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Mosel 2016_lahnelster

Drei Tage an der Mosel

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An der Untermosel zwischen Koblenz und Cochem liegt der kleine Weinort Oberfell. Dort verbrachten wir drei schöne Tage mit 18 Mitglieder der Westerwald-Gruppe vom 14. – 16. September 2016. Ellen/cytherea und Wolfgang/Eimo hatten den Aufenthalt organisiert.

Von Mainz bis zur Mosel ist es nicht weit. Über die A 61 brauchten wir für die 106 km etwa 70 Minuten. Vom Dreieck Koblenz-Waldesch bis Oberfell waren es nur noch 8 km. Steil ging es vom Hunsrück hinunter ins Moseltal. Als wir in der Pension Birkenhof kurz nach 14 Uhr ankamen, waren die anderen sieben, die ebenfalls bei Familie Fischer wohnten, bereits dort und erwarteten uns mit einem Glas Wein zur Begrüßung.

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Das Cafè Altes Pfarrhaus hatte extra für uns am Mittwoch geöffnet. Normalerweise gibt es dort nur Freitags bis Sonntags Kaffee und Kuchen und kleine Gerichte. Pünktlich um 15 Uhr waren alle 18 eingetroffen und nahmen im schattigen Garten Platz. Wir ließen es uns bei Apfel-, Käse- und Zwetschenkuchen gut gehen, bevor wir anschließend zum Moselufer spazierten und einen kleinen Bummel durch Oberfell machten.

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Am Abend hatte Eimo bei Franz Birnbach eine Weinprobe mit Winzeressen und Hausmusik bestellt. Leider hatte er vergessen uns zu sagen, dass wir den Abend in der schönen Weinscheune verbringen würden. So fanden sich alle – bis auf Eimo – am Privathaus der Birnbachs ein, wo wir vergeblich auf unseren Organisator warteten. Eine halbe Stunde später kam Eimo mit Hern Birnbach im Auto angebraust und klärte den Irrtum auf.

Herr Birnbach und ein netter Nachbar im Höllerweg fuhren einige von uns nach unten; wir anderen marschierten zu Fuß wieder ins Tal zur Weinscheune, die gar nicht so leicht zu finden war, wenn man die Adresse nicht kannte.

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Aber es ist oft so: je „launiger“ der Abend beginnt, um so schöner wird er hinterher.
Die sechs angebotenen Weinproben schmeckten so gut, dass anschließend noch Wein nachgeordert wurde. Das Winzersteak und die Bratwurst waren vorzüglich von Herrn Birnbach gegrillt, dazu gab’s Kartoffel- und Weißkrautsalat und Brot. Na, und dann die Stimmung, die immer besser wurde, je weiter der Abend voranschritt. Dazu trugen auch die Wein- und Mosellieder bei, die Franz Birnbach und sein Freund auf der Harmonika zum Besten gaben.

Es war schon spät, als wir uns auf den Weg zum Birkenhof machten, der zum Glück nicht weit entfernt war.

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Wenn Du auf die Bilder klickst, erscheinen sie größer und schärfer!

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Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit einem guten Frühstück, liebevoll von Frau Fischer vorbereitet, bevor wir um 10 Uhr zu dem historischen Städtchen Münstermaifeld fuhren. Ellen hatte dort eine Führung organisiert. Barbara Böhlandt berichtete uns in den 90 Minuten nicht nur über die Ortsgeschichte, sondern lockerte die Führung auch mit vielen kleinen Anekdoten auf.

Hier kannst Du mehr über die Geschichte von Münstermaifeld lesen

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Die Führung begann an der prächtigen Stiftskirche St. Martinus und St. Severus, eine dreischiffige Basilika mit einem mächtigen Querhaus. Die Kirche weist alle Stile des frühen Mittelalters auf, von der Romanik bis zur Gotik.

Hier kannst Du mehr über die Kirche lesen

An die Führung in der Stiftskirche schloss sich ein Rundgang im Stiftsbezirk an. Seit etwa 1100 wohnten die Stiftsherren in prächtigen Privathäusern rund um die Kirche. Bis zur napoleonischen Zeit und der Zerstörung durch die Franzosen gab es 26 Kanonikerhäuser, die anschließend in bürgerlichen Besitz übergingen.

