Die Bremer FA Gruppe in Hannover und wir dabei - 06.05.2010
Die Bremer FA-Gruppe wurde eingeladen von der Hannover FA-Gruppe.
Immer wieder, wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen. Als Vor-Info war ganz wichtig zu wissen, wie wird das Wetter. Medienmassen stellten sich zur Verfügung. Das Radio, die Tageszeitung, das Internet, meine Wetterstation in der Küche und der persönliche Austausch mit Personen mit denen man so sprach. Beliebtes Thema „Wetter“, hast du schon gehört wie das Wetter in den nächsten Tagen wird, evtl. am Donnerstag? Alle verheißen auf jeden Fall Regen für diesen Tag.
Am 6. Mai 2010 schaue ich aus dem Fenster, was ist zu sehen? Regentropfen auf dem Straßenpflaster! Ich frage mich, losfahren, oder doch lieber wieder ins warme Bett zurück? Ich präpariere mich mit: „ einem Regenschirm, Regencape und eine Regenjacke ziehe ich auch an. Nun sollte es wohl klappen, gut gegen das Wetter gerüstet zu sein. Oh je, was sehen meine Augen, die Wolken haben ihre Pforten geöffnet, es tröpfelt nicht mehr, es schüttet, was der Himmel zu bieten hat. Meine Gedanken kreisen, doch lieber wieder zurück ins Bett? Nein, bloß kein Weichei sein und dieser Gedanke überwiegt. Die Bremer FA-ler warten doch auf uns und die werden bestimmt geschlossen am Bahnhof ankommen.
Mein Herz fing tüchtig zu klopfen an als ich in Stadthagen am Bahnhof ankam. Ich, sonst Autofahrerin, brauchte ein Bahnticket am Automaten. Es muss zu schaffen sein, hoffentlich ist der Automat nicht defekt. Positiv denken! Der Automat ist in Ordnung und ich fange an auf der Tastatur meine Wünsche einzutippen, nichts tut sich. Eine nette Dame die schon hinter mir steht und auch an dieses Gerät möchte ist mir behilflich. Also, erst einmal sehen wo will ich hin. Für Hannover steht eine 100 also die 100 drücken. Oh, das Display verändert sich. Dann die Hin- und Rückfahrt bestätigen und es erscheint die Summe 17,20€ bezahlen. Ich stecke einen 20 Euroschein in einen Schlitz, flutsch ist da Geld weg und in einem Fach kommt die Fahrkarte und das Wechselgeld angeflogen. Super, alles hat dank der netten Hilfe geklappt.
Aber was liegt denn da auf dem Fußboden? Eine Fahrkarte, hat die jemand verloren? Ich hebe diese auf und sehe, da hat jemand eine Fahrkarte im Wert von 73,30€ mit einer EC Karte bezahlt und verloren. Die Summe der Fahrkarte sagt mir, der Fahrgast fährt bestimmt einige 100 km weit. Schnellen Schrittes gehe ich auf Bahnsteig 3 von dem ich später abfahren sollte. Dort hatte ich einen Überblick auf die anderen Bahnsteige.
Es standen zwei Personen an Gleis eins.
Ich rief hinüber: „Vermissen sie evtl. ihre Fahrkarte“?
Beide hatten Ohrstöpsel in den Ohren und reagierten gar nicht auf mein Rufen. Ratter, ratter, in meinem Kopf stellen sich verheerende Folgen des Fahrgastes ein, der seine Fahrkarte verloren hatte und irgendwo vielleicht bereits von einem Kontrolleur als Schwarzfahrer bezichtigt wird, gar des Zuges verwiesen wird und eine hohe Strafe zahlen muss.
Nun wohin mit der Karte? Die Gedanken kommen mir, wo ich diese Karte mal selbst einlösen könnte. Doch ehrlich wärt am längsten. Also zurück zum Fahrkartenschalter. Es ist keine Kundschaft vor mir und ich frage die Dame hinter dem Schalter, was ich mit dieser Fahrkarte noch retten könne. Beruhigt sagt sie mir, dieses sei gar keine Fahrkarte, dieses sei die Bestätigung/Quittung, dass der Fahrgast seine Fahrkarte am Automaten per EC bezahlt hat. Die Verkäuferin bedankte sich noch für meine Aufmerksamkeit. Ich merke noch an: auf der Quittung stehen die Bankdaten des Käufers, solche Belege gehören nicht in den Papiermüll, sondern mit solchen Daten sollte jeder behutsam umgehen und nicht Fremden zugänglich machen.
