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Rheintour nach Bacharach

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"Leinen los" hieß es am 13. August.
Nachdem wir 2014 rheinaufwärts bis zum Kühkopf gefahren waren, wollen wir in diesem Jahr mit der "Möve" der Familie Nikolay rheinabwärts nach Bacharach schippern.

23 Mitglieder unserer Mainzer Gruppe und drei Gäste waren mit an Bord. Es sollte der heißeste Tag der Woche mit 36° werden. Da hieß es: Nix wie rauf aufs Wasser und den Fahrtwind um die Nase wehen lassen !



Die Bilder werden scharf, wenn man sie anklickt!

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Die Möve ist noch nicht in Sicht. Sie holt die Passagiere in Schierstein und Walluf ab. Um 10 Uhr soll es ab Budenheim losgehen. Wir warten auf dem Parkplatz am Rheinufer im Schatten der Bäume.

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Endlich ist es soweit. Die "Möve" hat angelegt. Auf dem Achterdeck sehen wir unsere Mitglieder von der rechten Rheinseite, die an den reservierten Tischen auf uns warten.

Seit 60 Jahren ist die "Möve" in dritter Generation im Besitz der Familie Nikolay und fährt in den Sommermonaten jeden Dienstag rheinaufwärts zum Kühkopf und donnerstags rheinabwärts nach Bacharach. In der übrigen Zeit kann das Schiff gechartert werden.

Hier ist ein kürzlich erschienener Artikel über die Möve zu lesen

Rheintour 2015_Impressionen
Uns geht's gut auf dem Schiff - hier einige Impressionen

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An der Mainmündung beginnt der sog. Inselrhein.
Er bezeichnet einen Abschnitt des Rheins zwischen Mainz und Bingen, der eine Reihe von Inseln aufzuweisen hat. Die Flussinseln werden Auen genannt. Der Inselrhein reicht von der Petersaue in Mainz bis zur Rüdesheimer Aue.

Die Inseln mit ihren ausgedehnten Auenwäldern sind Naturschutzgebiete. Nur die Petersaue ist kein Naturschutzgebiet, sondern ein. Wasserschutzgebiet.

In den stillen Gewässern hat der Rhein wenig Strömung. Viele Wasservögel wie Schellenten, Reiherenten und Gänsesäger überwintern hier. Haubentaucher, Kormorane, Graureiher, Graugänse und Weißstörche finden hier ihren Lebensraum.

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Der Auwald zählt zu den artenreichsten Gebieten in Europa. Regelmäßig werden sie in Ufernähe überschwemmt. Dadurch gedeihen Weiden und Pappeln. Im Inneren der Inseln wachsen Eschen, Ulmen und Stieleichen. Sie sind Lebensraum von zahlreichen Vögeln wie Pirol, Nachtigall und Schwarzmilan.


Auf dem Bild rechts:
Aussichtsturm auf der Königsklinger Aue, auch Eltviller Aue genannt

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Die Wassertiefe - so erzählt Herr Nikolay übers Mikrofon - beträgt derzeit 1,80 m im Inselrhein. Sein Schiff hat eine Tiefe von 1,20 m.

Große Schiffe können hier nicht fahren. Sie müssen auf die Fahrrinne ausweichen. Dadurch bildet der Inselrhein auch ein "Eldorado" für Wassersportler, von denen wir einige gewagte Aktionen beobachten können.

Obwohl das Schwimmen im Rhein verboten ist, verlockt der heiße Sommertag etliche Sonnenanbeter und Schwimmer an die schönen Sandstrände am Ufer.

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Gegenüber von Eltville liegt die Königsklinger- oder Eltviller Aue. Sie ist mit 2 km die längste Insel am Rhein und etwa doppelt so groß wie die Insel Mainau im Bodensee. Im Lauf der Geschichte wechselte die Insel mehrfach die Besitzer. Von 1831 bis 1851 war sie im Eigentum der Familie Langwerth von Simmern. Es folgte Salomon Marix, ein Seidenwarenhändler aus Lyon. 1912 wurde sie von Graf Adalbert Franken von Sierstorpff erworben, der auf der Insel mit Blick nach Eltville den repräsentativen Herrensitz, der rechts im Bild zu sehen ist, errichten ließ.
Die Insel blieb bis 1955 im Besitz der Familie, danach ging sie mehrfach in anderen Besitz über. Heute befindet sie sich im Eigentum der Familie Mayer, der die Karl Mayer Textilmaschinenfabrik in Obertshausen gehört.

