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Burg Runkel & Marmormuseum Villmar


Am 28.04.2012 besuchten wir die Burg Runkel und das Marmormuseum mit dem UNICA Steinbruch in Villmar.
Im schönen Lahntal, welches die natürliche Grenze zwischen Westerwald und Taunus bildet, liegt das romantische Städtchen Runkel mit seiner eindrucksvollen Burg. Die Burg wurde erstmals im Jahre 1159 erwähnt, dürfte aber älter sein. Sie wurde von den Herren von Runkel zur Sicherung der Lahnbrücke gebaut und befand sich 1159 im Besitz von Siegfried (I.) von Runkel.

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Burg Runkel an der Lahn mit Burg Schadeck

Nach einer kurzen Begrüßung durch unsere "Burgführerin" Christiane Basquit begann die sehr interessante Führung.
Hier möchte ich mich noch einmal im Namen aller Westerwälder FA-Mitglieder für die Führung bedanken.

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Foto: lahnelster

Die Geschichte der Burg Runkel



Einer Sage nach soll ein Ritter Karls des Grossen im Jahr 778 den Entschluss gefasst haben, auf dem Rücken des Felsens eine Burg zu bauen. Er benannte sie nach dem Gebiet von Roncesvalles (französisch: Roncevaux) in den Pyrenäen in Erinnerung an den dortigen Kampf gegen die Mauren.
Aus dem Namen Ronkeval wurde dann Runkel.

Tatsächlich wurde Burg Runkel zur Sicherung des Lahnübergangs errichtet und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert.
Urkundlich wird Runkel erstmalig 1159 im Zusammenhang mit einem Siegfried von Runkel genannt, der als Bürge und Zeuge für die Gräfin Beatrix von Laurenburg bei ihrer Belehnung mit der Burg Nassau durch Erzbischof Hillin von Trier erwähnt. Er dürfte als Sachverwalter des Reiches für die Erbauung der Burg Runkel in Frage kommen. Höchtswahrscheinlich haben wir in der Burg eine Gründung des Hohenstauferkaisers Friedrich Barbarossa zu sehen.
Im Jahr 1634 wurde die Kernburg durch Kroaten (österreichische Truppen) unter der Führung des Grafen Isolani zerstört.

Die Kernburg wurde in der Folge nicht wieder aufgebaut. Sie bildet den heutigen Ruinenteil. Stattdessen wurden andere Gebäudeteile für Wohnzwecke ausgebaut, die zwei Innenhöfe umschließen.

Um 1250 beginnen Familienstreitigkeiten, die mit der Vertreibung Heinrich von Runkel durch Siegfried enden. Als Folge hiervon erbaut Heinrich auf der Runkel gegenüberliegenden Seite zum Trutz Burg Schadeck, die 1288 zum erstenmal erwähnt wird. Wildbewegt und fehdenreich ist die Geschichte Runkels und seiner Burg, wie der nachstehende kurze Abriß erkennen läßt:

1796
werfen darmstädtische Truppen in einem nächtlichen Straßenkampf die Franzosen aus der Stadt hinaus.

1806
fällt der rechtslahnige Teil der Herrschaft Runkel und damit der entsprechende Teil der Stadt an das von Napoleon neugeschaffene Großherzogtum Berg.

1824
beschließt Friedrich Ludwig, der Letzte des wied- und runkelischen Hauses, sein Leben. Wied-Runkel fällt an die Linie Wied-Neuwied. (Siehe: Die Herrschaft Wied). Die Burg Runkel befindet sich auch heute noch im Besitz der Familie zu Wied.


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Foto: lahnelster
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Foto: lahnelster
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Foto: lahnelster

In der Burg Runkel ist auch ein Raum eingerichtet der auf das Lahnmarmormuseum hinweist. Das wir ja im Anschluß besucht haben.

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Foto: lahnelster

Der Weinkeller im untersten Raum der Burganlage diente im Mittelalter zur Herstellung des begehrten "Runkeler Rothen". Der Wein war wesentlicher Bestandteil der Versorgung der Bevölkerung in Notzeiten, inbesondere bei einer Belagerung.

