Miura, von der Hirosaki Universität mit dieser Frage beschäftigt.
Er meint, dass die Sonnenfleken dadurch entstehen (Planetengravitation- Wechseleinfluß), und dies zu einem temporären, verlangsamten Drehimpuls der Sonne führt.

Doch der Einfluß der Planeten auf die Sonne wird sich in Zukunft verschieben und auch die Relation unter einander.
Das bedeutet, in einigen Milliarden Jahren könnte Mars mit der Erde kollidieren und Merkur mit Venus, etc.
Eine Vemutung, nichts weiter...

4 - Sicher ist aber etwas ganz anderes: Unser ganzes Sonnensystem... rast!
Unser ganzes Sonnensystem, das irgendwo am Rande der Milchstraße seine Heimat hat, bewegt sich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch das Universum und dreht sich um das Zentrum der Milchstraße!
Von der Sonne bis zur Milchstraßezentrum sind es ca. 25.000 Lichtkjahre (!)
Wie schnell bewegt sich das Sonnensystem um die Milchstraße?
Das Sonnensytem rast (mit seiner ganzen "Planeten-Familie") um die Milchstraße mit 900.000 Km pro Stunde! Es bleibt dabei also nichts "an seinem gewohntem Ort", im Inneren des Sonnensystems, denn es ist auch asymmetrisch!
Um dieses Phänomen zu erklären, hat der Astrophysiker James O`Donogme den ganzen Zusammenhang in einer Animation dargestellt.

5 - Das ist aber nicht alles, denn.. die ganze Milchstraße (selbst) bewegt sich superschnell, und zwar in einer bestimmten Richtung. Mit 600 Km pro Sekunde - das sind 1. 987.000 Km pro Stunde!
Mir wird es schwindelig allein bei dem Gedanken...
Aber auch die anderen Galaxien bewegen sich in diese eine Richtung und einiege nähern sich an einander, wie z.B. die Milchstraße mit Andromeda, mit der sie irgendwann kollidieren wird.
Was passiert dann mit dem Sonnensystem, bzw. mit der Erde? Wird es die Erde "schaffen" weiter zu existieren, oder nicht? Und wenn ja, wie wird sie dann "aussehen"?

Nun, man stellt sich hierzu zwei Fragen:

- Warum rasen alle galaktische Objekte in die eine Richtung? Was gibt es "dort hinten" versteckt, das alles so stark anzieht und alle Galaxien im Universum bewegt?
Man kennt die Antwort noch nicht.
Astronomen (auch deutsche, wie z.B. Prof. Dr. Ulrich Walter, Raumfahrttechnik) vermuten eine sehr starke energetische, galaktische Struktur "ganz hinten", wo man nicht sehen kann was dort ist, weil die dortige Helligkeit (Zentrum der Millchstraße) die Sicht der Teleskopen verhindert.

- Die zweite (vielleicht wichtigere) Frage ist: Was macht diese Raserei mit uns, mit der Erde, mit der Zukunft des Sonnensystems? Welchen Einfluß hat diese ständige Bewegung durch das Universum auf uns, auf das Klima und die Lebensbedingungen hier auf der Erde?

Warum ist die zweite Frage logischerweise so wichtig?
Wenn das Sonnensystem seine "Heimat" verlässt, ändert sich auch seine "Nachbarschaft". Das ganze Sonnensystem bewegt sich unablässig durch fremde Regionen des Universums, trifft auf andere Umgebungen, z.B. auf energetischen Staubwolken, nähert sich anderen Sternen. Es könnte auch mit Weltraumobjekten kollidieren, oder sich einem Schwarzen Loch nähern, oder inmitten einer Zone voll mit Asteroiden landen, etc. Dabei ändert sich natürlich auch die Temperatur und Klima auf der Erde, die Atmosphäre kann beschädigt werden, das Wasser der Ozeane kann verdampfen, und, und...

Apropos Asteroiden:
Man hat seit 2017-2018 beobachtet, dass die Häufigkeit der auf die Erde stürzenden Asteroiden sich verdreifacht hat (ich schrieb mal darüber an einer anderen Stelle). Es fallen z.Z. noch relativ kleinere Geschoße, es gibt aber unzählige Asteroiden draußen, am Rande des Sonnensystems, die auf "ihre Chance warten".
Man hat aktuell zwischen 1000 und 1390 Asteroide als "potenziell gefährlich für die Erde" eingestuft.

Keine rosige Bedingungen, also.
Auf der einen Seite "drückt" die Dunkle Materie auf das Sonnensystem-"Platte", sozusagen (so die eine Erklärung); auf der anderen Seite, rast der ganze "Sonnen-Planetenclan" durch das Universum und trifft auf ungewisse, wohl gefährliche Regionen.

Es hört sich nicht gerade ermutigend an. Wictig dabei sit, realistisch zu bleiben, denn ändern kann der Menschn absolut nichts.

Weder heute, noch in Tausend Jahren, mit oder ohne Technik!



Quellen:
Solar Physics
Wikipedia
Deutschlandfunk.de
MDR/ Wissen
Welt der Physik
Astronomy & Astrophysics
Nature
Sternenwarte/ Astronomie, Sonnensystem
der Standard.de
Business Inside
SWR Wissen
Trends der Zukunft

Bild 1: Die Erdrotation/ Foto: Animation Wikipedia
Bild 2: Die prograde Rotierung eines Planeten vs. retrograde/ Animation Wiki
Bild 3: Erdrotationsachse, Model/ Animation Wikipedia
Bild 4: Unser Sonnensystem, Planeten/ Foto: Geo
Bild 5: Raumsonde Gaia (mit 2 Teleskopen) untersucht die Milchstraße/ Google
Bild 6: Teleskop GAIA hat ca.150.000 Asteroiden entdeckt/ Google Index

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