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Eltville ist die größte Stadt im Rheingau. Bekannt ist sie auch als Wein-, Sekt- und Rosenstadt. Vor zwei Jahren hatten wir dort eine interessante Stadtführung.

Im Bild zu sehen ist die Kurfürstliche Burg und die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Beide Bauwerke stammen aus dem 14. Jh.

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Nach Erbach und Hattenheim passieren wir Oestrich-Winkel.

Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Oestrich gilt als älteste Kirche im Rheingau.

Der Oestricher Kran ist das Wahrzeichen des Stadtteils Oestrich. Er ist ein ehemaliger Weinverladekran aus dem 18. Jahrhundert zum Be- und Entladen von Schiffen. 1745 wurde er fertiggestellt und war bis 1926 in Betrieb.

Die katholische Pfarrkirche Sankt Walburga im Ortsteil Winkel ist auf dem unteren Bild zu sehen. Zwei Kilometer oberhalb von Winkel am Waldrand liegt Schloss Vollrads. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und war über Jahrhunderte im Besitz der Herren von Greiffenclau. Heute ist das Schloss ein beliebtes Ausflugsziel.

Oestrich-Winkel, dazu zählen neben Oestrich, Mittelheim und Winkel auch Hallgarten, wird vom Weinbau geprägt. Zahlreiche bekannte Rheingauer Weinlagen, wie Oestricher Lenchen oder Doosberg, Mittelheimer Edelmann, Winkeler Dachsberg, Bienengarten, Schloss Vollrads, Hallgarter Mehrhölzchen sind nur einige von ihnen.

An diesem heißen Sommertag ist uns nicht nach Wein; Wasser ist das Getränk der ersten Wahl.



Zwischen Winkel und Geisenheim liegt auf den Hügeln des Rheingaus der Geisenheimer Ortsteil Johannisberg mit dem gleichnamigen Schloss.

Die herrliche Schloßanlage, die die Fürstenfamilie Metternich nach dem Krieg wieder aufgebaut hat, und die über ein eigenes Domänenweingut und eine Schloßkirche verfügt, ist jährlich Schauplatz etlicher Konzerte des Rheingau-Musik-Festivals.

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Die Legende erzählt, dass hier die Spätlese ihren Urspung hatte, und das soll sich so zugetragen haben:
Das Schloß war einstmals ein Kloster. Die Mönche des Benediktinerordens lebten vom Weinanbau. Jedes Jahr - das ist historisch belegt - wurde ein Kurier vom Kloster ausgesandt, um vom Fürstabt in Fulda die Erlaubnis zur Weinlese einzuholen. 1775 verspätete er sich jedoch, und die Weintrauben am Rebstock begannen zu verfaulen. Die Mönche erkannten jedoch, dass es sich um eine Edelfäule handelte, die den Wein noch gehaltvoller und schmackhafter machte. Die Spätlese war geboren.
Es folgten Auslesen im Jahr 1779, dann Beeren- und Trockenbeerenauslese und schließlich 1858 sogar der erste Eiswein, der auf dem Johannisberg geerntet wurde.

Die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz in Geisenheim wird wegen ihrer Größe auch Rheingauer Dom genannt.

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Schon nähern wir uns Rüdesheim und Kloster Eibingen kommt in Sicht. Die Abtei St. Hildegard wurde in den Jahren 1900 - 1904 errichtet und von Benediktinerinnen der Abtei St. Gabriel in Prag besiedelt.

Unterhalb des Klosters befindet sich die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Hildegard. Sie wurde auf den Überresten der ehemaligen Klosterkirche der Hl. Hildegard errichtet, deren Reliquien sich seit 1641 hier befinden.

Vor einigen Jahren haben wir Kirche und Kloster besichtigt.

