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Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung sexuel

Von Feierabend-Mitglied Samstag 24.10.2020, 23:09

Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung sexueller Erregung

von Andreas M. Baranowski & Rudolf Stark

„Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus“, dieser Spruch scheint besonders für die Sexualität von Männern und Frauen zu gelten. Dass sich die beiden Geschlechter in diesem Bereich grundlegend unterscheiden, gilt im Volksmund als gegeben. Neuere Forschung zeigt jedoch, dass sich die biologischen Prozesse bei den beiden Geschlechtern sehr ähneln. Anders jedoch, wenn Männer und Frauen nach ihrer sexuellen Erregung auf erotische Reize gefragt werden: Hier geben meistens Männer eine höhere sexuelle Erregung an als Frauen, obwohl ihre physiologischen Reaktionen ähnlich sind. Wie aber kann es sein, dass Frauen und Männer sexuelle Erregung subjektiv so unterschiedlich erleben?

Sigmund Freud soll einmal gesagt haben „Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: Was will eine Frau eigentlich?“. Laut Volksmund scheint die Sache klar zu sein, Männer wollen vor allem das Eine. Das Eine, das heißt natürlich Sex. Bei Frauen stellt sich die Sache schon deutlich komplizierter dar, mal haben sie Lust, dann wieder nicht. Dies soll sich zum Beispiel in dem unterschiedlichen Interesse an Onlinepornographie widerspiegeln. Zwar gibt es einen Markt für Frauen, die Pornographie konsumieren, Männer tun dies aber häufiger, und auch häufig exzessiver (Caroll, 200. Was aber sagt die Forschung dazu; sind die Geschlechter so unterschiedlich wie es häufig in der Öffentlichkeit dargestellt wird?

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die genitalphysiologische Reaktion von Männern und Frauen auf visuelle sexuelle Reize wie Pornographie kaum zu unterscheiden sind. Richtet man z. B. eine Wärmebildkamera auf die Genitalien von Versuchspersonen (sogenannte Thermographie), während sie pornographisches Material betrachten, welches einen Mann und eine Frau während dem Geschlechtsverkehr zeigt, dauert es etwa 10 Minuten, bis sich die maximale genitale Durchblutung einstellt (gemessen in Temperaturunterschieden), unabhängig vom Geschlecht (Kukkonen, Binik, Amsel & Carrier, 2007). Dabei ist der Vorteil der Thermographie gegenüber älteren Verfahren (z. B. Vaginale Photoplethysmographie bzw. Phallografie) die nicht-invasive Natur und die bessere Vergleichbarkeit von Mann und Frau mithilfe eines objektiven Faktors. Bei der Photoplethysmographie wird dagegen eine Sonde in die Vagina eingeführt, während bei der Phallografie ein elastisches Band um den Penis angebracht wird.

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