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Foto: lahnelster

Hier oben auf der Burg Runkel angekommen hat man einen herrlichen Ausblick. Im Hintergrund Burg Schadeck.

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Foto: lahnelster

Blick Lahnaufwärts in Richtung Villmar "König Konrad Denkmal"

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Foto: lahnelster

Nach ca. einer Stunde Burgführung waren im Altstadtcafe für uns Plätze reserviert. Bei Sonnenschein und 25 Grad im Schatten schmeckte uns die Torte und der Kaffee besonders gut.

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Foto: lahnelster
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Foto: lahnelster

Dieses an König Konrad I. erinnernde Denkmal befindet sich nicht in Weilburg, sondern auf dem Bodenstein (Bodensteiner Lei), einem fast senkrecht zur Lahn abfallenden Felsen, über den die Straße von Villmar nach Runkel führt.

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Foto: lahnelster

Im Schatten von König Konrad und dem herrlichen Ausblick auf die Lahn, Burg Runkel und Villmar ist dieses "Westerwälder Gruppenbild" entstanden.

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Foto: lahnelster

Um 15:15 wurden wir in Villmar am Bahnhof von Jörg Hawig unserem Lahnmarmor-Museumsführer abgeholt, bei dem ich mich für die gute Führung im Namen aller Beteiligten bedanke.

Marita "Eltz" war von Koblenz mit dem Fahrrad angereist, tolle Leistung.

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Foto: lahnelster

Entstanden ist der Lahnmarmor vor rund 380 Millionen Jahren. Weite Teile Deutschlands waren zu dieser Zeit von einem Meer bedeckt. Durch Vulkantätigkeit im devonischen Meer wurden Schalsteinsattel ausgebildet, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichten. Darauf entstanden Riffe, die sich hauptsächlich durch Stromatoporen aufbauten, eine zwischen Schwämmen und Korallen angesiedelte, mittlerweile ausgestorbene Art von Meereslebewesen. Aber auch Korallen, Muscheln und Schnecken beteiligten sich am Aufbau der Riffe. Diese Tiere benötigten eine durchschnittliche Wassertemperatur von 24° C. Da der heutige Kontinent Europa zu dieser Zeit durch die Verschiebung der Kontinentalplatten auf Äquatorhöhe lag, waren diese Voraussetzungen gegeben. Im Laufe der Erdgeschichte wurden die entstandenen Riffe durch Druck bei der Gebirgsbildung mit Überdeckungen von bis zu 1000 Metern verfestigt.

Mehr Informationen dazu auf www.lahn-marmor-museum.de

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Foto: lahnelster
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Foto: lahnelster

So entstand der schöne Lahnmarmor, der geologisch gesehen kein Marmor, sondern Massenkalk ist.

Er fand vielfache Verwendung an "prominenter" Stelle, so z.B. in den berühmten Epitaphien des Mainzer Doms, beim einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen in der Abtei St.Matthias in Trier, zu der Villmar gehörte. Lahnmarmor wurde verwendet im barocken Marmorbad des Weilburger Schlosses, an den Altären der Mannheimer Jesuitenkirche, in der Klosterkirche Amorbach, im Berliner und Würzburger Dom, in der Eremitage in St.Petersburg und im Kreml, in der Eingangshalle des Empire-State-Building in New York, im Wiesbadener Kurhaus und im Palast des Maharadjas von Tagore in Indien.

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Foto: lahnelster
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Foto: lahnelster


Im Natur- und Kulturdenkmal Unica-Bruch in Villmar kann man in die Zeit vor 380 Mio. Jahren zurückblicken, als marine tropische Korallen und Schwammriffe das Material bildeten, das im letzten Jahrhundert als Lahn-Marmor Weltruhm erlangte und weltweit verbaut wurde.

Aus dem Devonmeer stiegen die ersten Wirbeltiere an Land; seine Temperatur konservieren wir bis heute in unserem Blutkreislauf.