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Zum wohl bekanntesten Touristenort am Mittelrhein zählt Rüdesheim mit der weltberühmten Drosselgasse.
Deshalb muß ich nicht mehr viel erzählen, waren wir doch auch schon mehrfach dort gewesen. Beliebt - wir haben die Tour unternommen - ist eine Fahrt mit der Seilbahn zum Niederwald-Denkmal mit der Germania. Das Denkmal, das 1883 fertiggestellt wurde, soll an die Einigung Deutschlands 1871 erinnern.
Rüdesheim liegt am Tor zum Mittelrhein und gehört damit zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.

Während der Rhein bei Oestrich 4 m breit ist, verengt sich hinter Rüdesheim und Bingen das Tal. Die Strömung, so Herr Nikolay, verdreifacht sich.

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Der Binger Mäuseturm ist ein ehemaliger Wehr- und Wachturm. Er steht auf der Mäuseturminsel vor dem Binger Stadtteil Bingerbrück. Der Anfang des 14. Jhs. erbaute Zollwachturm erhielt seinen Namen aufgrund einer Sage.

Bei wikipedia.de ist sie wie folgt zu lesen:
"Der Mainzer Erzbischof Hatto II. ließ den Turm im 10. Jahrhundert erbauen. Damals soll der hartherzige Bischof, als eine Hungersnot im Land herrschte, den Armen Hilfe aus seinen gefüllten Kornkammern verwehrt haben. Als sie weiterbettelten, soll er sie in eine Scheune gesperrt haben, die daraufhin von seinen Schergen angezündet worden sei. Die Schreie der Sterbenden soll er höhnisch mit den Worten „Hört ihr, wie die Kornmäuslein pfeifen?“ kommentiert haben.
In diesem Moment kamen der Sage nach tausende Mäuse aus allen Ecken gekrochen und wimmelten über den Tisch und durch die Gemächer des Bischofs. Die Masse der Nagetiere habe die Bediensteten in die Flucht geschlagen, und Hatto soll mit einem Schiff den Rhein hinab zur Insel gefahren sein, wo er sich sicher wähnte. Doch als er sich dort eingeschlossen hatte, sei er von den Mäusen bei lebendigem Leibe aufgefressen worden."

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Das Mittelrheintal ist weltberühmt für seine Anzahl und Schönheit an Burgen, Ruinen und Schlössern. Auf einer Strecke von 65 km zwischen Bingen und Koblenz stehen 40 Burgen. Erbaut wurden die meisten von ihnen im 12. und 13. Jahrhundert. Der Grund für eine solche Burgendichte liegt in der Geschichte. Wegen der strategischen Lage und der Zolleinnahmen war das enge Tal schon immer Zankapfel zahlreicher Pfalzgrafen, Landgrafen und Erzbistümer.
Die Burgen dienten ihnen aber auch als weithin sichtbares Zeichen ihrer Herrschaft und sicherten ihr Gebiet gegen kriegerische Nachbarn.

Von Burg Ehrenfels gegenüber des Mäuseturms auf dem Bild rechts sind noch die Mauern mit ihren zwei Ecktürmen sowie Reste des Palas und eines Torbaus erhalten. Die Burg wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 schwer beschädigt.

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Burg Rheinstein gegenüber von Assmannshausen wurde im frühen 14. Jh. errichtet. Ende des 16. Jahrhunderts wurde sie dem Verfall preisgegeben. Im pfälzischen Erbfolgekrieg war die Burg schon so baufällig, dass die Franzosen auf eine Sprengung verzichteten, wie sie bei fast allen anderen Burgen im Tal erfolgte.
1816 entwarf der preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel Pläne zum romantisierten Wiederaufbau der Burg. Sie war damit die erste der verfallenen oder zerstörten Rheinburgen, die wieder aufgebaut wurde.

Burg Rheinstein strahlt heute nach über dreißig Jahren Sanierungsarbeit wieder im alten Glanz vergangener Jahrhunderte. Sie befindet sich im Privatbesitz, ist aber zu regelmäßigen Öffnungszeiten gegen ein Eintrittsgeld zugänglich.

