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Der Papst in Afrika


Heute vorweg eine Warnung an alle streng glaeubigen Katholiken: Der nachfolgende Text kann in seinen Aussagen als Angriff gegen die Instituts der katholischen Kirche gesehen werden. Ich selbst bin katholisch erzogen worden und habe diese Kirche von innen erlebt. Ich stelle in keinem Moment den persoenlichen Glauben der Menschen in Frage und rate diesen Menschen den Text nicht zu lesen.

Papst
Papst in Angola - Quelle Internet

J. Ratzinger hatte vor seiner Wahl zum Papst fuer viele Jahre eine Organisation innerhalb der Kirche geleitet, die mit ihrem Namen „Heilige Kongregation des Heiligen Offiziums“ nur sehr wenigen Menschen etwas sagt. Schaut man auf den urspruenglichen Namen, der erst 1908 abgelegt wurde, dann wird aber jedem sofort klar, wovon hier die Rede ist, denn diese Organisation ist nicht anderes als Inquisitation. Ratzinger war der Chef-Inquisitor der Kirche und in genau dieser Rolle sieht er sich auch heute noch und er lebt getreu seinem mittelalterlichen Weltbild.

Warum habe ich diese Erlaeuterung meinem Kommentar zum Papstbesuch in Afrika vorangestellt? Ich denke man muss einen Mann wie Ratzinger als ganzes sehen, um sicher zu sein, dass er mit seinen Aeusserungen und Handlungen keine kleinen Fehler eines alten Mannes sind, sondern mit voller Absicht geschehen.

Von der Vielzahl der Aspekte im Verhaeltnis der katholischen Kirche zu Afrika moechte ich mich heute auf zwei Punkte beschraenken um den Rahmen nicht zu sprengen. Mir geht es wie jeder es sich denken kann um seine Aeusserung zum Thema AIDS und Kondome, sowie seinen Aufruf zur Verstaerkung der Missionierungstaetigkeit der Kirche in Afrika.

Waehrend zum ersten Punkt ein Aufschrei durch die Weltpresse ging und es auch fuer viele strengglaeubige Katholiken schwer fassbar ist, dass der Papst angesichts der sterbenden Menschen es immer noch fuer besser haelt, dass Menschen an AIDS erkranken, denn ihnen die Benutzung dieses einfachen Weges der Empfaengnissverhuetung zu erlauben. Fuer diesen Mann ist jeder intime Kontakt zwischen einem Mann und einer Frau, der nicht der Fortpflanzung dient, etwas man mit allen Mittel bekaempfen muss. Auch wenn bei diesem Kampf die Glaeubigen an den Folgen dieser Seuche zu Millionen sterben.

Er steht dabei tatsaechlich fest auf den Fundamenten der Inquisition, die das Seelenheil als wichtiger, als das Leben der Menschen erachtet hat und wir sollten deshalb nicht darueber verwundert sein.

Fuer jedes andere Staatsoberhaupt wuerde ein solcher Aufruf, der im Tod von so vielen Menschen muendet, das Risiko einer moeglichen Anklage wegen Voelkermordes mit sich bringen. Aber in diesem Punkt scheint er fuer den Moment sicher zu sein, denn seine Kirche hat seit fast 2.000 Jahren im Namen des Herren die Menschen zu Millionen ermordet oder bewusst in den Tod geschickt und sie wurde bisher nie von einem weltlichen Gericht zur Rechenschaft gezogen. In diesem Punkt bleibt uns wahrscheinlich wirklich nur die Hoffnung, der es sich fuer sein Handeln eines Tages vor einem hoeheren Richter verantworten muss.

Kommen wir nun aber zum zweiten Punkt und zu dem wird in der Weltpresse nicht sehr viel oder besser fast gar nichts gesagt. Seinem erklaerten Ziel der Missionierung in Afrika. Der Auszug aus einer Meldung der Online Redaktion des Spiegel, zeigt euch in seinen eigenen Worten, was dieser Mann denkt und wozu er auffruft:
„Viele Menschen seien orientierungslos oder glaubten sich von unheilvollen Geistern und Mächten bedroht, sagte Papst Benedikt XVI. am Samstag in Angola. Dies gelte auch fünf Jahrhundert nach dem Beginn der Evangelisierung in dem Land, sagte er.

"Unsere Aufgabe ist es, allen die Möglichkeit zu bieten, das ewige Leben zu erreichen", erklärte Benedikt. Er kritisierte, dass der Hexenglaube auch zur Verurteilung vermeintlich Besessener führe. Der Papst forderte dazu auf, keine sozialen Gruppen auszugrenzen, Straßenkinder nicht zu verurteilen und Greise nicht als Hexer zu verfolgen. Denen, die sich von bösen Mächten, Geistern und Zauberei bedroht fühlten, solle die frohe Botschaft des Christentums entgegengesetzt werden.“ DER SPIEGEL ONLINE 22-03-2209

Ratzinger hat uns schon oft gezeigt, dass er ein sehr selktives Geschichtsbild und –wissen besitzt. Darum hier einige kleine Erinnerungen, so wurde zum Beispiel mit der besonderen Unterstuetzung des damaligen Papstes ab 1885 die Missionierung des spaeteren Belgischen Kongo unter Leopold II. Von Belgien betrieben. Im Ergebniss hat dies rund 10.000.000 unschuldige Menschen oder 50% der Bevoelkerung das Leben gekostet. Die Kirche unterstuetzte Leopold bei der systematischen Ausbeutung des Landes, der Verstuemmelung und Toetung der Menschen. Ich sage nicht, dass ein Missionar selbst einen Schwarzen getoetet hat, aber sie haben es sanktioniert und haben der Welt nichts von den Graeueltaten, die dort geschehen sind mitgeteilt. Dies kann ich nur als Zustimmung werten.

Aber auch auf den Kapverdischen Inseln vor Afrika, kann jeder ein sehr deutliches Zeichen sehen, wie sehr sich die sogenannte christliche Mission an den Menschen Afrikas versuendigt hat. Dort kann jeder Besucher noch heute den Platz sehen, wo die Priester die Sklaven vor ihrem Verkauf nach Amerika getauft haben, um ihren kommerziellen Wert zu erhoehen.

Die Liste der menschenverachtenden Handlungen, die im Namen der katholischen Kirche und der Mission in Afrika begonnen wurden, scheint schier endlos und an dies sollten wir alle uns erinnern, wenn ein Mann wie Ratzinger heute das Wort Missionierung in den Mund nimmt. Von ihm kommt keine Bitte um Vergebung fuer die vergangenen Graeueltaten, nein, er moechte sie bitte nur ungestoert weitermachen.

Erlauben wir ihm genau dieses nicht. Kaempfen wir gegen das Vergessen.

Denis – Maerz 2009

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