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Savoir-vivre in Dijon


Fünf Tage in Burgund ...„wie Gott in Frankreich“. Nicht nur die leiblichen Genüsse, sondern auch die vielen kulturellen Eindrücke werden bei allen noch lange nachklingen.

Am Montag, 4. September 2017 starteten 53 gut gelaunte Zornheimer nach Dijon. Nach einer Pause in der Nähe von Nancy mit „Weck, Worscht, Wein, Obst und Kuchen“ können wir bereits um 13 Uhr im Hotel Ibis am Place Clemenceau einchecken.

Am Nachmittag erhielten wir bei einer Führung im Musée des Beaux Arts, einem der ältesten Museen Frankreichs, das im ehemaligen Palast der Herzöge von Burgund untergebracht ist, Einblicke in die Sammlung der burgundischen Kunst des Spätmittelalters und das Leben der Herzöge.

Auf dem schönen Place de la Libération trinken wir noch einen Kaffee bzw. ein kühles Bier, bevor wir zum Abendessen ins Hotel „La Dame d’Aquitaine gehen. Wir speisen in einem besonderen Ambiente, einer Krypta aus dem 13. Jh. mit beeindruckenden Steinbögen und stimmungsvollen Lichteffekten. Das Menü, kreativ zusammengestellt, mundet genauso wie der Chablis und der Pinot Noir.

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Seit 1015 war Dijon Residenz der Herzöge von Burgund. Vor allem unter Philipp dem Kühnen (1342-1404) erlebte Dijon seine Blütezeit.

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Der Gardensaal, der berühmteste Raum des Museums, beherbergt die Grabmäler der Herzöge des Burgund aus der Karthause. Am Grabmal Philipps II. des Kühnen arbeiteten zwischen 1385 und 1410 nacheinander Jean de Marville, Claus Sluter und Claus de Werve. Besonders erwähnenswert sind die Arkaden des Sockels mit 41 trauernden Personen (pleurants).

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Das Museum verfügt über eine umfangreiche kunsthistorisch besonders bedeutsame Sammlung namhafter Künstler


Der Mosesbrunnen in der Karthause (Chartreuse de Champmol) in Dijon ist das Hauptwerk Claus Sluters. Er steht außerhalb des Stadtzentrums von Dijon im Garten des ehemaligen Klosters Champmol im Bereich der ehemaligen Grabkirche der Herzöge von Burgund.

Der Brunnen war ursprünglich als monumentaler Kalvarienberg für den Kreuzgang ausgeführt. Sechs Prophetenfiguren (Mose, David, Jeremia, Sacharja, Daniel, Jesaja). Nachbildungen sehen wir im Musée des Beaux Arts - rechts auf dem Bild ist Moses zu sehen.

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Der Place de la Libération ist ein eindrucksvoller halbkreisförmiger Platz in Sichtweite des Palasts der Herzöge. Hier finden sich prachtvolle Brunnen, Statuen und wichtige Gebäude aus den vergangenen Jahrhunderten, kleine Cafés und Bars.

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Abendessen im stilvollen Ambiente des Restaurants La Dame d’Aquitaine. Es gab Pastete von dünnen Rinderbrustscheiben, Schweineschulterstück (niedrig gegart) an Senfsauce und zum Dessert Variationen von süßen Pastetchen.

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Der zweite Tag beginnt mit einer Stadtführung durch das historische Dijon, die in der Kathedrale von Dijon endet, der ehemaligen Abteikirche des Klosters Saint-Bénigne. Wir erfahren, dass zwischen dem Bistum Mainz und dem Erzbistum Dijon eine langjährige Freundschaft besteht und die Osterkerzen getauscht werden.

Wir folgen unserer Stadtführerin auf dem Weg der Eule und sehen auf mehreren Stationen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, u.a. den Palast der Herzöge, das Rathaus der Stadt, das Theater, die Alte Markthalle, den Triumphbogen Porte Guillaume, die Kirchen Notre Dame, Saint-Bénigne und Saint Michel (rechts im Bild), der größten Pfarrkirche von Dijon aus dem 15./16. Jh.

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Rue Rameau - Grand Théâtre (Theater) aus dem Jahr 1828

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Notre-Dame de Dijon ist eine gotische und baukünstlerisch die schönste, in den Abmessungen ausgewogenste Kirche Burgunds im 13. Jahrhundert.