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Einige Burgen wurden bereits im Mittelalter zerstört, weil Raubritter dort ihr Unwesen trieben.
So auch Burg Reichenstein über Trechtingshausen. Sie war als Raubritternest der Herren von Hohenfels 1286 durch König Rudolf von Habsburg zerstört worden. Nachdem die Hohenfelser 1290 die Ruine an die Kurpfalz verkauft hatten, war eine Sicherung des Mainzer Territoriums nötig geworden. Eine zweite Ausbauphase folgte um 1330 und wohl auch noch eine dritte im späten 15. Jahrhundert, obwohl die Burg ihre strategische Bedeutung schon 1344 verlor, weil die Kurpfalz zu Gunsten von Mainz auf Reichenstein verzichtete.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg durch Baron Nikolaus von Kirsch-Puricelli, einem reichen Industriellen und Besitzer der Rheinböllerhütte, der von 1899 bis 1902 eine neugotische Wohnburg im englischen Stil bauen ließ. Weitere Wohnbauten und ein Aussichtsturm wurden auf dem Gelände der Vorburg errichtet. Reichenstein war die letzte Burg im Oberen Mittelrheintal, die im Zeichen der Rheinromantik wieder aufgebaut wurde. (Quelle: wikipedia.de)

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Im Hochmittelalter waren die Burgen Zentrum des kulturellen und politischen Lebens. Jede dieser Burgen hat seine eigene Geschichte, doch wären sie wohl alle nicht mehr im heutigen guten Zustand vorhanden, wenn sich niemand um den Erhalt gekümmert hätte.

Wie hier bei der Heimburg.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde Niederheimbach als kurmainzischer Besitz eine Enklave, da der Pfalzgraf bei Rhein einige Burgen (Burg Fürstenberg, Burg Sooneck, Burg Reichenstein) und Besitz sowohl nördlich als auch südlich davon erlangte. Um seinen Besitz zu sichern, ließ der Erzbischof von Mainz die Heimburg von etwa 1294 bis 1305 als Grenzburg erbauen.
Nachdem der Pfälzer 1344 zugunsten von Kurmainz auf seine Besitzungen verzichtete, wurde die Burganlage schnell strategisch bedeutungslos und
im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Im Zuge der Rheinromantik erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau und späterer Ausbau durch den Industriellen Hugo Stinnes.
Die Burg ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden (Quelle: wikipedia.de)

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Während am linken Rheinufer die Burgen unsere Aufmerksamkeit wecken, ziehen am rechten Rheinufer die Städte Assmannshausen, Lorch und Lorchhausen an uns vorbei.

Assmannshausen ist die bekannteste Rotweinstadt am Mittelrhein. Die Weinlagen, die bekannteste und größte ist die Lage Höllenbeg, sind zu über 90 Prozent mit Spätburgunderreben bestockt. Das hebt den Ort in dem ansonsten vom Riesling dominierten Weinanbaugebiet Rheingau als "Insel des Rotweins" hervor. Der optimale Boden hierfür schafft der wärmespeichernde Pyhllit-Schiefer.

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Lorch liegt an der Mündung der Wisper. Eine kurvenreiche Strecke, beliebt bei den Bikern, führt hinauf in den Taunus.
Links im Bild die gotische Pfarrkirche St. Martin. Sie wurde über den Resten der teils erhaltenen spätromanischen Basilika im 14. Jh. errichtet.
In unmittelbarer Nähe ist das Hilchenhaus zu sehen. Es war das Wohnhaus des Rheingauer Geschlechtes der Hilchen von Lorch, erbaut in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Das Hilchenhaus gilt als schönster Renaissancebau am Mittelrhein. Wegen eines gescheiterten Hotelbaus, bei dem das Haus zum Teil eingerissen wurde, war es lange Zeit eine Bauruine. Die Instandsetzung wurde Anfang 2014 abgeschlossen.

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Lorchhausen, ein Ortsteil von Lorch, ist die am westlichsten gelegene Stadt Hessens.

Zwischen Lorchhausen und Kaub war für Jahrhunderte die Grenze zwischen dem Rheingau und der Kurpfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg war hier die Zonengrenze zwischen der Amerikanischen Besatzungszone, zu der Lorchhausen gehörte, und der Französischen Besatzungszone. Zugleich wurde das Niedertal zur Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz.