Der hohe Kalkgehalt des Devonmeeres begünstigte das Wachstum von Muscheln, Krebstieren und Schnecken sowie der Riffbildner: Schwämme, Stromatoporen und Korallen. In flachen Lagunen verrottete ein reicher Pflanzenwuchs; der im Faulschlamm entstehende Kohlenstoff färbte den sich bildenden Kalkstein schwarz und grau. Eine lebhafte vulkanische Tätigkeit ließ eisenhaltiges Wasser über den sich bildenden Kalkstein fließen und in ihn eindringen - es färbte ihn hell- und dunkelrot, braun und gelb. So entstanden die vielen Varietäten des Lahnmarmors, vom schwarzen, weiß- oder goldgeäderten
Schupbacher bis zum schwarz-rot-geflammten Unica und zum hellrot
geschleierten Bongard in Villmar.

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Foto: lahnelster

Entdeckt und abgebaut wurde der Lahnmarmor nach bisheriger Meinung seit dem 16. Jahrhundert.

Die Entstehung eines Stromatoporen-Riffs im Devonmeer ist nirgends in der Welt so klar zu sehen wie im Unica-Bruch in Villmar. Der Aufschluß im Villmarer Unica-Bruch - eine in zwei Terrassen gegliederte, etwa 6 Meter hohe, 15 Meter breite, gesägte Wand - gilt als ein sehr seltenes, vielleicht in der ganzen Welt sogar einmaliges Zeugnis der Entwicklung eines Stromatoporen-Riffs Der UNICA-Steinbruch gehört heute zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands.

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Foto: lahnelster

Seit dem 1. Mai 2004 gibt es in Villmar ein richtiges Museum! Das obere Stockwerk des Fachwerkhauses am Brunnenplatz, Peter-Paul-Straße 39-41 ist das neue Domizil! Wie auf dem Bild zu sehen ist, handelt es sich um ein historisches Fachwerkhaus.
Der Erbauungszeitpunkt wurde durch ein dendrochronologisches Gutachten auf "um 1700" festgelegt (AUMÜLLER, L. (2003), in: Bilder zur Geschichte Villmars 1053-2003). Dieses Datum wird unterstützt von der Tatsache, dass ein Brand am 4. Mai 1699 insgesamt 105 Wohnhäuser und weitere Gebäude im Flecken vernichtet hatte. Der Erbauer des Hauses war Johann Jost Straub (AUMÜLLER, L (2004), in Lahn-Marmor-Nachrichten 10). Jedoch sind dies die einzigen Hinweise auf die Erbauung.


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Foto: lahnelster
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Foto: lahnelster

Im Lahnmarmormuseum sind sehr schöne Arbeiten aus Marmor zu sehen.

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Foto: lahnelster

Die Marmorbrücke in Villmar ist eine Brücke aus Kalkstein, die in Villmar die Lahn überquert. Die Brücke hat nur lokale Verkehrsbedeutung und verbindet den links der Lahn liegenden Ort mit der rechts der Lahn verlaufenden Lahntalbahn. Die in ihrer Art in Deutschland herausragende Brücke ist seit 1985 als technisches Denkmal geschützt.
Die Brücke wurde von August 1894 bis Dezember 1895 erbaut, um dem Ort Villmar einen direkten Zugang zur 1862 errichteten Lahntalbahn sowie zu den Marmorbrüchen und Grundstücken „Überlahn“ zu ermöglichen. Bis zur Fertigstellung der Brücke mussten die Einwohner per Fähre oder Kahn über das Wasser, um an die rechte Lahnuferseite zu gelangen. Bei Hochwasser oder Eisgang führte der Weg zu der etwa drei Kilometer entfernten Lahnbrücke in Runkel und von dort lahnaufwärts nach Villmar.


Quelle: Wikipedia

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Foto: lahnelster

Für unseren Abschluß der Veranstaltung hatte ich das Lokal "Amalfi" in Runkel ausgesucht.
Ich hoffe, das Essen hat allen geschmeckt.
Hier möchte ich dem "Amalfi Personal" noch einmal danken für die gute Bewirtung.

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Foto: lahnelster
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Foto: lahnelster

Einige Texte wurden von der Seite
"www.burg-runkel.de/"" www.weilburg-lahn.info"" www.lahn-marmor-museum.de/" entnommen

Text & Bilder: Hans-Rüdiger „lahnelster“


Layout: Hans-Rüdiger „lahnelster“


***Hier gehts zur Diashow***

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