Die ungewöhnliche Westfassade zeigt über dem offenen Narthex, der völlig in das Gebäude integriert ist, zwei Geschosse von Arkadenreihen mit drei Reihen von Wasserspeiern, die ausschließlich dekorative Funktion haben.

An der Nordseite von Notre-Dame macht uns unsere Stadtführerin auf eine kleine steinerne Eule aufmerksam. Die Eule soll Glück bringen, wenn man sie mit der linken Hand berührt.

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Die Porte Guillaume (dt. Wilhelmstor) ist ein Triumphbogen. Er wurde 1788 auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Stadttors errichtet.

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Die römisch-katholische Kathedrale von Dijon ist ein burgundischer Kirchenbau der Gotik. Der Bau dient seit 1805 als Kathedrale, er entstand als Abteikirche des Klosters Saint-Bénigne. Im Mittelalter gehörte Dijon zur Diözese Langres. Seit der Etablierung des Bistums Dijon 1731 diente die Kirche Saint-Etienne, welche heute profaniert ist und ein Kunstmuseum birgt, als Kathedrale. Danach übernahm die gotische ehemalige Abteikirche Saint-Bénigne die Aufgabe als Kathedrale von Dijon und damit den Bischofssitz der Stadt. Sie liegt westlich des Stadtkerns.
Mehr zur Kirche ist hier zu lesen



Zum Mittagessen stärken wir uns im „La Petite Flamande“, bevor wir am Nachmittag zu einem Empfang im Haus Rheinland-Pfalz eingeladen sind.

Till Meyer, Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland und seit 1994 Leiter des Hauses Rheinland-Pfalz, begrüßt uns bei Kaffee und Gebäck im Garten der Repräsentanz.

Im deutschen Kulturzentrum werden Autorenlesungen, Vorträge, Kunstausstellungen sowie die jährlichen Rheinland-Pfalz-Tage organisiert. Etwa 250 Sprachschüler zwischen 6 und 75 Jahren lernen Deutsch, Prüfungen werden abgehalten und mit der Aktion DeutschMobil wird für das Erlernen der deutschen Sprache an Burgunds Grundschulen und Collèges geworben. Zusammen mit dem Pendant Haus Burgund in Mainz unterhält es ein Praktikanten-Vermittlungsbüro. Seit 2014 kooperiert das Haus Rheinland-Pfalz mit dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz. Gemeinsam organisieren beide Institutionen einen deutsch-französischen Freiwilligendienst, in dem Freiwillige zwischen 18 Jahren und 25 Jahren im jeweils anderen Land in Kultureinrichtungen ein Jahr arbeiten und Land und Leute kennenlernen können.

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Praktikant aus Deutschland, Till Meyer und Gerhard Ostendorf im Garten des Hauses Rheinland-Pfalz in Dijon


Nach dem Besuch im Haus Rheinland-Pfalz fahren wir zum L’Imaginarium in Nuits-Saint-Georges.

Wir erleben in einer Klang- und Lichtshow die Geschichte der Menschheit und des Weines. Im Anschluss verkosten wir sechs vorzügliche Weine aus Burgund, übersetzt und erklärt vom Oenologen Klaus K., dem Sohn einer Winzerfamilie, die bei der Reise dabei sind. Er hielt sich dienstlich in der Gegend auf und ließ es sich nicht nehmen, uns sowohl bei dieser Weinprobe, als auch bei der am nächsten Tag zu begleiten.

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Gerätschaften, die in der Lichtshow gezeigt wurden



Am dritten Tag lernen wir die burgundische Weinstraße kennen. Auf dem Weg zum Clos de Vougeot schlüpft unsere Reiseführer Gerhard Ostendorf in die Rolle des Mönchs Hugo, dem Gefährten von Bernhard von Clairvaux und erzählt über das Leben der Zisterzienser.

Wir fahren an den berühmten Weinlagen der Côte-d’Or vorbei, auf denen hochkarätige Weine wachsen, die zum Teil als Grand Cru-Lage eingestuft werden.

Mit einer Fläche von 50,6 Hektar ist der Clos de Vougeot die größte Grand Cru Lage der Côte de Nuits. Der Name "Clos Vougeot" bedeutet „abgeschlossener, ummauerter Garten (Clos) des Schlosses bzw. der Abtei Vougeot".



