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Bali– Insel der Götter, Tanam Bali, der Garten Eden in der Sprache der Einheimischen, Attribute, mit denen man konfrontiert wird, interessiert man sich näher für dieses Eiland. Was stimmt daran?

Die Balinesen verehren ihre Berge als heilig und glauben, daß das Meer die Domäne der bösen Geister ist. Fährt man eine der unzähligen kleinen Straßen hinauf durch Täler und Hügel erkennt man schnell, was der Insel den Ruf eingebracht hat, der schönste Platz auf Erden zu sein. Die Schönheit der Berge, geformt durch Reisfelder und malerische Täler, durchflossen von Flüssen, gesäumt von tropischer Vegetation, Bali– ein Kunstwerk, eine einzige gigantische Skulptur.

Über Jahrhunderte hat der Reis Bali geformt, das Land und die Leute. An den Flanken der Vulkane brannten die Bauern den Urwald ab, gruben die verbleibenden Wurzeln aus und schichteten die fruchtbare vulkanische Erde zu Terrassen auf. Heute erscheint einem die Insel als ein Stück „Land-Art”.

Reis ist von umfassender Wichtigkeit für die balinesischen Bauern, die noch immer tief verwurzelt in die alten Traditionen sind. Das Pflanzen und Ernten dieses Korns des Lebens ist begleitet von einer unglaublichen Anzahl von heiligen Handlungen und Opferzeremonien. Nicht nur die Bauern sondern ein Großteil der Bevölkerung sind in Reisanbau, Pflege und Ernte involviert, ebenso in die, den Reisanbau begleitenden religiösen Zeremonien.

Für den Reisbauern beginnt der Tag kurz nach Sonnenaufgang. Die Männer wandern zu den Feldern, begleitet von Entenscharen, die sie benötigen um das gesamte für den Reisanbau schädliche Getier, wie Schnecken und Wasserkäfer, auf natürliche Weise zu beseitigen. Überdies dient der Kot der Enten als billige und ausreichende Düngung für die alte Reissorte, den padi bali.

Die Sorte padi bali, geschmacklich nicht weit entfernt vom indischen Basmati-Reis, war von Anbeginn dafür verantwortlich, daß sich um dieses Korn eine fest ineinander verwobene und verwurzelte Gemeinschaft bilden konnte. Diese wohl weltweit einmalige Art des Zusammenlebens, die sehr verschiedenartige Regenten und wechselhafte politische Einflüsse unbeschadet überstehen konnte, machte die balinesischen Reisbauern zu wahren Künstlern des Wasserbaus.

Viele ihrer Bauten übertreffen heute noch die kompliziertesten europäischen Wasserbauten durch Schönheit und Funktionalität.

Jede dieser etwa 1200 Subaks, so werden diese Gemeinschaften genannt, wählen einen Reisbauer zu ihrem Chef. Oft ist das derjenige Bauer, der mit der Lage seiner Felder am schlechtesten bedient ist. Das macht Sinn, ermöglicht es doch auch ihm, durch optimale Organisation der Bewässerung seine Felder ausreichend mit Wasser zu versorgen. Der Subak-Boß stimmt die Termine von Pflanzung über Bewässerung, Ernte und Reinigung der Felder bis zum Neuanbau mit den, vom Priester des Ortes vorgegebenen günstigsten Zeitpunkten ab. So kann es nie geschehen, daß einmal nicht genügend Wasser für alle da wäre.

Um die Menschen auf dieser Insel zu verstehen, kommt man nicht umhin die Wichtigkeit und Allgegenwart der Religion zu beschreiben. Agam Hindu, die Religion der „Heiligen Wasser” die von über 90% der Balinesen ausgeübt wird, bestimmt den Jahresablauf durch tägliche Opfergaben, Gebete, Zeremonien zur Gottesverehrung und zur Vertreibung oder Ruhigstellung der bösen Geister. Das gesamte Leben ist ausgerichtet, vom heiligen Berg Gunung Agung bis hinunter zu den von bösen Geistern und Dämonen beherrschten Ufern des Indischen Ozeans.

Zu Beginn des letzten Jahrtausends wurde Oryza sativa (der wissenschaftliche Name für Reis), von indischen Kaufleuten nach Bali gebracht. Die Balinesen haben ihre eigene Geschichte darüber gesponnen: Vor dieser Zeit hatten sich die Balinesen wahrscheinlich hauptsächlich von Zuckerrohr und den vielen verschiedenen Früchten der Insel ernährt. Dann aber hatte Gott Vishnu Erbarmen mit den Balinesen. Der Gott der Unterwelt schlich herauf aus dem Hades, vergewaltigte Mutter Erde und legte die Saat. Danach bedrohte er den Gott des Himmels, Indra, mit Krieg, wenn dieser den Menschen nicht zeigen würde, wie man Reis kultiviert. Indra hatte ein Einsehen und so kam es, daß Bali von dieser Zeit an ein Reisland war.

Fortsetzung folgt

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