Optik Meuser in Aumenau/Lahn

Am Freitag, dem 26.02.2016 besuchten wir die Firma Optik Meuser in Villmar-Aumenau meinem Heimatort.
Meiner Einladung sind 19 FA-Mitglieder der Regio Gruppe Westerwald gefolgt. Treffpunkt war um 13:00 Uhr das Restaurant Lahngold.
Nach der Begrüßung zeigte ich noch einen Rückblick der FA-Jahre 2009 bis 2010. Anschließend wartete das Kuchenbuffet das Hanne, Hildegard und Waltraud für uns vorbereitet hatten.
MhMh leckere Torte und einigen Blechkuchen, vielen Dank dafür.

Für 15:00 Uhr hatte ich eine Werksführung in der Firma Optik Meuser in Aumenau bestellt.
Hier auf dem Luftbild sieht man die nach dem Brand im Februar 2012 wieder neu aufgebaute Firma, die im Frühjahr 2013 bezogen wurde.
In der Übergangszeit wurde die alte Produktionsstätte in Blessenbach wieder bezogen und dort auf engem Raum gearbeitet.

Wir wurden von dem Seniorchef Horst Meuser begrüßt, der uns auch den Werdegang des Unternehmens erklärte.
Wir sind ein Familienunternehmen, das 1962 in Blessenbach von meinem Vater Richard Meuser gegründet wurde, das immer im Familienbesitz war. Mein Sohn Carsten ist technischer Leiter der Firma und seit 2014 gemeinsam mit seinem Bruder Thorsten Geschäftsführer.
Wir beschäftigen 35 Mitarbeiter, die meisten davon in unserer Produktion. Nur vier Leute sind in der Verwaltung tätig.
Beschäftigt werden Feinmechaniker, Zerspannungstechniker, Feinoptiker, Dünnschichttechniker, Konstrukteure und Montagemitarbeiter, die tagtäglich für die Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Fertigung verantwortlich sind.

Auf ca.3600 Quadratmetern wird fast jeder Produktionsschritt in Aumenau gemacht erläuterte Horst Meuser der Seniorchef.Der Kunde kommt mit einem Optikproblem zu uns, und wir bieten ihm eine Lösung an.
In der ersten Halle sahen wir, wie die Trägerteile hergestellt werden. In mehreren CNC-Metallbearbeitungsmaschinen werden beispielsweise Zylinder aus Aluminium gefräst.

Wolfgang "wokowesterwald" schaut neugierig durch die Schutzscheiben ins Innere der Maschine. In diesem Bereich wird ein Großteil der Produktion von Computern gesteuert.
Einige Maschinen sind in der Lage 24 Stunden zu produzieren. Das Material wird über ein Ladesystem transportiert, bei Störungen schaltet sie sich einfach ab, erklärte Horst Meuser. So werden jährlich rund 45000 Frästeile für die eigene Produktion gefertigt. Werden für die Optik-Abteilung spezielle Werkzeuge benötigt, werden die vor Ort selbst angefertigt.

Auf dem Weg in die zweite Produktionshalle liegt das Glaslager. Etwa 70 Sorten optischer Gläser sind hier vorrätig, hier liegt buntes Künstlerglas und verschiedene Blöcke, aus denen Kerne gebohrt werden.
Bei sehr teuren Optiken werden die ersten Testlinsen aus buntem Glas gefertigt. Die Glasblöcke werden in Asien geschmolzen: In Deutschland oder Europa schmilzt keine Firma mehr Glas, es sei denn für den Eigenbedarf bei sehr großen Mengen. Mit einem Hohlkernbohrer werden die Zylinder geschnitten. Danach teilt ein Diamantschneider das Glas in dünnere Scheiben. Im ersten Schritt wird auf die Scheiben eine Krümmung gefräst. Das kann, je nach Linse, von 30 Sekunden bis zu 20 Minuten dauern, erklärte uns Horst Meuser die ersten Arbeitsschritte in der Optikabteilung.

Während im vorderen Teil der Halle wieder die Arbeit an vollautomatischen Maschinen, die die Linsen fräsen, schleifen und polieren, dominiert, werden im hinteren Teil Linsen manuell poliert. Dafür müssen die gefrästen Linsen mit einem speziellen Kitt auf einen Träger geklebt werden. Sie bekommen sozusagen ein Schokohäubchen. Horst Meuser hält eine Linse nach oben, die bereit zum Verkleben ist.

Ist das Glas fertig bearbeitet, ausgewaschen und kontrolliert, beginnt die Arbeit wieder von vorn. Denn eine Linse hat zwei Seiten. Wenn alles fertig und die Linse zentriert ist, muss das Produkt der Feinoptiker beschichtet werden. Normalerweise haben Linsen mindestens fünf Prozent Lichtreflexionen. Stellt man sich vor, es werden zehn Stück davon hintereinander in ein Objektiv verbaut, dann kommt kein Licht mehr durch, machte Horst Meuser einen der letzten Arbeitsschritte deutlich. In Vakuum-Beschichtungsanlagen wird das Glas beispielsweise entspiegelt. Danach können die Linsen auch noch miteinander verklebt und letztendlich in die angefertigten Träger gesetzt werden.

Am 15.08.2014 hatte ich schon einmal eine Führung mit dem Weilburger Tageblatt in der Firma Meuser.
Damals wurden wir von Carsten Meuser geführt, siehe Bild.
Hier zeigt uns Carsten Meuser ein Objektiv das zur Fußball EM als Hintertorkamera eingesetzt wurde.

Eine interessante Werksführung geht zu Ende. Ich denke wir haben einmal einen Einblick in die Produktion optischer Linsen und deren Träger bekommen.
Ich sage noch einmal Dank an Horst Meuser den Senior Chef, auch im Namen unserer FA-Mitglieder die meiner Einladung gefolgt sind.

Um 17:00 Uhr sind wir dann zum Abschluss wieder in das Restaurant Lahngold gefahren oder gelaufen. Hier gilt mein Dank dem Inhaber Deniz Bayram und seinem Vater Mehmet für die Bewirtung und die Bereitstellung des Saales. Mehr Info hier

Vor dem Abschlussessen habe ich noch einen Vortrag über die Wiederansiedlung der Lachse im Rhein und seinen Nebenflüssen in Form einer Powerpoint Präsentation vorgeführt. Hier noch einen LINK. Mehr über die Rückkehr der Lachse hier

Text, Fotos & Layout: Hans-Rüdiger (lahnelster)

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