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Intensive Grabungs- u. Freilegungsarbeiten am Saarbrücker Schloss.

Ein gewichtiges Stück Saar-Geschichte wird zur Zeit am Saarbrücker Schloss freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu Tage gekommen ist eine zwölf Meter hohe und vier Meter dicke Festungsmauer.

Die Arbeiten zur Erschließung der Kasematten unter dem Schlossplatz begannen im Februar diesen Jahres. Mittlerweile sind diese Arbeiten abgeschlossen und vor dem Schloss klafft ein riesiges Loch.

Die Erwartung der Beteiligten wurden bei weitem übertroffen, was das Ausmaß der Grabungen betrifft. Dass die Mauer und Eckbastion der renaissancezeitlichen Festung sich dem Betrachter als mächtiges Bollwerk präsentieren, war zu erwarten, aber dennoch ist das Ergebnis überraschend.

Bis auf die Sohle des Burggrabens ist die Festungsmauer freigelegt, das glattpolierte Blendmauerwerk ist zu großen Teilen noch erhalten. An manchen Steinen sind Steinmetzzeichen erkennbar, quasi die "Firmenmerkmale" der Handwerker.

Die größte Überraschung aber ist ein Stück der Alt-Saarbrücker Stadtmauer, die an die Festungsanlage anschloss und sie mit dem "Rauschentor" verband.

Das Rauschentor ist ein seit dem Mittelalter belegtes Stadttor, durch das die Straße nach St. Arnual führte. Reste des Tores aus dem 13. bis 17. Jahrhundert können heute unter der Talstraße vermutet werden.

Es wurde ein weiteres Stück Mauer gefunden, welches mit einer Schießscharte versehen ist und gemeinsam mit Stadt- und Festungsmauer eine Art Wachraum bildet.

Heute gibt es nur noch Bilder, die an das frühere Renaissanceschloss und die dazugehörigen Wehranlagen erinnern. Mit der Erschließung der Südwestbastion wird eine Lücke geschlossen in der Darstellung der bewegten Geschichte des Schlossfelsens.

Da der Felsen an drei Stellen steil abfiel, eignete er sich hervorragend als Standort für ver-schiedene Burganlagen.

Graf Johann IV baute im 16. Jahrhundert die Burg zur Festung aus und ließ die Kasematten anlegen. Anfang des 17. Jahrhunderts entstand unter dem Grafen Ludwig von Nassau- Ottweiler ein Renaissanceschloss. Unter Baumeister Friedrich Joachim Stengel wurde ab 1738 das baufällige Schloss wieder abgerissen und ein künstlicher Hügel angelegt, der das neue Barockschloss tragen sollte. Die Wehranlagen verschwanden so unter der Erde.

Die Besucher können nach Abschluss der Arbeiten durch das Untergeschoss des Historischen Museums den Festungsgraben betreten und von dort aus in das Gewölbe der zweigeschossigen Kasematten gelangen. Dort soll später multimedial die Historie dieses Saarbrücker Bauwerks in seiner über 1000 Jahre währenden „Siedlungs- und Herrschafts-kontinuität“ dargestellt werden.

Das Gesamtprojekt soll bis 2006 abgeschlossen sein. Teile der Kosten kommen vom Land sowie von der Tourismusförderung der EU.

Interessierte können sich schon jetzt die Ausgrabungen von einer Aussichtsplattform vor dem Eingang des Historischen Museums Saar anschauen.


Quelle: Auszug aus „WOCHENSPIEGEL“ vom 6. Aug. 03 (mit Stadtverbandspräsident
Michael Burkert , heutiger „Schlossherr“)

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