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Ich bin Rambo 1. Teil

Von comanchemoon Montag 23.10.2023, 14:35

Die Idee zu diesem Bericht entstand durch einen Aufruf, eine Tiergeschichte aus der Sicht des Tieres zu schreiben. Für jede eingereichte Story gab es eine Spende für Tierschutzorganisationen.

Die Namen der beteiligten Menschen habe ich geändert.
 
Ganz spontan fiel mir dazu unser verstorbener Hund Rambo ein. Wir hatten schon einige Hunde, die wir alle liebten, aber Rambo besaß zudem eine außergewöhnliche Intelligenz und ein einnehmendes Wesen, das er bewusst einsetzte. Ich weiß, ich weiß ... Hundetrainer und Experten schlagen bei derartigen Äußerungen die Hände über den Kopf zusammen und sprechen von übler Vermenschlichung der Hunde. Sollen sie - viele Hundebesitzer wissen es einfach besser! Man muss dem Tier ja nicht gerade artfremde Kleider und Brillanthalsbänder verpassen oder es gar von goldenen Tellern futtern lassen.
 
Ich wollte jedenfalls, ich hätte damals, als Rambo noch lebte, bereits von Tierkommunikation gehört. Das bei ihm anzuwenden wäre sehr interessant gewesen.

  Tierkommunikation ist heute ein nicht zu unterschätzender Bereich, der auch in der Tierheilkunde eingesetzt wird. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, dass das Tier körperlich zugegen ist. Ein Bild reicht aus. Immerhin ist dieses ja eine Abstrahlung des Lebewesens. Erstaunlicherweise gelingt es sogar manchmal mit verstorbenen Tieren zu reden – wenn sie einverstanden sind.
 
Spinnerei?
 
Blödsinn?
 
Alles Humbug?
 
Wissenschaftlich schon gar nicht bewiesen?

  Na ja, einst konnten Wissenschaftler es sich ja auch nicht vorstellen, dass die Erde keine Scheibe ist.

  Da ich mich seit geraumer Zeit mit Radiästhesie beschäftige, komme ich ab und zu auch mit Tierheilpraktikern zusammen, die mit der Tierkommunikation arbeiten. Teils unter Zuhilfenahme der Kinesiologie, teils auf rein mentaler Ebene. Ich wollte nun unbedingt austesten, ob es möglich wäre, mit unserem verstorbenen Hund Rambo einen Kontakt herzustellen. Natürlich war ich skeptisch, aber dann bestand die Erzählung des Hundes überwiegend aus Episoden, die mir bekannt waren, aber der Tierkommunikatorin nicht.

  Wenn ich schreibe „Erzählung“, so muss ich hinzufügen, dass die Übermittlung größtenteils aus Gefühlen und Bildern besteht. Kranke Tiere können auch Schmerzen übermitteln. Penelope Smith, sozusagen eine Veteranin der Tierkommunikation, die auch von der englischen Königin Elisabeth für ihre Pferde konsultiert wurde, berichtet sogar von Gerüchen und Geschmackserlebnissen. Das ist natürlich nicht immer angenehm, da die Tiere oft andere Speisen bevorzugen als die Menschen.
 
Natürlich habe ich diesen Bericht mit den mir bekannten Erlebnissen etwas "ausgefüttert", wie gesagt, übermittelt werden hauptsächlich Gefühle und  Bilder. Tatsächlich hat aber der Hund die Rahmenbedingungen gegeben.

  Aber jetzt soll Rambo allen Skeptikern zum Trotz zu Wort kommen. Er gibt Szenen aus seinem Leben preis. Und wer sich mit dem Vorwort nicht anfreunden kann, ist als Tierfreund vielleicht trotzdem in der Lage, sich ein wenig bei der folgenden Lektüre über die Streiche eines Berner Sennenhundes zu entspannen und zu amüsieren.

Rambo erzählt:

  So, du möchtest dich also mit mir unterhalten? Worüber denn? Ach, also, über meine Jugendjahre? Na ja, ein wenig Zeit habe ich – dann hör mal zu! 

  Als ich das erste Mal mit meiner späteren Familie zusammentraf, war ein herrlicher Mainachmittag. Durch ein Fenster ließ die goldene Sonne Lichtreflexe spielen, die noch nicht das flirrende Weiß des Sommers erreicht hatten. Sie tanzten durch den kleinen Raum und sprenkelten die anwesenden Personen mit hellen Flecken.

