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Närrischer Kreppelkaffee
Viele Jahre waren unsere Fastnachtssitzungen fast schon legendär und ich lese immer wieder gerne die Berichte und sehe mir die Bilder dazu an. 2008 – ein Jahr nach der Gründung der Mainzer Regionalgruppe – haben wir damit begonnen, 2020 damit aufgehört. Nach Fastnacht kam die Pandemie und dann ging 3 Jahre nichts mehr. Ein guter Zeitpunkt, etwas Neues zu beginnen. Wir „Alten“ werden immer älter und jüngere Fastnachtsbegeisterte wollen oder können nicht. Schon in den Jahren vor Corona war es schwierig, Mitglieder zu finden, die Vorträge halten wollten und etliche haben mit Fastnacht auch absolut nichts am Hut.
Ich habe mir Gedanken gemacht und eine alte Tradition, die mir von der Kindheit her bekannt ist, aufleben lassen: Den Kreppelkaffee! Früher traf man sich dazu in Cafés, es wurde gesungen und geschunkelt, jemand spielte Akkordeon oder Klavier, ein paar Vorträge wurden gehalten – ein rundum gelungener Nachmittag. Diese Tradition wollte ich wieder aufleben lassen.
Nun finde aber mal ein Café mit einem Extra-Raum oder Restaurant, das ab 14 Uhr geöffnet hat. Schwierig ! Mir kam die Idee, es in unserem Sport-Vereinsheim in Zornheim zu versuchen. Dort hatten wir auch das Sommerfest gefeiert. Gut mit dem Bus zu erreichen, Parkplätze vor der Tür, ein gemütlicher Raum in der richtigen Größe und – auch wichtig – eine Dame, die altersmäßig zu uns paßt und der es Spaß macht, uns zu bewirten.
So beschloss ich, einen Tag vor Altweiberfastnacht, am 7.2. von 14.33 bis 17.33 Uhr dort den Kreppelkaffee zu veranstalten. 23 Närrinnen und Narhallesen hatten sich angemeldet; 2 mußten leider einen Tag vorher absagen.
Gut gelaunt und schön kostümiert trafen wir pünktlich ein; die Kreppel und der Kaffee standen schon bereit. Monika/Blumengruss hatte es sich nicht nehmen lassen, und kam an ihrem Geburtstag zu uns. Mit einem Geburtstagsständchen begrüßten wir sie, und als sie später jedem ein Glas Sekt spendierte, wurde ihr noch einmal ein Ständchen gesungen.
Sonja/Bettkasten sorgte für die passende Fastnachtsmusik mit Mainzer und Kölner Liedern. Von ihrem Handy aus konnte sie die Lieder und den Narhalla-Marsch starten und der Lautsprecher reichte völlig aus, damit wir mitsingen und schunkeln konnten.
Zu Beginn begrüßte ich alle mit einem Gedicht von der Kreppel:
"Ich lieg hier beim Bäcker, spritzig und rund.
Bin frisch gepudert und kerngesund.
Ei kauf mich doch bald, ich will fort von hier.
Mei süße Füllung die will als zu Dir.
Heut bin ich noch frisch, doch dauert´s nit lang,
so lieg ich ganz matschig auf der Auslage dann.
Drum genieße mich heute, gern auch mal zwei,
denn die schönen Tage die geh´n schnell vorbei.
Mal schmeck ich nach Himbeer mal schmeck ich nach Kersch.
Für die einen nach Erdbeer, für die annern Latwersch.
Auch ohne Füllung bin ich ein Genuß.
Doch wer mich Berliner nennt, mit dem ist jetzt Schluß."
Nachdem die Kreppel verspeist war, eröffnete Sigi/Musikmaus die Vorträge mit dem „Gedicht über die Flasche“ von dem unvergessenen Fassenachter Herbert Bonewitz.
Ein Zwiegespräch im Zug hielten Nina/nina364 und Udo/Salon. Nina war auf dem Weg nach Weimar zum Antiquitätenhändler Schaller, um dort den Schreibtisch von Schiller zu ersteigern. Die Mimik der beiden „Schauspieler“ war köstlich und wir kamen aus dem Lachen nicht heraus.
Zwischen den einzelnen Vorträgen wurde geschunkelt und gesungen.