Das heutige Schloss Clos de Vougeot war früher eine Grangie (Scheune) der Abtei Cîteaux. Hier nahm der Zisterzienserorden seinen Ursprung. Der Weinberg in seiner heutigen Form entstand zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert. Im Jahr 1336 wurde der gesamte Weinberg umfriedet. Das heutige Schloss wurde im Jahr 1551 errichtet. Bis zur französischen Revolution im Jahr 1789 blieb der Weinberg im Besitz des Klosters.

Mit Blick auf die berühmten Weinberge und das Schloss genießen wir einen von unserem Mitfahrer, Georg K., spendierten Pinot Noir, einen Savigny-Les-Beaune, Premier Cru – ein ganz besonderes gutes Tröpfchen – bevor wir mit einem Flyer in der Hand das Chateau Clos de Vougeot erkunden.

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Der Innenhof
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mittelalterliche Küche
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Der Keller der Mönche, ein großer Saal aus dem Jahr 1170
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Die in den Jahren zwischen 1475 und 1478 erbaute Kelterei mit den burgundischen Fässern. Ein grosses Eichenfass fasste 228 Liter.
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Die Trauben des Pinot noir sind reif. Die Weinlese war schon in vollem Gang

Weiter geht es nach Beaune, dem Zentrum des Weinbaugebietes der Côte de Beaune.

Nach einem schmackhaften Mittagessen in der L’auberge Bourguignonne schlendern wir durch die schöne Altstadt mit ihren Renaissancehäuser, viele Dachgauben sind mit geschmackvollen Blumenarrangements geschmückt.

Im Hôtel-Dieu, einem ehemaligen Hospital aus dem 15. Jahrhundert, haben wir mit Karoline Knoth, die in Würzburg Kunstgeschichte und in Dijon Weingeschichte studiert hat, eine excellente Führerin.

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Das Hôtel-Dieu wurde im Jahre 1443 von Nicolas Rolin, Kanzler des burgundischen Herzogs Philipp des Guten und seiner Frau Guigone de Salins gestiftet und bis 1971 als Hospital genutzt. Die Stiftung gibt es bis heute.

Wir sehen den Armensaal, der den größten Saal zur Krankenpflege darstellt. Das Mobiliar bestand aus 30 Betten in zwei Reihen und beherbergte bis 1951 Kranke und Arme. In den Betten lagen jeweils 2 Personen, nicht aus Platzgründen, sondern um sich gegenseitig zu wärmen. In der sich anschließenden Kapelle sind auf den Glasfenstern die Stifter zu sehen. Weitere, kleinere Säle dienten der Versorgung von begüterten und adeligen Kranken.

In der großen Küche wurden 120 Leute 3x täglich versorgt; in der Apotheke sehen wir Zinngefäße und Flacons. Die Medikamente, meistens Naturheilmittel, wurden von Apothekerinnen, die hier ausgebildet wurden, im Labor hergestellt.

Zum Schluß der Führung können wir mit dem Weltgerichtsaltar, der von Rogier van der Weyden (1399–1464) stammt, Kunst von Weltrang sehen.

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Das Hôtel-Dieu ist laut unserer Touristenführerin das best besuchteste Museum Frankreichs mit 1/2 Mio. Besucher jährlich.

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Küche für 240 Leute - wurde bis 1989 genutzt
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Labor und Apotheke
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Der Weltgerichtsaltar:
1445 gab Nicolas Rolin bei Rogier van der Weyden ein Altargemälde in Auftrag. Das aus insgesamt neun Tafeln bestehende Polyptychon zeigt auf der Innenseite eine Darstellung des Jüngsten Gerichts. Seine äußeren Tafeln blieben normalerweise verschlossen. Betrat jedoch ein schwerkranker Armer den Chor, knieten sich die Hospitalschwestern (Beginen) zum Gebet nieder und ein Priester öffnete die Flügel. Dann erblickte der Sterbende als letzte Vision den Erzengel, der ihm das Paradies öffnet.
In den beiden großen Außentafeln sind die Stifter, des Hospitals Hôtel-Dieu und dessen Altar, Kanzler Nicolas Rolin und seine Frau Guigone de Salins zu sehen. Hinter ihnen sind schweben zwei Engel die ihre Wappen tragen.

