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Kettenbriefe

In den letzten Tagen sind mir wieder einmal zwei der scheinbar so beliebten Kettenbriefe, die heute zeitgemäß per e-mail verschickt werden, ins Haus geflattert und ich möchte dazu deshalb einmal Stellung nehmen.

Der erste Brief enthielt ein Bild von Präsident Zuma mit einer seiner Frauen, sowie ein Foto von Präsident Obama mit seiner Frau. Der Kommentar dazu sollte herausstellen, dass SA einen sehr rückständigen und dummen Präsidenten hat und dem wurde Amerika mit seinem strahlenden Präsidentenpaar als leuchtendes Vorbild gegenübergestellt. Ich denke hier kommt es sehr auf den persönlichen Standpunkt an.

Sicher wissen die meisten von euch, dass ich alles andere als ein großer Freund Jacob Zuma bin, aber wenn ich die Wahl zwischen ihm um Obama habe, dann entscheide ich mich für das kleinere Übel. Lieber einen in den alten afrikanischen Traditionen verwurzelten Präsidenten, als einen Blender, der die Welt mit schönen Worten einlullt und dann nur den Kurs seines Vorgängers fortsetzt.

Die zweite Mail enthält eine Power-Point-Präsentation, in der Bilder des Präsidentenpalastes in Zimbabwe vorgestellt werden und gleichzeitig eine Anklage gegen Robert Mugabe vorgebracht wird. Nun ist wieder bekannt, dass ich kein Freund von Robert Mugabe bin. Ich denke aber auch hier sollte man einige Dinge richtigstellen.

Erstens, ich kenne persönlich einige Anwesen im südlichen Afrika, die diesem Prunk nicht viel nachstehen. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass viele Menschen im südlichen Afrika diesen völlig überladenen Stil lieben. Er ist halt ein Ausdruck von Luxus.

Zweitens es ist der Palast des Präsidenten eines Landes und nicht sein Privathaus. Die Menschen dieses Landes sind stolz darauf, dass ihr Präsident in einem solchen Luxus lebt. So eine Art zu denken hat sehr viel mit Nationalstolz zu tun.

Nun kann man sicher anführen, dass es unmoralisch ist, wenn in einem Land, in dem der überwiegende Teil der Bevölkerung in bitterer Armut lebt, der Präsident von solchem Luxus umgeben ist.

Vielleicht kann man besser verstehen was ich meine, wenn man sich vor Augen hält, das zum Beispiel in den USA viele Millionen von Menschen in bitterer Armut leben und der Präsident mit dem weißen Haus einen Palast zur Verfügung hat, gegenüber dem sich der in Zimbabwe wie das Haus des Obergärtners ausnimmt.

Wer sich einmal die Residenzen der führenden Herren in Russland ansieht und sich dann klar macht, dass auch hier die Mehrheit der Menschen in bitterer Armut leben, der wird vielleicht erkennen, dass Zimbabwe keine Ausnahme ist, sondern nur eine Kopie eines internationalen Trends.

Warum habe ich all das so ausführlich dargelegt? Nun der Grund ist recht einfach. Ich denke man sollte erst den Kopf einschalten und ein wenig über die Hintergründe nachdenken, bevor man solche Mails an viele Leute einfach weiterleitet.

Ich habe nichts gegen einen guten Witz von Zeit zu Zeit, aber solche Mails gehören für mich nicht dazu.
Wenn man nun anführt, dass man mit einer solchen Mail auf Missstände aufmerksam machen will, dann kann ich nur anführen, dass man vielleicht erst einmal vor der eigenen Haustür kehren sollte, ehe man sich zur Lage in einem Land äußert, dass man nur aus den Nachrichten und dem Internet kennt.

Ich habe mich in unserer Regionalgruppe bisher immer bemüht, die Hintergründe klar und ausführlich darzulegen, denn nur so kann man vieles wirklich verstehen. Deshalb nochmals meine ganz herzliche Bitte hört auf, solche Mails anderen Menschen ungefragt ins Postfach zu schicken.


März 2010



Autor: denis2010

Seitengestaltung - Renate (piadora2010)

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