Kaum angekommen auf Bahnsteig 3 hat schon Einfahrt der Zug der mich nach Hannover bringen sollte. Pünktlich stehe ich zu der vereinbarten Zeit vor dem Hannover Hauptbahnhof unter dem Schwanz. Flugs hole ich mir ein Tagesticket am Infoschalter, damit ich für diesen Tag alle U-, Straßenbahnen und Busse benutzen kann. Fünf Minuten später kommen schon die Bremer FA-ler aus dem Bahnhofsgebäude. Eine herzliche Begrüßung findet statt, ebenso das erste Gruppenfoto, ebenfalls unter dem Schwanz. Später fragt eine Dame aus Bremen, was heißt denn unter dem Schwanz. Jeder Hannoveraner weiß das! Ein beliebter Treffpunkt in Hannover ist „Unterm Schwanz“. Gemeint ist der Schweif des Pferdes, das als Reiterstandbild von Ernst August I., erbaut cirka 1870, vor dem Bahnhof steht.
Gemeinsam schlendern wir zum Kröpcke und verhalten unter der Kröpcke Uhr. Woher kommt der Name Kröpcke ging ein Raunen durch die Gruppe. Tuschel hier, Achselzucken dort, auf einmal war die Lösung für den Moment gefunden. Es war ein Bäcker der hier das erste Cafe eröffnet hat und der hieß Kröpcke.
Nun hier die Endlösung:
„1869 wurde das Café Robby an der Kreuzung gegründet, das 1876 an den aus Bleckede an der Elbe stammenden Wilhelm Kröpcke verpachtet wurde. Dieser betrieb es bis ins Jahr 1919 hinein; nach dessen Tod übernahm der Volksmund schnell seinen Namen für den Platz vor dem Café. Insbesondere in den 1920er Jahren bestimmte der Kröpcke auch das kulturelle Leben in der Stadt. 1948 bekam der Ort auch erstmals offiziell den Namen „Kröpcke“. Außerdem ist der Kröpcke ein zentraler Platz in der Innenstadt der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Der nach einem seit den 1870er Jahren bestehenden Café benannte Ort ist beliebter Aufenthalts- und Treffpunkt und beherbergt die größte unterirdische Station (U-Bahn) der Stadtbahn Hannovers. Diese betreten wir nun um die Bahn 5 zu nehmen um zu den Herrenhäuser Gärten zu gelangen. Mir wird nebenbei erzählt, Bremen hat keine U-Bahn und will auch keine haben. Bremen ist ein großes Dorf wo noch Straßenbahnen fahren und darauf ist der Bremer stolz. Lange sind wir ja noch nicht zusammen, aber es fanden ununterbrochen Gespräche zwischen den drei FA-Gruppen statt. Eine Geräuschkulisse ist in der U-Bahn, als würde man aus der Ferne eine Menge Menschen im Schwimmbad hören.
Mit einem Gruppenticket und einer Führung spazieren wir durch die 900 Meter langen und 500 Meter breiten Herrenhäuser Gärten, Gartenkunst in Vollendung. Kein Kurfürst, oder der Jäger aus Kurpfalz führt uns dadurch, nein,
der Gästeführer Rainer Hahn, gebürtiger Pfälzer. Herr Hahn informierte uns zu unserer vollen Zufriedenheit. Da einige den Gästeführer fragten wo er denn herkäme, weil er das RRRRRRR so rollte, bekamen wir heraus woher er stammt.
Die Führung durch den großen Garten beginnt in dem Blumengarten der ehemaligen fürstlichen Familie. Tulpen, Stiefmütterchen und Hyazinthen stehen in voller Blütenpracht wie die Zinnsoldaten und lasen sich von uns bestaunen und fotografieren.
Der barocke Große Garten wurde 1666 begonnen und in seiner heutigen Form von 1696 bis 1714 unter Kurfürstin Sophie gestaltet.
