Das Miteinander eines vertrauten Paares im Alter

Erinnerst du dich noch an die Zeit und daran, wie du als Ehefrau empfunden hast, als dein Mann in den Ruhestand gegangen ist? Früher konntest du als Hausfrau deine Tage in aller Freiheit organisieren. Dann verließ dein Mann nicht mehr frühmorgens das Haus, um zur Arbeit zu gehen...und drang in dein Reich ein. Vielleicht fragte er, was du am Vormittag tun wirst..und du bekamst das Gefühl, nicht mehr allein über das Haus zu herrschen. Dan können leicht Ehen an ihre Grenzen kommen.
Manch einer kann das nicht mehr ertragen. Vor seiner Pensionnierung hatten sie zwei gut voneinander getrennte Lebensbereiche, aber nun hatte dein Liebster den Seinen verloren, und er reagierte eventuell aufgebracht und niedergeschlagen. Nach langjähriger glücklicher Ehe hieß es nun : " Entweder er oder du!" Da konzentrierte sich deine Wut auf einen Punkt: Jeden Tag, wenn du von den Einkäufen zurückkamst, fandest du die Tageszeitung, die er gerade gelesen hatte, in der Wohnung verstreut. Du neigtest dazu, vor Wut aus der Haut zu fahren, hieltest aber deinen Ärger still zurück. Sowas vergiftet leicht den ganzen Tag. Vielleicht denkst du dann plötzlich: "Das macht er extra"... und sein Dienstmädchen willst du schließlich nicht sein!
Man muss zu einem neuen Gleichgewicht finden! Und das ist sicherlich nicht ganz einfach.
Die Pensionierung kann alte vertraute Gewohnheiten durcheinander bringen.
Die Gefahr kommt auf, sich als Fremde zu fühlen, die gezwungen sind, zusammenzuleben, obwohl keiner die Sprache des anderen kennt. Jeder meint dann leicht, der andere hat sich anzupassen.

Welche Lösung hast eventuell du gefunden in einer ähnlichen Situation oder welche Vorschläge fallen dir zur besseren Verständigung ein?
Fremdgehen wäre für mich die ungeeignetste Lösung. Was dann???