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Führung im Hubschraubermuseum in Bückeburg

Am Samstag, dem 31.01.2009 trafen wir uns im Vorraum des Hubschraubermuseums Punkt 13:00 Uhr.

Mit dabei waren:
mimisoma, issiwidder, obi, theaterbaer mit Gattin, Fotograefin und rgbschschaumburg

Eintreffen
Am 31.01.2009 treffen wir um 13 Uhr im Hubschraubermuseum ein

Hier war es noch warm, aber das sollte sich ändern, wie wir später am eigenen Leib erfahren konnten.

Ratskeller
Ratskeller

Gestärkt wollten wir die Führung im Hubschraubermuseum angehen. Optional war die Möglichkeit gegeben, davor im Ratskeller zu speisen. Angelika, obi und ich haben davon Gebrauch gemacht und köstlich gegessen.

Fuehrung
Dieter Bals hat am heutigen Samstag Dienst und wird die Führung leiten.

Dieter Bals, ein ehemaliger Bordwart aus Achum hatte heute Dienst und führte uns durch das Hubschraubermuseum, in der er jetzt nach Ableistung seiner Dienstjahre als Berufssoldat hauptverantwortlich tätig ist. Und das ist seine Passion, sich nach Feierabend (Ende des Berufslebens) sinnvoll zu beschäftigen.

Nach 35 Jahren haben wir uns hier heute wieder getroffen.

04-Helikopter
Ein Helikopter

Warum heißen Hubschrauber Helikopter?

Zunächst einmal ist ein Helikopter ein Luftfahrzeug, wenn er denn fliegen kann. Hier im Hubschraubermuseum begegnen uns aber einige Exponate, die den Erdboden aufgrund nicht umgesetzter Grundlagen aus der Physik verlassen haben und daher nicht als LFZ (Luftfahrzeuge) zu bezeichnen sind.

Also Helix kommt aus dem griechischen und heißt übersetzt Windung, Spirale und pteron Flügel. In der englischen Übersetzung wird daraus Helikopter und wir im deutschsprachigen Raum sagen dazu Hubschrauber.

Der Hubschrauber ist ein Drehflügler und die Gruppe wird unterteilt in
Helikopter und Gyrokopter.

Der Gyrokopter ist ein Tragschrauber und hat verwandtschaftlich mit dem Begriff Gyros zu tun. Hier liegt die Wurzel in der Übersetzung Kreisel, Runde. Folglich muß es eine Verwandtschaft des Drehspießes mit dem Helikopter geben.

Das erklärt auch die Anwesenheit obis, der bekannterweise ein Gyrosfan ist.

05-Fahnen
Aus diesen Ländern kommen die ausgestellten Exponate
08-Flugmodell
Das fliegende Fahrrad

Warum kann der Mensch sich nicht seinen Traum erfüllen und fliegen?

Man kann im richtigen Leben rausfliegen, überfliegen usw. Dazu bedarf es keiner großen Anstrengung.

Aber mit einem Helikopter zu fliegen, also vom Boden abheben, das ist uns vergönnt, wenn wir dazu nur unsere Muskelkraft einsetzen dürfen.

An diesem Modell wurde uns verdeutlicht, warum das so ist.
Luft hat ein Gewicht: ca. 1,2 kg pro Kubikmeter

Wenn wir also mit Luftfahrtgerät 75 kg wiegen würden, dann müssten wir ein PS = 0,753 KW leisten um abheben zu können.

Wir müssten also körperlich in der Lage sein ca. 62 Kubikmeter Luft = ca. 75 kg in 1 Sekunde um 1 m von oben durch den Rotor zu schaufeln und könnten dann abheben.

Mit Muskelkraft ist das nicht möglich, denn trainierte Sportler und auch gute Piloten bringen es maximal auf 350 Watt = 0,35 KW und fallen vermutlich halb tot nach 10 Sekunden von den Pedalen.

Fahrrad
Das fliegende Fahrrad

Das fliegende Fahrrad wurde von Dieter Bals gebaut. Es existierten nur Fotos. Daraus wurden Zeichnungen angefertigt und danach wurde das Modell gemacht. Ob das Original wirklich geflogen ist, weiß man nicht.

08-Gyrokopter-u-Boot
Auch auf einigen U-Booten wurde die Technik genutzt

Die Marine war auch an der Hubschraubertechnik interessiert und hat 7 U-Boote mit Tragschraubern ausgerüstet. Bei Bedarf wurden die Fluggeräte durch ein Torpedorohr in Einzelteilen an Deck geschafft und dort in ca. 7 Minuten zusammengesteckt und waren dann flugfertig.