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Die meisten der heute noch zu sehenden Häuser stammen aus dem 18. Jahrhundert und werden von Fachwerk Besonders hervorzuheben ist das sogenannte Zweierkerhaus in der Stiftsstraße 26/28 mit seinem gotischen Stufengiebel und dem Renaissance-Fachwerkerker. In der ehemaligen Propstei, dem Sitz der Pröpste, befinden sich heute die Tourist-Information Maifeld, das Archäologische Museum und das Heimat- und Erlebnismusem, das wir im Anschluss an die Führung besuchen.

Danach haben wir Hunger und vor allem Durst; es ist der letzte warme Tag der vergangenen heißen Spätsommerwochen.

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Um 14.30 Uhr fahren wir zur Burg Eltz. Ein Shuttlebus bringt uns vom Parkplatz bis zum Eingang der Burg.

Burg Eltz steht etwas versteckt auf einem steilen Felsen. Wir sehen sie erst, als wir mit dem Bus um die letzte Kurve biegen.

In Wikipedia ist zu lesen:

„Die Burg im Tal des Elzbaches (auch: Elz) wurde wahrscheinlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts an einem Handelsweg zwischen dem Moselland und dem fruchtbaren Maifeld erbaut. Der Name Eltz wird erstmals 1157 in einer Schenkungsurkunde Friedrichs I. Barbarossa erwähnt, in der „Rudolphus de Elze“ als Zeuge auftritt. Der spätromanische Bergfried Platt-Eltz und Reste des romanischen Wohnhauses sind heute noch erhalten.

Die Burg wird auf drei Seiten von der Elz umflossen und ragt auf einem bis zu 70 Meter hohen, elliptischen Felskopf empor. Die Erbauer orientierten sich bei der Anlage an der Form der Felsformation. Dadurch entstanden die teilweise ungewöhnlichen Grundrisse der einzelnen Räume.

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Zu einer ersten Stammesteilung der Herren von Eltz kam es noch vor 1268 unter den Brüdern Elias, Wilhelm und Theoderich, wobei die Burg und die dazugehörigen Güter unter den drei Brüdern aufgeteilt wurden.

- Eltz-Kempenich genannt Eltz vom goldenen Löwen
- Eltz-Rübenach genannt Eltz vom silbernen Löwen
- Eltz-Rodendorf genannt Eltz von den Büffelhörnern

Die Namen der Hauptlinien stammen jeweils von den angeheirateten Gattinnen, die jeweils von der Burg Kempenich, aus Rübenach und Rodendorf (heute Château-Rouge, Departement Moselle, Lothringen) stammen. Alle Familien verblieben danach auf der Burg in einer Ganerbengemeinschaft; die Burg Eltz war fortan eine Ganerbenburg, auf der die Teilbauten der Burg die Namen der Teillinien tragen.
Durch den Ankauf des Anteils des Freiherrn von Eltz-Rübenach (silberner Löwe) gelangte die Stammburg 1815 in den Alleinbesitz der Hauptlinie der Grafen und Edlen von und zu Eltz, gen. Faust von Stromberg (Eltz-Kempenich; goldener Löwe)" ......


und weiter:

„Heute lebt der jetzige jetziger Eigentümer, Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich, genannt Faust von Stromberg, in Frankfurt am Main und auf dem Eltzer Hof in Eltville am Rhein. Er übernahm die Aufgabe, die Burg für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten, ihre Substanz zu sichern und sie an die 34. Generation weiterzureichen."

Mehr über Burg Eltz kannst Du hier auf Wikipedia.de lesen

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Burg Eltz überstand die Wirren der Jahrhunderte und Kriege unbeschadet und gilt daher als eine der wenigen niemals zerstörten Burgen in Europa.

Die Besichtigung der Burg im zugänglichen Bereich für die Öffentlichkeit ist deshalb wie eine Zeitreise durch vergangene Jahrhunderte. Das Kempenicher Haus der heute noch lebenden Familie (goldener Löwe) kann nicht besichtigt werden, wohl aber die beiden Häuser der anderen Linien.

