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Frau Rat Goethe an Christiane Vulpius

Von EwigerBrunnen01 Montag 15.04.2024, 09:17

den 7ten Mertz 1801

Liebe Tochter!

Tausend Danck vor Ihren lieben Brief, Sie haben mich dadurch sehr glücklich gemacht - beehren Sie mich zuweilen mit Ihrer lieben Zuschrift, und ich werde immer dadurch verjüngt wie ein Adler! Wohl mögte ich einmahl das weimarer Theater das überall berühmt ist sehen - aber du Lieber Gott!! Ich und Reißen!! Ich wünscht ich hätte Frau von la Roche Ihren Muth und Ihre Reiße seligkeit den habe ich aber nicht, und da wird es wohl so bey dem alten bleiben.
Tantzen Sie immer liebes Weibgen Tantzen Sie - frölige Menschen die mag ich gar zu gern - und wenn sie zu meiner Familie gehören habe ich sie doppelt und dreyfach lieb - Wäre ich eine Regierende Fürstin, so machte ich es wie Julius Cäsar lauter fröliche Gesichter müßten an meinem Hof zu sehen seyn denn das sind der Regel nach gute Menschen, die ihr Bewußtsein froh macht - aber die Duckmäußer die immer untersich sehen - haben etwas vom Cain an sich die fürchte ich - Luther hat Gott zu Cain sagen laßen warum verstelts du deine Geberde, aber es heißt eigendlich im Grundtext - warum läßt du den Kopf hängen.
Leben Sie wohl - vergnügt und Tantzen wo Sie Gelegenheit dazu finden - darüber wird sich hertzlich freuen die sich nennt…......

Recht hat Frau Rat Goethe, nichts ist unerträglicher als langweilige und aufgeblasene Menschen sowie Duckmäuser. Das kann ich mir lebhaft vorstellen, wie es am „Hofe der Frau Rat Goethe“ zugegangen ist – lauter frohe, lebenslustige, geistreiche Menschen! Gibt es etwas Schöneres?

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