Auf dem Bild zu sehen ist die Pfarrkirche St. Bonifatius und die Clemenskapelle hoch oben in den Weinbergen.

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Es herrscht reger Schiffsverkehr auf dem Rhein. Wegen des niedrigen Wasserstands können die Schiffe nur noch zur Hälfte beladen werden. Deshalb werden von den Reedereien mehr Schiffe eingesetzt - so Herr Nikolay.
Motorschiffe benötigen oft bei der Gebirgsstrecke durch das Mittelrheintal eine Hilfe durch Schlepper. Bei hohem Wasserstand wird der Strom 50 km/h schnell, bei dem derzeitigen niedrigen Wasserstand nur 8 - 10 km/h.
Wir sehen auch viele Schubverbände, d.h. mehrere sog. Leichter werden von einem Schubschiff geschoben.

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Eines der beliebtesten Fotomotive am Mittelrhein ist Pfalzgrafenstein.

Die Burg, auch die Pfalz bei Kaub genannt, wurde von Ludwig dem Bayern, dem Pfalzgrafen und späteren römisch-deutschen König und Kaiser, im Rhein bei Kaub als eine Zollburg errichtet. Sie hatte die Aufgabe, die Einnahme des Schiffszolls in der gegenüber gelegenen rechtsrheinischen Zahlstelle in Kaub zu überwachen. Wegen dieser Zweckbestimmung diente die Inselburg − anders als andere Burgen am Mittelrhein − niemals zu Wohnzwecken. Das Bauwerk entstand im Lauf der Jahre aus einem von Ludwig dem Bayern 1326 bis 1327 errichteten Turm.

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Kaub, das kleine Städtchen mit großer geschichtlicher Vergangenheit liegt genau in der Mitte zwischen Mainz und Koblenz. Wir waren schon dreimal mit unserer Gruppe in meiner Heimatstadt.

Die Burg Gutenfels wurde als Burg Kaub im frühen 13. Jh. erbaut, und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erfolglos belagert.

In der Neujahrsnacht 1813/14 setzten Kauber Schiffer die Schlesischen Armee unter Feldmarschall Blücher über den Rhein und jagten die Truppen Napoleons nach Frankreich.

Unterhalb der Pfalz wendet das Schiff. Wir können noch einen Blick nach Oberwesel werfen und sehen die Liebfrauenkirche und die Schönburg.

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Kurz nach 13 Uhr erreichen wir unser Ziel, das Städtchen Bacharach. Mit den vielen malerischen alten Fachwerkhäusern versetzt es den Besucher in die Zeit des Mittelalters. Victor Hugo beschrieb Bacharach im 19. Jahrhundert als eine der "schönsten Städte der Welt". Nun ja, ich würde sagen, es ist zumindest eines der schönsten Städtchen am Mittelrhein.

Das Stadtbild wird geprägt von Burg Stahleck aus dem 11. Jh., der gotischen Wernerkapelle aus dem 13. Jh. und den mittelalterlichen Wehrtürmen der Stadtbefestigung aus dem 14. Jh. Von den ehemals 16 Wehrtürmen sind heute noch neun erhalten.

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Im Mittelalter war Bacharach ein wichtiger Handels-, Stapel- und Umschlagsplatz für Wein und Holz. Der Bacharacher Zoll war die Haupteinnahmequelle der Landesherren. Bereits 1310 fand hier der erste Weinmarkt statt.

1356 erhält Bacharach Stadtrechte. Im 30jährigen Krieg wird der Ort schwer beschädigt und wieder aufgebaut. Der wirtschaftliche Aufschwung läßt jedoch bis zum 19. Jh. auf sich warten. Erst mit der Rheinromantik kommen vermehrt Touristen in die Stadt. Das ist bis heute so geblieben.

Wir haben zwei Stunden Landgang und verteilen uns in kleinen Gruppen in der Stadt.