Wir betrachten die 1676 erbaute Große Kaskade mit dem Wasserlauf. Diese wurde den Italienern nach empfunden. Leider konnte dieses Bauwerk nicht auf einem Berg gebaut werden, um ein Wasserlauf zu bestaunen. So pumpt man halt das Wasser hoch, damit so der Wasserlauf entsteht.
Der Große Garten beeindruckt mit barocken Ornamenten und prächtigen Wasserläufen. Weiter geht der Spaziergang durch die schönste Parkanlage Europas und wir lustwandeln. Gleichzeitig durch die Geschichte der Gartenkunst.
Fasziniert stehen alle vor der großen Fontäne, die Hauptattraktionen des Großen Gartens. Sie wurde bereits um 1700 erbaut und schleuderte nach anfänglichen Problemen mit der Wasserzufuhr erstmals 1721 ihr Wasser 36 Meter hoch. Nachdem die Technik weiter verbessert wurde, erreichte der Strahl 1856 schon 56 Meter und kann heute bei Windstille bis 80 Meter hoch springen. Wir erfreuen uns noch einige Minuten daran, dann wird das Wasser um 12 Uhr abgestellt. Wir konnten dieses Erlebnis genießen, jedoch die Kurfürstin Sophie, die diese Fontaine erbauen ließ, hat dieses Schauspiel nicht mehr erleben können.
Gleich neben der großen Fontaine steht auch der älteste Baum in diesem Park.
Ich nahm ihn lauthals in unseren FA-Gruppen auf und nannte ihn den Feierabend-Baum, alles lächelte.
Mehrere Statuen von der Kurfürstin Sophie sind im Großen Garten zu bewundern. „Der Garten ist mein Leben“, sprach Kurfürstin Sophie, die ihn von 1696 bis 1714 anlegen ließ. Ihr Vorbild im Gartenbau waren die Niederländer, dort hatte sie sich inspirieren lassen.
Da es sich bei den Herrschaften um den Hochadel handelte, hießen die Frauen wegen einer späteren Erbfolge mit Vornamen alle Sophie, Luise oder Charlotte und die Männer Georg oder Ernst August.
Weiter sehen wir in einen Renaissance / Bauerngarten hinein. Beim Anblick der Statue hörte man ein oooh und aaah, das kann jeder deuten wie er will.
Dieses Boskett- oder Heckentheater entstand in den Jahren 1689 bis 1692. Die Bühne ist eine rund 62 x 58 Meter große rechteckige Fläche, die sich nach hinten verjüngt und leicht ansteigt, wodurch eine perspektivische Wirkung erzielt wird. Vergoldete Bleifiguren und Taxuspyramiden bilden den Abschluss der Hainbuchenhecken, die gleichzeitig als Kulisse und Umkleidekabine dienen. Um 1690 ließ Kurfürst Ernst August 27 vergoldete Figuren zur glanzvollen Ausstattung dieses Festraums aufstellen. 17 dieser Figuren sind noch erhalten. Der Zuschauerraum ist im Stil eines Amphitheaters gestaltet und bietet fast 1000 Besuchern Platz.
Wir schreiten durch ein goldenes Tor und stehen vor der Orangerie. Innen befindet sich der Festsaal der für Führungen nicht zugänglich ist. Außerdem überwintern dort drinnen auch die mediterranen Kübelpflanzen die je nach Witterung bis Ende Mai nach draußen gebracht werden.
Zum leckeren Mittagessen fahren wir mit der U-Bahn Linie 5 und dem 100-ter Bus zum Mittagessen ins Courtyard Restaurant am Maschsee. Jeder freute sich auf etwas Warmes. Hier aus der Schaumburger FA-Gruppe hexxxy, isiwidder und mimisoma bei Kaffee und Tee.
Bild links: Oh, schaut mal raus wie es schüttet, aber das lässt Annette und die Gruppe nicht zurückschrecken den Rückweg zum Bahnhof anzutreten.
Bild rechts. Annette ist sichtlich erfreut, dass heute alles so hervorragend geklappt hat. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam mit den FA Gruppen Bremen, Schaumburger Land und Hannover, diesen Tag zu erleben.
Ein herzliches Dankeschön von mir an Annette für die hervorragende Organisation.
Bitte lest auch die Berichte dazu in Hannover und Bremen mit weiteren Fotos.
Text und Fotos von mimisoma
06. Mai 2010
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