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In Wikipedia ist zu lesen: "Das Hospital wird bis heute vor allem durch die Erträge von Weinbergen finanziert, die über die Jahrhunderte durch Erbschaft und Vermächtnisse in den Stiftungsbesitz des Hospizes gelangten. Einmal jährlich während der „Trois Glorieuses“, der Drei glorreichen Tage, findet eine Auktion von Fasswein aus dem Stiftungsbesitz im Hospiz von Beaune statt. Jeder, der als Weinhändler in Frankreich um seine Reputation besorgt ist, wird versuchen, ein Fass zu ersteigern. Die Preise für diese Fässer tragen hierdurch eine Art „Sozialzuschlag“, sie sind jedoch zugleich für den gesamten Weinhandel ein Grobindikator zur Qualität eines Jahrgangs der Burgunder-Weine: Wenn in Beaune hohe Preise bei der Hospiz-Auktion erzielt werden, so wird der gesamte Burgunderwein-Jahrgang teuer. Denn im Vorfeld finden aus den Fässern umfangreiche Verkostungen statt, und aus allen Regionen Frankreichs finden sich die Fachleute ein, den neuen Jahrgang zu bewerten.
Dem Hospiz gehören Lagen in den feinsten Gemarkungen der umliegenden Côte-d’Or. Zum Besitz gehören viele Premier Cru-Lagen und auch einige Grand Cru-Lagen. Die Weine tragen die Namen der jeweiligen Stifter. Besonders bekannt sind die Cuvées „Nicolas Rolin“ und „Guigone de Salins“, jeweils Beaune Premier Cru und Corton „Docteur Peste“. Stiftungen jüngeren Datums sind der Mazis-Chambertin „Cuvée Madeleine Collignon“ und der Clos de la Roche „Cuvée Georges Kriter“. Es wurden zum Teil Auktionspreise bis zu 40.000 Euro für ein Pièce, das ist ein Holzfässchen mit ca. 228 Liter,
erzielt, umgerechnet ein Einzelflaschen-Preis von über 250 Euro.
(siehe auch: Wikipedia.de Hotel-Dieu Finanzierung)

In unmittelbarer Nähe des Hôtel-Dieu befindet sich das Marché aux vins, in dem wir wiederum von Klaus K. bei einer Führung durch die Weinkeller Interessantes über die Region und die Weinlagen erfahren und Weine der Region verkosten dürfen.

Danach haben wir noch etwa 1 Stunde Zeit, Beaune auf eigene Faust zu erkunden, bevor wir uns am Bus wieder treffen, um dort die Reste von Kuchen und Wein, der vom Montag übrig geblieben war, zu vertilgen.

Um 19 Uhr sind wir zurück im Hotel und haben den Abend zur freien Verfügung in Dijon.

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Zum Verkosten der einzelnen Weinproben erhielten wir auch solch ein Schälchen
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Alte Weinkeller

Am vierten Tag steht das „andere Burgund“ auf dem Programm. Am Vormittag fahren wir zur Zisterzienserabtei Fontenay.

Das im Jahre 1118 von Bernhard von Clairvaux gegründete Kloster gehört seit 1981 zum Unesco-Weltkulturerbe. 1789 endete mit der französischen Revolution das Klosterleben. Nach dem Verkauf der Abtei wurde eine Papierfabrik eingerichtet. 1906 kauften die wohlhabenden Gebrüder Edouard und René Aynard die gesamte Abtei und begannen mit der aufwändigen Restaurierung. Bis heute wohnt die Familie im ehemaligen Abtspalast. In einer interessanten Führung sehen wir die schlichte Basilika, den Schlafsaal der Mönche über dem Kapitelsaal und den beheizbaren Raum des Klosters, den man hauptsächlich für Schreibarbeiten nutzte, und in dem die Mönche wertvolle Handschriften fertigten, den Kreuzgang, den Garten und zum Ende der Führung die Schmiede, die als wertvolle Einnahmequelle des Klosters diente.

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In der Einsamkeit am Ende eines kleinen Tales, ringsum bewaldete Hänge, lebten die Zisterziensermönche im Einklang mit Gott und der Natur. Durch strenge Vorschriften war das Leben in der Klostergemeinschaft geregelt.

