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Eine alte Geschichte für Neue

Von Schachspieler Dienstag 12.03.2024, 15:26


Arbeit am Fließband
Als 18-jähriger Waldorfschüler in Bremen arbeitete ich in den großen Ferien bei Eduscho als Hilfsarbeiter. Meine einfache Aufgabe war es, den Fließbandarbeiterinnen das Material für ihre Arbeit heranzuschaffen, meistens leere Kartons, die für den Kaffeeversand benötigt wurden. Besonders montags war es als einziges männliches Wesen nicht leicht für mich mit den vielen Arbeiterinnen. Die Zoten und anzüglichen Fragen zum vergangenen Wochenende trieben mir häufig die Röte ins Gesicht. Gut nur, dass ich nicht alles verstand, schon wegen des Lärms in der Halle und vom Inhalt her auch, ich war von meinen Eltern nicht aufgeklärt worden und hatte fast keine sexuellen Erfahrungen. Meine Eltern waren beide selbstständig, hatten wenig Zeit für ihre Kinder und für die Aufklärung hatten sie mir ein Buch hingelegt, das ich nicht gelesen hatte. Die Dinge, die ich verstand, waren aber schon sehr deftig und in der Gruppe gab es bei den Arbeiterinnen auch wenig Feingefühl. Nur eine von ihnen, eine junge Frau am Band, beteiligte sich nicht an den Sprüchen. Sie zuckte häufig entschuldigend mit den Schultern und lächelte mich an. Ich war dann meistens auch recht schnell wieder weg vom Band, nicht länger bleibend, als unbedingt nötig.
Der Feierabend am Freitag war früher als an den anderen Tagen. Auf der Heimfahrt entdeckte ich die junge Frau, die mich häufig so mitfühlend angelächelt hatte, auf dem rechten Fußweg. Ich fuhr etwas an ihr vorbei, hielt an, stieg aus dem Auto und stand ihr verlegen gegenüber.
"Darf ich Sie nach Hause fahren?", fragte ich schüchtern. Sie sah mich länger an, überlegte wohl, nickte dann aber mit dem Kopf. Ich hielt ihr die Tür auf, ging zur anderen Seite und wir saßen nebeneinander. Sie schrieb etwas auf einen Zettel und gab mir diesen. Ich las: "Ich bin Angelika und bin gehörlos", dann folgte ihre Adresse. Ich erschrak etwas, natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, hatte auch keine Erfahrungen mit Gehörlosen und gab ihr dann, für uns beide überraschend, einen Kuss auf die Wange, was bei einem schmalen R4 kein Problem war. Schweigend fuhr ich sie nach Hause und wollte mich verabschieden, als sie für mich überraschend, langsam aber deutlich, sagte: "Komm bitte mit rein!" In der Wohnung waren ihre Eltern anwesend und Angelika sagte ihnen mit der mir nicht vertrauten Gebärdensprache, wer ich bin. Die Mutter lächelte mich an und bot mir einen Platz an und sagte: "Meine Tochter hat schon mehrmals von Ihnen erzählt, was Sie so alles am Band aushalten müssen. Sie hat zwar wegen ihrer Gehörlosigkeit nicht alles verstehen können, was die anderen Arbeiterinnen so von sich gegeben haben, aber genug von den Lippen ablesen können. Sie kennt aber Ihren Namen nicht!" Sofort nannte ich meinen Vor- und Zunamen. Wie Eltern so sind, fragten sie mich kräftig aus, was ich mache, wo ich wohne, was meine Eltern machen und hatten noch viele weitere Fragen. Angelika kam aus dem Badezimmer zurück, nahm meine Hand und führte mich in ihr Zimmer.
Etwas überrascht war ich, dass sie die Tür abschloss. Später erfuhr ich, dass sie das immer machte, weil sonst nach wenigen Minuten ihre Mutter im Zimmer stand, manchmal ohne anzuklopfen. Angelika war zwar schon 26 Jahre alt, für die Mutter aber immer noch die kleine Tochter. Sie trat an mich heran, unsere Nasenspitzen berührten sich, dann unsere Lippen. Die Küsse waren gierig, wild, leidenschaftlich. Wenn ich etwas an ihrer Bekleidung aufknöpfen wollte, wehrte sie das ab. Ich war mir nicht sicher, ob sie "morgen" gesagt hatte. Aber natürlich war ich am nächsten Tag wieder da und jetzt ließ sie sich tatsächlich ausziehen. Nackt auf dem Bett sah sie nicht zu, wie ich mich auszog, Angelika hatte die Augen geschlossen. Vorsichtig wollte ich mich neben sie legen, sie wollte mich aber sofort auf sich haben. Mein gewaltiger Orgasmus kam viel zu früh, ich war erschrocken, enttäuscht, verlegen, nein verzweifelt, wollte mich von ihr lösen, wurde aber von ihr energisch festgehalten. Sie war vollkommen entspannt, ihre Atemzüge waren tief und gleichmäßig, sie hatte die Augen geschlossen, wie konnte ich wissen, dass sie sich sicher war, dass sie in diesem Moment schwanger wurde, weil sie es wollte.

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