  Jedenfalls war das mein Eindruck und ich spürte es mehr, als ich es sah, denn ich hatte erst vor kurzem meine Augen zum ersten Mal geöffnet.

  Die Frau mit den pelzlosen Pfoten hatte mich und drei meiner Geschwister von meiner Mutter weggeholt und uns trotz quiekender Proteste in einen Korb gepackt. Mutter hatte aber nicht beunruhigt ausgesehen und die Pelzlose voller Vertrauen angewedelt. Nun waren wir also mit den fremden Leuten in einem Raum und wir wurden der Reihe nach sehr vorsichtig in behandschuhte Hände genommen und begutachtet.

„Handschuhe müssen sein“, hörte ich die Stimme der Frau sagen, die meine Mutter als gute Freundin  bezeichnete. „Die Welpen sind noch sehr empfindlich und können leicht Infektionen bekommen!“

  „Bäh, Infektionen, ich will wieder runter und außerdem habe ich Hunger!“, quengelte ich, aber niemand verstand mich. Das war etwas, an das ich mich gewöhnen musste. Wir Hunde können die Gedanken und Schwingungen der Menschen erfassen, aber umgekehrt funktioniert das nur sehr selten. Menschen haben verlernt, mit der Natur und Tieren zu kommunizieren.

  Ich fing die Gedanken des großen Mannes auf, der sich mit in dem kleinen Raum befand. Er dachte an einen Hund, der meiner Mutter sehr ähnlich sah, aber wesentlich größer war. Der Name des Mannes war Heinrich und er war sehr beunruhigt. Er reichte dem großen Hund ein Leckerli und imaginierte entsetzt, dass dabei sein Arm bis zum Ellbogen in dessen Maul verschwand. „Und so etwas holen wir uns ins Haus!“ Er war vollkommen entsetzt.

  Sollte etwa ich gemeint sein? Egal, ich hatte Hunger und suchte glucksend nach etwas zum Saugen.

  Wochen später! Meine elf Geschwister ruhten nach einem Spiel im Zwinger auf dem Sandboden und ich kletterte auf ihnen herum, weil ich noch nicht müde war. Plötzlich kamen drei pelzlose Wesen und hielten mir ihre Pfoten hin. Irgendwie kam mir der Geruch vertraut vor. Vor allen Dingen den großen Mann hatte ich wohl schon einmal erlebt. Begeistert stürzte ich mich auf die dargebotenen Finger und knabberte an ihnen. Die Besucher quiekten begeistert und der Mann sagte. „Hoffentlich ist das unser Kleiner!“

  Meinte der etwa mich?

  Nun ging alles ganz schnell. Mutters gute Freundin kam, packte mich rigoros, und ich wurde gebürstet, was ich mit Zappeln quittierte. Dann bekam ich auch noch etwas Rotes um den Hals. Das gefiel mir gar nicht, und ich versuchte, es abzustreifen. Ging nicht. Na gut, und dann wurde ich in eine Art Wanne gestopft und zu einem Auto getragen. Autos kannte ich schon. Damit wurden meine Geschwister und ich zu einem Mann gefahren, der einen weißen Kittel anhatte und uns piekste. Außerdem fummelte der an uns herum und untersuchte sämtliche Gliedmaßen. Ob mir das wohl jetzt auch wieder bevorstand?

  Aber bevor ich weiter nachdenken konnte, wurde ich schon – schwupps – mit meinem Behälter in den großen Wagen verfrachtet, wobei ich registrierte, dass es hier eindeutig nach Hund roch. Tatsächlich, über eine Sitzlehne hinweg beäugte mich ein behaartes, schwarzgelbes Gesicht misstrauisch.

  „Was willst du denn hier?“, wurde ich gefragt. Aber bevor wir unsere Unterhaltung fortsetzen konnten, stiegen der große Mann, der Heinrich hieß, seine Frau Mona Marie und der Sohn Tim ins Auto.

  Tim wandte sich an den anderen Hund: „Cleo, das ist Kanto von La Montanara, er wohnt jetzt auch bei uns!“

  Die Hündin Cleo zog sich erst einmal brummend zurück und Tim streichelte und kraulte mich. Das tat richtig gut. Zwischendurch wurde auch einmal angehalten und ich wurde an den Wegrand gesetzt. Keine Ahnung was ich da sollte. Mona Marie gurrte irgendetwas, das wie „Gassi“ klang, aber ich fühlte mich nicht angesprochen. Wieder im Auto, rollte ich mich zusammen und schlief ein. Ich erwachte, als der Wagen wieder hielt und alle ausstiegen.

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