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Die Abteikirche wurde von 1139 bis 1147 errichtet. Die Basilika ist einfach, streng und klar. Die Regeln des Ordens verbot Türme; nur Dachreiter und die kleine, schon um vier Uhr morgens zum Gebet rufende Glocke waren erlaubt. Figürlicher Kapitellschmuck, skulptierte Portale und Ornamentik waren ebenso untersagt wie buntfarbige Fensterverglasung. Darin stehen die Zisterzienser in schärfstem Gegensatz zur gleichzeitigen romanischen Baukunst, vor allem zu Cluny, und das machte sie später zu Mitverbreitern des gotischen Stils in seiner asketischen Version (entnommen aus wikipedia.de - Fontenay)

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Schlafsaal der Mönche
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Es gab einen einzig beheizten Raum im Kloster, den Wärmeraum. Dort sollten die Mönche sich aufwärmen können, dort lagerten Pergament und Tinte für den Gebrauch, dort konnten ihre Schuhe eingefettet werden und sie konnten sich nach dem Regen dort trocknen. In dem Raum wurden ihnen zwölfmal im Jahr Haare und Bart geschnitten und wurden sie viermal im Jahr zur Ader gelassen. Die Wärmestube öffnete sich nur nach dem Kreuzgang.

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Eine Stunde später sind wir in Flavigny-sur-Ozerain, einem der schönsten mittelalterlichen Dörfer Frankreichs und Schauplatz des Films Chocolat.

Neben der Kirche befindet sich das Restaurant la Grange. In der umgebauten Scheune kochen und servieren die Landfrauen des Dorfes Gerichte aus frischen Zutaten ihres Ortes. An langen Holztischen sitzen Einheimische und Touristen beisammen. Das Essen wurde für unsere Gruppe in großen Schüsseln serviert. Als Vorspeise gab es Bauernsalat, die Hauptspeise bestand aus einem leckeren Boeuf bourguignon, Rindfleischwürfel in einer Rotweinsauce gekocht, dazu Kartoffelwürfel in Fleischsoße gedünstet, zum Nachtisch hausgemachter Ziegenkäse und zum Abschluß Tarte mit Äpfel, Brombeeren und Zwetschgen. Dazu ein köstlicher roter Landwein ….der Ausspruch “Leben wie Gott in Frankreich“ bewahrheitet sich spätestens hier !

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Restaurant "La Grange"
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In diesem Haus spielte Chocolat



Wir hatten auch noch Zeit, uns in dem malerischen Dorf umzuschauen, ehe unser Busfahrer Christian von Müller Reisen Riedstadt, uns zum Schloss Bussy-Rabutin brachte.

Das Renaissanceschloss kam 1602 in den Besitz der Familie Rabutin. Sein bekanntester Besitzer war Roger de Bussy-Rabutin. Er wurde von Ludwig XIV. auf sein Schloss verbannt, nachdem er pikante Geschichten aus Versailles in einem Roman ausgeplaudert hatte. Er revanchierte sich im Exil mit über 300 Gemälden, die mit Sinnsprüchen, Zitaten und Lebensweisheiten versehen sind. In seinem Privatzimmer sind Bilder von Frauen der Familie und Freunde zu sehen, im Saal des Feldherren Bilder von großen Feldherren, in der Galerie der Könige berühmte Persönlichkeiten.

Die Anlage besteht aus dem Hauptgebäude, einem Gesindehaus, einem Taubenhaus und einer Kapelle. Umgeben ist das Schloss von einem weitläufigen Park.

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Am Freitag ging es wieder zurück nach Mainz.

Um die Mittagszeit wurde eine längere Pause in Nancy eingelegt. Das Mittagessen in der bekannten Jugendstil-Brasserie Excelsior gehörte zweifelsohne zu einem der vielen Höhepunkte der Reise.

Mit unserer jungen Stadtführerin erkundeten wir die Altstadt und erfuhren viele Details über die ehemalige Hauptstadt des Herzogtums Lothringen und den polnischen König Stanislaus I. Leszczyński, der 1737 durch seinen Schwiegersohn Ludwig XV. mit dem Herzogtum von Lothringen abgefunden wurde. Die wunderschöne Place Stanislas wurde 1983 in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.

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Um 20 Uhr waren wir nach fünf abwechslungsreichen, interessanten und hervorragend organisierten Tagen wieder zu Hause.


Hier geht's zum Album von Dieter/fidelis45 und Rosemarie/Rose56


(eingestellt am 13.9.17)

Autor: Feierabend-Mitglied


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