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Loslassen statt lange leiden wenn nichts mehr geht

Von SisterAct Donnerstag 07.11.2019, 14:40 – geändert Donnerstag 07.11.2019, 17:39

Beim Stöbern in meinen Archiven fand ich gerade diese Geschichte, in der es um einen verstecktes Problem eines Mannes innerhalb einer beginnenden Beziehung geht.
Dabei beschreibe ich auch eine Möglichkeit, den Anderen auf eine liebevolle Art loszulassen, die man auch in anderen Fällen anweden kann:

Zwei Blüten im See.

Als Ina Fred begegnete, kannte sie seine Problematik noch nicht.
Es war eine schöne, romantische Begegnung, voller Zärtlichkeit und Anteilnahme für ihre Situation.

Er wusste viel über Partnerschaft und das DU zweier Menschen aber er entschied sich für eine Andere, wie das so oft im Leben ist.

Als sie Fred nach einige Jahren zufällig wieder sah, erschrak sie denn ihm ging es zu der Zeit sehr schlecht, Beziehung zu Ende, Einsamkeit, Depressionen, man konnte es ihm ansehen, blass und aufgeschwemmt wirkte er und in sich und sein Leid versunken.
Ina half ihm gern, zumal sie ihn und die kurze Zeit ihres Zusammenseins in bester Erinnerung hatte.

Kurzum, zwischen ihnen entstand sehr schnell eine liebevolle Beziehung.
Sie war oft bei ihm in seinm schönen Haus, eigentlich hatten beide vor, im Sommer viel miteinander zu unternehmen.

Einiges klappte auch aber dann merkte sie dass er immer öfter zu viel Alkohol zu sich nahm.
In solchen Momenten erkannte sie ihn nicht wieder, hilflos wirkte er, tief versunken in seine Gedanken und Depressionen, das war nicht mehr der Mann, den sie in Erinnerung hatte.

Fred sagte, dass diese Depressionen nur auf seine jetzige Situation und die dunkle Jahreszeit zurück zu führen seien, jetzt sei es noch Winter aber im Sommer wäre alles besser.
Sie blieb gern an seiner Seite, machte ihm Vorschläge, z.B. täglich draußen spazieren zu gehen, tröstete ihn, wenn er wieder mal depressiv war - und tröstete sich indem sie glaubte, alles sei nur auf die momentane Situation und den dunklen Winter zurück zu führen.

Dann kam der Sommer, schon nach kurzer Zeit merkte sie dass er immer öfter daheim blieb, nicht mitgehen wollte, lieber im Liegestuhl auf dem Balkon schlafen wollte.
Je länger der Sommer voran schritt, um so öfter blieb sie abends allein wenn sie ihn besuchte.
Er zog sich mehr und mehr in sein Reich zurück, sah dort fern, stand rauchend und grübelnd nachts noch lange auf dem Balkon.
Manchmal wurde sie wach, bemerkte dass er immer noch auf dem Balkon stand und wieder angetrunken war, konnte seiner Weltanschaung nicht mehr folgen.
Ina zog sich an solchen Abenden still in das Zimmer zurück, das er ihr in seinem Haus als persönliche Rückzugsmöglichkeit überließ.

Irgendwann eskallierte die Situation.
Eigentlich sollte sie an diesem Tag wieder zu ihm kommen, gemütlich grillen wollten sie, zusammen mit dem Sohn und dessen Familie und ein schönes Wochende gemeinsam verbringen.
Als sie ihn am Morgen dieses Tages anrief, war er wieder tief deprimiert, mochte kaum reden.

Sie merkte schnell dass er wieder Alkohol getrunken hatte, fragte nach der Ursache da es doch Sommer sei und alles gut und schön. Fred erzählte ihr, der Käufer seiner kleinen Eigentumswohnung wäre ihm gegenüber unverschämt geworden, daraufhin hätte er in und den Makler hinaus geworfen und nur deshalb wieder zur Flasche gegriffen.
Als sie ihm sagte, es gäbe doch noch viele Makler in seiner Stadt, wurde er ihr gegenüber aggressiv:

SIE hätte ja keine Ahnung von Geld und Finanzen, SIE müsse sich erst mal der hiesigen Mentalität und Sprache anpassen und erst mal ein Mensch und sensibler im Umgang mir Menschen werden da sie auch für ihn kein Verständnis hätte. Im Übrigen wolle er an diesem Wochende keinen Menschen sehen, auch nicht seinen Sohn und die kleine Enkeltochter.

So hatte sie ihn noch nie erlebt, war entsetzt vor allem darüber, dass er sogar anonym bei der Telefon-Seelsorge anrief, nur um den Menschen am Telefon zu beweisen dass sie selber nie so uneigennützig handelten wie er das immer täte.

Ihr blieb nichts anderes übrig, als an diesem Wochende nicht zu kommen, wehrte sich per Mail gegen seine Vorwürfe, für die er sich sofort danach entschuldigte:
Der Alkohol sei nur die Reaktion auf den Käufer, mehr nicht, er selber habe ansonsten kein Alkohol-Problem.
In dem Moment erkannte sie, dass Irgendetwas Anderes die eigentliche Ursache für sein aggressives Verhalten sein musste.

Also begann Ina selber im Internet zu recherchieren, sich z.B. über Suchtverhalten und Alkohol zu informieren - und fand zwei Internetseiten, die sehr umfassende Informationen enthielten, eine über Alkoholmissbrauch und darauf einen Link über Depressionen und ihren Zusammenhang mit Alkohol.

::: ALKOHOLISMUS-HILFE ::: Coabhängigkeit und Hinweise für Freunde und Angehörige von Alkoholkranken.
Tipps zur stressfreien, effektiven Kommunikation sowie zur beiderseitigen Heilung. Coabhängigkeit: Selbsttest, Phasen, Konstellationen, Hilfe.www.alkoholismus-hilfe.de


::: Besiegen Sie Ihre Depression, indem Sie Ihre Lebensgewohnheiten verändern.
Nehmen Sie sich so, wie Sie sind, und arbeiten Sie an sich. Das ist kein Widerspruch.www.depression-behandeln.de


Beide Links schickte sie ihm mit einem lieben Gruß zu.

Danach ging sie an den nahe gelegenen See, pflückte unterwegs 2 Blüten als kleinen Gruß an ihn.
Eine violette Hibiskusblüte, das war sie und eine aus violettem Flieder, das war er. Sie warf beide gleichzeig an der Quelle des Sees ins Wasser und schickte sie auf ihre Reise ins Leben.
Merkwürdigerweise blieb ihre Blüte am Ufer zurück und *blickte* dem davon ziehenden Flieder nach, blieb dort auch weiterhin und dockte letztendlich an einem Ast im Wasser an.

Seine Blüte zog davon, kehrte nach einiger Zeit um, drehe sich unentschlossen im Kreis und dümpelte innerhalb einer Distanz von 1,5 mtr. weiter vor sich hin.

Nach einiger Zeit ging sie wieder heim.
Ina ging allerdings davon aus, dass beide Blüten irgendwann auf den Grund des Sees sinken werden, zwar in Sichtweite aber unerreichbar voneinander getrennt.

"Die Zeit wird zeigen, ob er irgendwann all die hilfreichen Informationen der Links anwendet - aber ich weiß dass sie jetzt für mich hilfreich sind und es gut ist, dass solche Informationen im Internet zu finden sind,".... sagte sie sich im Gehen.
Dann lächelte sie und pflückte sich auf dem Heimweg einen bunten Blumenstauß am Wegesrand..... zusagen als kleine Belohnung für sich selbst, IHN rechtzeitig losgelassen zu haben........

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