Im Rübenacher Haus sehen wir eine Waffensammlung aus dem 19. Jahrhundert, Salons und Schlafgemach mit Erker. Im Rodendorfer Haus ist das Kaminzimmer, ein Kinderzimmer und eine der ursprünglich drei Küchen zu sehen. Am meisten beeindruckt der Rittersaal, der früher als Verhandlungs- und Festsaal aller drei Familienstämme diente.

Da in der Burg nicht fotografiert werden darf, schaue Dir am besten die Homepage der Burg mit zahlreichen Bildern und Erklärungen an.

Klicke hier

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Im Keller der Burg ist die bedeutendste private Schatzkammer mit berühmten Sammlungen von Gold- und Silberschmiedearbeiten, Schmuck, Porzellan und Waffen zu sehen. Über 500 Exponate aus dem 12. bis zum 19. Jh. sind ausgestellt.

Auf der Homepage gibt es die Bildergalerie mit Erklärungen zu sehen

Ein Ausflug zur Burg lohnt sich und an dieser Stelle sei Ellen/Cytherea für die hervorragende Organisation an diesem und am nächsten Tag gedankt, sowie Wolfgang/Eimo für den feucht-fröhlichen Abend in der Weinscheune.

Den Abend beschließen wir im Hotel Krone am Moselufer in Oberfell.

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Am Freitag morgen fahren wir zum Bleidenberg, dem Hausberg der Oberfeller. Hier hat Ellen eine Führung mit der Kultur- und Weinbotschafterin Christiane Horbert vereinbart.

Mit ihr gehen wir auf eine spannende Zeitreise auf dem Plateau des Bleidenbergs, wo vor 800.000 Jahren der Homo erectus am Ufer der Urmosel Waldelefanten und Wollnashörner jagte.

Hans-Rüdiger/Lahnelster hat die beeindruckenden Rekonstruktionen im Bild festgehalten.

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Daneben erfahren wir viel über die Entstehung der Kulturlandschaft Mosel, dem Wein und dem Steillagenweinbau und nicht zuletzt einiges über die nachgebaute keltische „Pfostenschlitzmauer“.

Immer wieder bleiben wir stehen und genießen den Ausblick auf den Fluß, die steilen Hänge und die Plateaus der gegenüberliegenden Eifel.

Mehr zu den Ausgrabungen auf dem Bleidenberg kannst Du hier lesen


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Zum Abschluss besuchen wir noch die Wallfahrtskirche Hl. Dreifaltigkeit auf dem Bleidenberg. Die erste Wallfahrt fand 1253 statt.

Seit 2008 führt der Mosel-Camino als Teil des Jakobus-Pilgerwegs nach Santiago de Compostela von Koblenz-Stolzenfels bis zur Benediktinerabteil St. Matthias in Trier an der Wallfahrtskirche auf dem Bleidenberg vorbei.

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Wir verabschieden uns voneinander. Die meisten der Teilnehmer fahren von hier aus nach Hause.

Wir bleiben noch eine Nacht in Oberfell und besuchen am Nachmittag den Nachbarort Alken und Burg Thurant, die um 1200 von Pfalzgraf Heinrich zur Sicherung des Gebietes erbaut wurde. In der Folgezeit kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit den Kurfürsten und Erzbischöfen von Köln und Trier. Höhepunkt der Ereignisse war eine langwährende Belagerung der Burg Thurant, die schließlich 1248 zur Übergabe durch den Pfalzgrafen an die beiden Erzbischöfe führte.

Hier gibt es mehr über Burg Thurant zu lesen



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Die Bilder von Rose und Dieter/fidelis45 kannst Du Dir hier ansehen

Irmtraut/Irrwisch hat für ihre Bilder eine Bildergalerie angelegt. Hier kommst Du hin


Hier kommst Du zur Diashow von Hans-Rüdiger/Lahnelster - Teil 1

und hier zur Diashow von Lahnelster - Teil 2

(eingestellt am 20.9.16)

Autor: Feierabend-Mitglied

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