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Einige essen im historischen Posthof zu Mittag. Er wurde schon im 16. Jh. erbaut. 1724 wird eine Thurn- und Taxissche Postverwaltung eingerichtet. Im 19. Jh. erlebt der Posthof seine Blütezeit als preußische Posthalterei. Erst 1987 wird der Postbetrieb eingestellt.
Der Poststation war ein Gasthof angegliedert, in dem Reisende auch übernachten konnten. Viele prominente Persönlichkeiten sind hier abgestiegen: der Zar von Rußland, der Kaiser von Österreich, Victor Hugo.

Vom Posthof aus hat man einen fantastischen Blick auf die Ruine der Wernerkapelle, dem Wahrzeichen der Stadt Bacharach.

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Blick von der Wernerkapelle in den Posthof

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Blick über die Dächer Bacharachs
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Der Legende nach ist der Bau der Wernerkapelle auf den Fund einer Kinderleiche zurückzuführen. In der Nähe von Bacharach fand man die Leiche eines Jungen mit Namen Werner. Von ihm soll ein heller Lichtschein und der Duft von Veilchen ausgegangen sein, so dass kein wildes Tier sich herantraute.
Die Bevölkerung verlangte, daß Werner heilig gesprochen wird. Das wurde vom Papst verweigert.
Trotzdem begann man 1287 mit dem Bau einer Kapelle über dem Grab des Jungen. Sie wurde eine Pilgerstätte.

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Als 1689 Franzosen Burg Stahleck sprengten, fielen bei der Explosion Trümmer auf die bis dahin unversehrte Wernerkapelle und zerstörten sie zum großen Teil.

Obwohl die Kapelle heute eine Ruine ist, zählt sie zu den großartigsten Bauwerken der rheinischen Hochgotik.

Die evangelische Pfarrkirche St. Peter wurde ab dem Jahr 1100 erbaut. Während der Turm aus dieser Zeit stammt, wurde der Chor erst nach 1350 errichtet. Die Architektur läßt den Übergang von der mittelrheinischen Spätromanik zur Gotik deutlich werden.

Im Inneren der Kirche sieht man wertvolle mittelalterliche Fresken.

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Die Stadtbefestigung ist eine der am besten erhaltenen im Rheinland. Der komplette überdachte Wehrgang an der Rheinfront ist begehbar. Früher diente er bei Hochwasser auch als Verbindungsweg zwischen den auf und an der Mauer gebauten Häusern.

Mit dem Bau der Stadtmauer wurde 1344 begonnen, 1545 wurden die Stadt und die Pfalz unter Pfalzgraf Friedrich II. protestantisch. Burg Stahleck und die Stadtmauer konnten nicht verhindern, dass Bacharach im Dreißigjährigen Krieg achtmal die Besatzung wechselte und mehrfach geplündert wurde. Auch mehrere Stadtbrände sorgten für Zerstörung. 1689 sprengten schließlich französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg Burg Stahleck und vier Türme der Stadtmauer. (Quelle: wikipedia)

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Das ehemalige Judenviertel heißt heute "Klein-Venedig". Seinen Namen hat es wohl vom hier fließenden Münzbach, über den ein Steg führt.

Hat man "Klein-Venedig" passiert, so gelangt man auf die Rosenstraße, die in südwestlicher Richtung in die Blücherstraße mündet. Die Blücherstraße führt zum Stadtteil Bacharach-Steeg. Folgt man ihr, gelangt man über einen Fußweg entlang dem Münzbach zum Malerwinkel.

Hier sind schöne Fachwerkhäuser zu sehen.

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Um 15 Uhr legt die "Möve" wieder in Bacharach ab. Die Fahrt rheinaufwärts dauert etwa 4 Stunden. Zeit zum Schauen, Plaudern, für eine Tasse Kaffee und - bei der Hitze - Wasser.

Von dem schönen Tag zeugen die vielen Bilder unserer Fotografen, die ich nicht alle in den Bericht bringen konnte.

Hier siehst Du die Aufnahmen von Klaus/klaus1951
hier die Bilder von Irmtraut/Irrwisch
hier die Bilder von Sigrid/Angelika1348
und hier die Fotos von Dieter/fidelis45 und Rose56.

(eingestellt am 16.8.15)

Autor: Feierabend-Mitglied

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