Siegmar/Opadixie erzählte uns, wie er jede Frau erobern kann. „Sieben in einer Nacht“ hatte er gehabt. Ist er wirklich ein so toller Frauenheld ! ? ……Die Auflösung kam zum Schluß: Er war Taxifahrer und hatte sieben Frauen in einer Nacht nach Hause gefahren.
Vor der Pause meinte Margret „Ich glaab, ich werd‘ alt.“ Schon tragisch, wenn man morgens aufsteht und der Schatz sagt, daß sie für die Falten bald Spachtelmasse braucht. Dabei bräuchten die Falten doch gar nicht im Gesicht zu sein, am „Bobbes“ hätten sie genügend Platz. Ihr Fazit – auch wenn manches Zipperlein plagt: „Alt werden hat noch Zeit“.
Danach war Zeit für eine Pause. Silvia hatte sich viel Mühe mit den belegten Brötchen gegeben. Sie schmeckten nicht nur gut, sondern sahen auch sehr appetitlich aus. Mit Musik im Hintergrund konnten wir uns auch gut miteinander unterhalten.
Nach der Pause ging Rose in ihrem Vortrag auf eine lange Reise per Zug und mit dem Flugzeug nach China. Da konnte ja auch so einiges passieren und sie war froh, als sie endlich wieder zu Hause waren.
Den Abschluß machte Nina mit ihrem Helfer Udo.
Uiii, da kamen etliche Requisiten zum Einsatz: ein roter Regenschirm, an den so nach und nach ein Kamm, eine alte Badeschlappe, eine rote Nase, eine große Schleife, eine Narrenkappe, ein kleiner Spiegel, eine Unterhose, ein nasser Schwamm, eine blaue Feder, ein Osterhase, Badeseife, eine große Zwiebel, eine rote Rose und eine Wurst angehängt wurden.
Dazu sang Nina das Lied von der Knoblauchwurst und beim Refrain und der Aufzählung konnten wir alle einstimmen:
„Ist das nicht die Knoblauchwurst,
ja das ist die Knoblauchwurst.
Ist das nicht was für den Durst,
ja das ist was für den Durst.
Oh du schöne, oh du schöne,
oh du schöne Knoblauchwurst."
Das Lied wurde immer schneller – für etliche zu schnell – und wir kamen aus dem Lachen nicht heraus.
Um 17 Uhr war unser Programm beendet. Plätze wurden getauscht und sich miteinander unterhalten. Alle waren der Meinung, daß es ein schöner Nachmittag und ein gelungener Kreppelkaffee gewesen ist. Und Silvia gab mir beim Abschied zu verstehen: Ihr dürft gerne wiederkommen !
Günter/bakru26 hat einen Film vom Kreppelkaffee aufgenommen und zusammen mit Bildern und Musik in einer enormen Fleißarbeit ein Video des Nachmittags erstellt. Du solltest es Dir unbedingt anschauen, es lohnt sich !
Vielen Dank lieber Günter, für Deine Arbeit.
Zum Video klicke hier
Die Bilder, die Du hier im Album sehen kannst, wurden von Annelie/007Ulli, Antonia/nighty, Günter/bakru26 und Rose/Rose56 gemacht.
Und hier noch ein paar schöne Aufnahmen des Nachmittags:
Sind schon alle da? ...... Sonja steuert die Musik mit dem Handy
und Rose begrüßt die Anwesenden mit einem Gedicht auf die Kreppel.
Toll maskiert und gut gelaunt - Ute und Sigi
Und das Geburtstagskind Monika mit Siegmar und Rosi
Auch ein Kölner Mädsche, Friedl/Botterblom, freute sich, bei uns zu sein
und Marlies und Margret lächeln für die Kamera.
Christiane, Sonja und Trude
und
Sigi mit dem Vortrag über die Flasche
Guten Tag, ist hier noch Platz - wohin reisen Sie denn?
Nach Weimar zum Antiquitätenhändler Schaller.
Was wollen sie denn da?
Ich will den Flügel vom Schiller kaufen.
Wer ist Schiller?
....so beginnt die Unterhaltung im Zug !
Schiller & Schaller - der Vortrag und die Mimik von Nina und Udo ist köstlich !
Der "Frauenheld" Siegmar: Sieben in einer Nacht
und
die immer junge Margret
In der Pause gibt es leckere Schnittchen
Rose auf großer Fahrt
und zum Abschluß das Lied von der Knoblauchwurst
(eingestellt am 11.2.24)
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