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Farben sind Trumpf

Ein Besuch in Noldes Haus in Seebüll


Emil Nolde, einer der führenden Maler des Expressionismus, wird zu den großen Aquarelllisten des 20. Jahrhunderts gezählt.

Noldes Werk gehört inhaltlich und stilistisch zu den besonders emotionalen Ausprägungen des Expressionismus.


Nach Aussage seiner zweiten Frau, ging der große Künstler mit seinen Aquarellen großzügig um. Frei malte er drauf los, gleich, ob Farbkleckse auf seine Werke fielen. Dynamisch fließen die Farben frei ineinander. Die Papiere waren oft so nass, dass er sie zum Trocknen beiseitelegen musste.




Charakteristisch für Nolde sind seine stimulierenden, glühenden und verschwimmenden Farbflächen, in denen Rot, Blau, Grün, Violett, Orange und Gelb sich immer wieder begegnen. Mal laut, mal leise. „Farbe ist Kraft. Farbe ist Leben. Nur starke Harmonien sind gewichtig“ hatte Nolde einst gesagt. Auch diesen Satz hatte ich mir notiert.
Formen werden mit, zum Teil harten, Pinselstrichen eingefangen. Er entwickelt eine eigene Bildsprache. Überladen und mitreißend.
Auch lässt er Aquarelle bewusst im Schnee liegen oder malt bei Frost, erzählte der wortgewandte Noldekenner.
In seiner Malerei spielen Menschen und Natur eine große Rolle. Seine Aquarelle dienten ihm als Entwurf für seine Ölgemälde. Wie bei vielen anderen Kunstschaffenden war sein Lebensweg prägnant für seine Malerei.


Emil Hansen wurde 1867 in Nolde geboren und nahm Jahre später diesen Namen an. Aus Hansen wurde Nolde. Bevor er sich entschloss Maler zu werden, legte eine Lehre als Holzschnitzer, Möbelzeichner und Gewerbeschullehrer ab.
Von der Akademie von Stuck in München abgelehnt, wandte er sich an die Malschule Adolf Hölzer, ging nach Dachau und Paris. Später mietete er sich ein Atelier in Kopenhagen.
Nach einem Konflikt mit den Neoimpressionisten verließ er seinen naturgetreuen Malstil. Von nun an malte er mit unverkennbaren brillanten Farben Blumenbilder. 1906 lernte er die Brücke-Maler kennen, denen er sich kurze Zeit anschloss. Der Expressionist wurde Mitbegründer der „Neue Sezession“.



Auf seinen Reisen, u.a. auch in die Südsee, ließ er sich inspirieren. 1937 wurden seine Exponate als entartet eingestuft. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens erhielt er Malverbot, das er umging. Unerlaubte Bilder, vorwiegende Aquarelle von Tieren, Landschaften und Menschen, sind in seinem Haus in Seebüll, entstanden. „ Seine “ungemalten Bilder“, „ bemerkte der freundliche Galeriebegleiter. "Als das Malverbot kam, glitten mir die Pinsel aus den Händen" schrieb Emil Nolde (1867-1956) in sein Tagebuch, zitierte er Nolde.
1956 starb Nolde in seinem Haus und hinterließ unzählige Gemälde mit rauschenden Farben.



Während ich Resümee ziehe, gehe ich bedächtig in Noldes, weithin bekannten Garten. Auch hier sind Farben Trumpf. Ich lasse mich einfangen vom Charme der vielfältigen Pflanzen und Farben. Im Hintergrund ein anmutig, reetgedecktes Teehaus, in dem er oftmals eine schöpferische Pause machte, um sich von seinen bunten Blumen inspirieren zu lassen.



Selbst hatte er diese Gartenidylle nach seiner Vorstellung gestaltet, die bis heute so erhalten geblieben ist. Hier entstanden viele seiner Blumenbilder.



Der Inhalt wurde vorwiegend nach meinen Notizen und aus verschiedenen Quellen im Internet recherchiert und erstellt.







Fotos: Copyright:Jarosch/Ingrid

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