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Beziehungstodesangst( Ausführung v. P. Lückemeyer)

Von Kagi Samstag 13.06.2020, 10:59

Als ich aufgrund unserer interessanten Diskussionen hier im Forum wieder mal in meine kleine Bibliothek schaute, fand ich dort ein Buch mit dem Titel "Männer verstehen"...Wie Frau das seltsame Wesen durchschaut....
Irgendwann muss ich es angeschafft haben und auch gelesen haben. Es war mir in Vergessenheit geraten, passt aber eventuell zur Diskussion unter das als Überschrift geltende Partnerschaftsthema . Wer Interesse hat, mehr zu lesen, findet es eventuell noch als Taschenbuch im Fischer Taschenbuchverlag oder im Antiquariat. Einst hat es mal nur 7,95 € gekostet.
Unterthemen:
- Er und seine Gefühle
- Er und sein bestes Stück
- Er und seine Angst vor Gefühlen
- Er und sein Auto
- Er und seine Mutter
- Er und sein Baumarkt

Es ist gut, wenn wir alle ein bisschen mehr über uns erfahren. Jeder kann beim Lesen nachdenken, ob er nachvollziehen kann für sich, was der Text und die Meinung des Autors aussagen.

Ich zitiere:

"Nicht nur der jüngere Mann, auch der ältere, wenn er geschieden, getrennt oder frauentraumatisiert ist, will oft keine Beziehung. Er unternimmt etwas mit seiner "Partnerin", am Wochenende haben sie Sex und leben zusammen, in der Woche schickt er dann und wann eine SMS, sie telefonieren alle zwei Tage, der Kurztripp nach London neulich war richtig gut, aber dann geht er wieder auf Distanz, er besteht darauf, keine Beziehung zu haben. Von Liebe spricht er nie, sie kann sich aber auch nicht ganz sicher sein, dass er sie nicht liebt.
Die Frau ist verwirrt. Eigentlich, denkt sie, hat sie doch eine Beziehung. Oder wie nennt man das, wenn man sich Geburtstagsgeschenke macht und miteinander schläft? Aber wenn er das so eng sieht, bitte sehr, dann haben sie eben keine Beziehung, dann ist sie eben auch Single, dann kann sie ja endlich dem Werben ihres Kollegen nachgeben. Der ist nett und lieb und zärtlich, hat aber eine feste Freundin, sie gehen trotzdem miteinander ins Bett. Es ist auch richtig schön, aber eine Beziehung will der Kollege ebenfalls nicht, er hat ja schon eine.
Die Frau erzählt ihrem "Partner", also dem, mit dem sie Geburtstag feiert und am Wochenende zusammen ist, dass sie mit ihrem Kollegen geschlafen hat, und siehe da: Die Wüste bebt, er reagiert überhaupt nicht cool, verständnisvoll und mit freundlicher Ironie. Nein, er flippt aus, rast vor Eifersucht, verdrückt sogar ein paar Tränen, besteht am Ende seiner Tiraden und Ausraster aber immer noch darauf, keine Beziehung mit ihr zu haben. Na toll.
Da fragt sie: " Was wäre denn eigentlich so schlimm an einer Beziehung?"
Und merkwürdigerweise öffnet er sich zum ersten Mal und sagt sinngemäß:
" Eine Beziehung, das ist für mich etwas ganz Großes, Unbedingtes, fast Absolutes. Es wäre die totale Treue, innerlich und sexuell. Aber auch die totale innerliche Ausrichtung auf diese eine Person. Es wäre die absolute Öffnung, sie wüsste alles über mich und ich alles über sie. Und das alles könnte ich nicht aushalten. Ich könnte mich nicht so ausliefern. Ich träume davon, aber ich glaube nicht daran. Ich habe Angst vor dem Scheitern. Ich wäre schutzlos. Ich will nicht schutzlos sein. Ich will nicht verletzlich sein."

Ist halt ein Mann. Er summt noch immer das Lied von der Todesbindungsangst. Befreit vom traditionellen Zwang seines Vaters und Großvaters, mehr Menschen ernähren zu müssen als sich selbst, fühlt er sich ja auch befreit von vielem, was für die Generationen vor ihm noch selbstverständlich war: Der moderne Mann muss nicht heiraten, muss keine Familie gründen...andere Zwänge entfallen weitgehend....selbst seine Religion darf ein Patchwork sein aus ein bisserl Katholizismus, viel Buddhismus....

Aber es gibt doch auch Millionen von Männern, die sich nach einer symbiotischen Beziehung sehnen, die Dauerpartnerschaften oder Ehen eingehen. Klar. Aber die Zahl der Männer, die sich nicht binden wollen, nicht festlegen können, steigt........."
Zitat Ende

Was sagt ihr nun dazu? Mich interessiert es, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass da vieles heutzutage tatsächlich zutrifft.
Ähnliches gilt für die Frauen und ihre inzwischen oftmals gesicherte finanzielle Lage.

Da wundert es doch nicht, dass es viele Menschen gibt unter uns, die vor allem an sich denken und einfach aus Angst vor erneuter Trennung in der oben beschriebenen Form leben wollen, damit halbwegs zufrieden, doch nicht wirklich glücklich sind.

Ehe man sich umstellt, bleibt man dann besser alleine! ??????




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