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Lange Liebe

Von ehemaliges Mitglied 25.10.2020, 19:28


Nicht wirklich neu, aber immer noch wissenswert

Eine lange Liebe ist viel wert. Sie braucht Zuwendung, Respekt und einen wohlwollenden Blick.

Wenn Paare in die Jahre kommen und etwas schief läuft, ist der Frust groß.
Wie ich meinen Partner sehe, hängt von meiner Einstellung ab. Es geht um die Nuancen in der Wahrnehmung des anderen. Aus einer charmanten Eigenschaft wird eine Marotte, dann eine Macke, schließlich ein Ärgernis.
Wenn man schon dabei ist sich in die Abwärtsspirale aus Nörgelei hineinzusteigern, werden hässliche Bilanzen erstellt. Hinzu kommt die destruktive Frage: Geht das nicht viel zu lange schon so ? Der "innere" Scheinwerfer ist nur noch auf das gerichtet, was nicht klappt. Beide ziehen sich zurück und ein Streit lässt sich aus den Satzbausteinen "Nie machst du" und "Immer willst du" zusammensetzen.

Wer den Partner so unfair bewertet, hat vergessen, warum er sich einst für sie oder ihn entschieden hat. Zudem ist es geradezu absurd, dass Menschen erst nach Jahren auffallen sollte, dass der Partner schweigsam, handwerklich ungeschickt oder was auch immer ist. In einer Partnerschaft sollten sich beide darauf besinnen, was sie aneinander haben.

Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass man nur einen Menschen ändern kann - und zwar sich selbst. Das ist banal und doch schwer umzusetzen.

Etliche Studien zeigen, dass die Zufriedenheit der Partnerschaft auch dann steigt, wenn nur eine Seite die Initiative ergreift. Dazu gehört auch Alltagsroutine zu hinterfragen. Wenn einer den anderen nicht mehr ausreden lässt, ist das ein Zeichen dafür, dass die Aufmerksamkeit gegenüber dem Partner nachlässt. Wer zum Beziehungsrüpel wird, ist nicht authentisch, sondern rücksichtslos.

Es hilft, die eigenen Launen nicht so ernst zu nehmen. Und vor allem, sie nicht ungefiltert am Partner auszulassen.

Viele überfrachten auch dann noch die Liebe mit zu hohen Erwartungen. Gerade die grau gewordene Generation kreist selbstverliebt um sich und neigt zu Schaden-Nutzer-Bilanzen auf ihrem Beziehungskonto.

Weil keine Generation zuvor so ichbezogen war, wie die zwischen 1950 und 1975 Geborenen, nimmt der Anteil der grauen Scheidungen zu.

Aber auch in neuen Beziehungen trifft man dann als Erstes einen alten Bekannten - sich selbst. Meistens geht die neue Liaison noch schneller in die Brüche.
Alte Liebe ist besser als neue Probleme.

Auszug Artikel "Standpunkt" chrismon.de Oktober 2020

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