Dann setzte man den Ausguck (Pilot ??) in das LFZ und ließ es bis auf 150 m Höhe abheben. Der Tragschrauber war mit einem Seil am U-Boot befestigt und benötigte keinen Motor, allein die Vorausfahrt des U-Bootes reichte, um der Rotor drehen zu lassen und Auftrieb zu erzeugen.

Mit der erhöhten Aussicht konnte man sehr weit schauen und feindlichen Schiffe unentdeckt umfahren. 1939 kam dann das Radar und diese Technik wurde unnütz.

09-Entwicklung
Im Vorraum zur Halle ist die Entwicklung der Drehflügler chronologisch dargestellt
10-Aluette
Die Bedienung von Stick - Pitsch und Pedalen stellt eine Herausforderung für Piloten dar

Wir sind nun in der lausig kalten Ausstellungshalle und mir wird zunächst warm um Herz. An einer Aluette II erklärt uns Dieter Bals die Rotorsteuerung. Auf diesem Vogel hab ich 1973 gelernt, bevor ich dann zur CH 53 kam, die heute noch im In- und Ausland eingesetzt wird.

Uns wurde die Funktion vom Stick (periodischer Blattverstellhebel) und Pitsch (kollektiver Blattverstellhebel) und den Seitenpedalen erklärt.

Stick: Flugrichtung
Pitsch: Steigen und Sinken
Seitenpedal: Gegendrehmoment zum Hauptrotor

Seinerzeit hatte der Rotorkopf noch über 180 bewegte Teile und war sehr wartungsintensiv. Heutige Hubschrauber haben nur noch ca. 40 bewegte Teile und gelten als wartungslos.

Kreiselprinzip
Das Kreiselprinzip wird uns erklärt

Ein Hubschrauber ist ein instabiles LFZ, soll heißen, man darf den Stick nicht loslassen, sonst passiert ein Unglück. Moderne Hubschrauber haben hydraulische und elektronische Unterstüzung und können nahezu automatisch eine Fluglage und die Geschwindigkeit halten.

Wie sich der Rotor verhält, wurde uns an einem drehenden Fahrradreifen demonstriert, damit wir einmal verstehen, wie die Kräfte dort wirken müssen, um z.b. eine Richtungsänderung herbei zu führen.

Simpel ausgedrückt: Wer nach links fliegen will, drückt rechts den Rotor hoch.

Kreiselprinzip

Piloten und Motorradfahrer haben etwas gemeinsam: "Sie müssen anders denken!"

Wer links durch die Kurve will, muß nach rechts lenken - siehe hier

Rotorblatt
Die Entwicklung der Rotorblätter wird erklärt

Hier wurde uns die Weiterentwicklung der Rotorblätter erklärt. Ziel der Entwicklung ist es, so wenig bewegt Teile wie möglich im Rotorkopf zu haben, was die Wartung erleichtert.

Elastizität
Extrem elastisch sind modern Rotorblattkonstruktionen, wie man hier erkennen kann.

Moderne Rotorblätter sind sehr flexibel und bestehen in diesem Fall aus GFK (Glasfaserkunststoff).

Die gute, alte CH53 hat neuerdings Blätter aus Titan. Die können unbeschadet ca. 1,5 m noch oben und unten durchbiegen.


Banane
Die H21 - wurde umgangssprachlich Banane genannt

Hier sehen wir das Heckteil der H21, die als Banane bezeichnet wurde, weil ihr Bauweise daran erinnerte.

H21-vorne
Das vordere Teil der Banane

Hier das Vorderteil der H21 - dem größten Exponat im Museum. Vera ist in dem Vogel in den 60er Jahren einmal mitgeflogen und erinnerte sich noch an das wohl einzigartige Erlebnis.

Dieser Hubschrauber hat der Bundeswehr zu hohem Ansehen verholfen, weil Altbundeskanzler Helmut Schmidt (seinerzeit Bürgermeister von Hamburg) die Hubschrauber für die Rettung von Menschen bei der schweren Sturmflut anforderte und wirkungsvoll eingesetzt hatte.

Damals ist in Hamburg wohl sicher vielen vom Wasser bedrohten Menschen klar geworden, das es äußerst hilfreich ist, wenn man fliegen kann.

Nach gut zwei Stunden waren wir gut durchgefroren und um einiges an Erkenntnissen reicher.

Da wir dem gestrigen Geburtstagskind Mimisoma zu Beginn alle artig gratuliert hatten, wurden wir am Ende zu Kaffe und Kuchen eingeladen.

Wir haben uns dann beím Kaffeetrinken (und was ist mit Tee?) langsam wieder auf Betriebstemperatur gebracht.


Fotos: fotograefin
Bericht: rgbschaumburg

Hubi
Das kleinste Exponat - Gewicht 6,2 Gramm - Rotordrehzahl 32.000 Größe geschätzt ca. 10 mm
Foto: isiwidder

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