Führung durch Ottweiler

Quakbrunnen

Besichtigung in der Mittelstadt Ottweiler mit Besuch des Stadt-Museums und des Apotheken-Museums.

Der Rundgang begann um 15 Uhr am Quakbrunnen nach der Begrüßung durch Herrn Zeiger - im schmucken Gewand eines "Historischen Oberamtmannes". Der Brunnen - eine Reminiszenz an einen historischen Brauch der Winterverabschiedung zur Pfingstzeit (heute noch in einigen umliegenden Gemeinden üblich!).
Direkt am Schlossplatz gelegen, das Hesse-Haus - bekannt geworden durch eine Rede von General Blücher an die Ottweiler Bürger nach der Rheinüberquerung - vor der Schlacht von Waterloo im Jahre 1590.
Vorbei an dem abgerissenen Haus, das vor einigen Wochen durch Gas explodierte aber gottlob - keine Personenschäden verursacht hat,
gut erhaltene Häuser - rechts und links des Weges mit großer Geschichte und teilweise bereits schön restauriert.
Der erste Zwischenstopp dann im Stadtmuseum, das in früherer Zeit als Gerichtsgebäude genutzt wurde. Heute beherbergt das Gebäude im Erdgeschoss die Ottweiler Buchdruck-Werkstatt mit imposanten Gerätschaften.
Im oberen Geschoss eine Dauerausstellung mit :
Bilder der Ottweiler Grafen - den Freiheitsbrief von 1550 durch Kaiser Karl V -
Bürgerliche Lebensart während der Grafenzeit - Gräflische Verordnungen und Urkunden sowie Steinfragmente des ehemaligen Schlosses.
In einer gesonderten Glasvitrine - wunderbare Porzellanstücke der Ottweiler Porzellan Manufaktur - echte Raritäten!
In einem anderen Raum spiegelt sich das klösterliche Leben der damaligen Zeit wieder - die Zeit des Klosters Neumünster (871-1576) oberhalb des heutigen Krankenhauses - ein
Chorherrenstift und Benediktinerinnenkloster.
Die Dauerausstellung zeigt : Modelle der Klosterkirche - Torschlüssel - ebenso Steinerne
Relikte - Urkunden und Siegel nebst Ausgrabungsfunden aus dem 13. Jahrhundert.
Durch verwinkelte kleine Gassen mit bedeutungsvollen Namen ging es weiter zum 'Alten Turm' von 1411. Der Hut wurde aber erst 1421 aufgesetzt und seither hat der Turm eine
Höhe von 47 Metern - mit einer Aussichtsebene in 26 Metern Höhe.
Die evangelische Kirche und das genüberliegende Witwenpalais sind Werke des Baumeisters Stengel, ebenso wie der Pavillon in dem kleinen Stadtpark.
Direkt an der B41 gelegen, statteten wir dem
Apothekenmuseum einen Besuch ab. Die wunderbare
Einrichtung - ein dunkles Eichenholz mit schönen und wertvollen Intarsien, wurde zur Jugendstilzeit - im Jahre 1911, eingerichtet. In Reih und Glied aufgestellt, die alten Gefässe aus Porzellen, Holz oder Glas - beschriftet mit den lateinischen Namen.
Verwunderlich bis erheiternd - einige alte Gerätschaften aus längst vergangenen Zeiten (Da gab's noch kein Gerede von VIAGRA!).
Durch den kleinen Rosengarten - gepflegt durch freiwillige Liebhaber, führte der Weg vorbei an besagtem Pavillon - der dem Grafen als Jagdschlösschen diente.
Wieder zurück - über die B41, landeten wir dann auf dem ehemaligen 'Viehplatz', wo schließlich die Führung endete.
Die meisten verblieben noch zu einem kleinen "Absacker" in einem der hübschen Lokale.
Fazit : Ottweiler - beeindruckend, liebenswert, sehenswert und erhaltenswert - immer für einen Ausflug gut!

Dank an die Initiatoren etu42 & hardel sowie den netten Stadtführer, Herrn Zeiger.
Die Bilder sind von nuggesje & pugess

Baerchen44