Zu zweit auf Wanderschaft am 7. November 2009

Von Uhlerborn zum Lennebergturm

Treffpunkt Bahnhof Mainz, Brezel-Bude, 10:15 Uhr

Werner ist schon da, wir warten gemeinsam auf den Rest der Wandergruppe. Die Feuchtigkeit, die vom Himmel fällt, ist kein Regen, eher so eine Art Refresher für schöne Haut. Um 5 vor zehn kümmern wir uns um Fahrkarten, weil das mit der Gruppenkarte wohl nicht mehr klappt. Wir hoffen immer noch, dass die Freunde am Bahnsteig stehen? Die Zeit ist nun sehr knapp, nur noch eine Minute, wir rennen und erreichen mit Mühe den Zug. Der Zug ist nicht sehr lang, so haben wir schnell den Überblick über die Fahrgäste. Niemand da, den man von irgendwo kennt.

Trotzdem, heute soll ein schöner Tag werden!

Adler4711 (Werner) und ich fahren nach Uhlerborn! Uhlerborn? Was für ein Kaff. Der Bahnhof hat den Charme einer Möbelkiste mit Fenstern. Das Dorf? Keine Ahnung wo. Vom Empfangskomitee keine Spur! Unsere letzte Hoffnung, unsere Gruppe doch noch zu treffen, ist dahin. Orientierung? Nix da. Zum Glück sind zwei Hunde mit Anhang unterwegs. Die junge Frau gibt uns erste Anhaltspunkte. Wir sind spontan unternehmungslustig und ziehen los.
Zu Zweit ist man ja nicht allein und muss im Wald nicht pfeifen. Wir finden die Rheingoldruhe. Dort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für müde Wanderer. Wir haben unsere Schlafsäcke nicht dabei, nicht mal einen. Also weiter, über die Straße, weiter durch den Wald, weiter unter der Autobahn durch, weiter durch den Wald und immer wieder diese Entscheidungen: rechts oder links entlang? Werner und ich geraten darüber nie in Streit. Eine Wahnsinns-Harmonie.

Heute soll ein schöner Tag sein !

Weiter geht es, mal bergan, mal etwas bergab. Wir haben zum zweiten Mal Glück und treffen wieder auf einen Hund mit Anhang. Der junge Mann schickt uns den Weg zurück. Wir sind zu weit den Berg hinauf gestapft. Leichte Zweifel an unserer Hirnaktivität kommen auf, da wir offenbar die erste Wegbeschreibung nicht kapiert haben.
An einem Heiligen Häuschen vorbei und vorbei an 7 Weihern soll`s nun gehen. Auf jeden Fall wieder zurück unter der Autobahn durch. Wir verpassen die Heilige und die Weiher. Aber nach der Passage unter der Autobahn, entdecken wir mit viel Spürsinn, dass dies eine andere Unterführung ist. Und wirklich, wir finden Hinweisschilder.
Rückblickend geht es zu den 7 Weihern (die wir zu einem späteren Zeitpunkt noch mal aufsuchen wollen). Vorwärts zeigt ein Schild das Schloss im Wald an. Mit noch einigen zweifelhaften Wegegabelungen haben wir uns mutig durch den Forst gearbeitet. Wir sehen das grüne Haus, einen Weiher (oder war das umgekehrt?), lernen jede Menge über den Wald und seine Bewohner (Eichen..., Frösche ...) und biegen schließlich durch ein Schlosspark ähnliches Tor in einen Park ein. Schloss Waldthausen ist erreicht. Wir suchen den Rapunzelturm??? Werner ist so couragiert, bei 2 verschiedenen Anmeldungen der Seminaranstalt, oder so was, nach dem Turm zu fragen, um endlich den richtigen Tipp zu erhalten. Die Querung der Straße ist ein Kinderspiel, eine kurze Wegstrecke noch, und der Turm mit samt seiner Gaststätte lädt uns zu Saus und Braus ein!

Heute ist ein schöner Tag!

Selten hat mir ein Bier so gut geschmeckt! Werner und ich haben uns bestens unterhalten und wollen diesen herrlichen Ausflug nicht missen. Wir sind total stolz auf unsere Pfadfindereigenschaften; ohne Brotkrumen und Kieselsteine haben wir aus dem Wald, zurück in die Zivilisation, gefunden!!! Und! es hat überhaupt nicht geregnet! Uhlerborn? Welch lustiger Name! Feierabend? Super, den genieße ich jetzt im Liegestuhl.

Ach ihr Abgesagten, Ihr werdet nie herausfinden, ob wir mit Euch so viel Spaß gehabt hätten???!!! Ich freue mich auf die nächste Wanderung MIT EUCH ALLEN.

Autor: Zibbeline

(eingestellt am 8.11.2009)