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Die Stadt des römischen Weingottes Bacchus

Posthof
Alter Posthof (Bild von Pixelio.de)

Zu einer romantischen Funzel-Wanderung in dem „keltischen Landgut des Baccarus“ - heute Bacharach genannt - hatte Traudi die FA-Mitglieder eingeladen. Heribert, Günter, Lutz und Rosemarie mit Gästen waren dem Ruf gerne gefolgt.

Startpunkt ist der „Alte Posthof“. Eine prächtige Tordurchfahrt führt zum malerisch von mehreren Häusern mit Giebeln, Erkern und Türmchen umstandenen Hof, der von dem Turm der Peterskirche und der Wernerkapelle überragt wird. Das Turmhaus ist aus dem 13./14. Jahrhundert, der heutige Eindruck spiegelt den Zustand des späten 16. Jahrhunderts wider. Bereits im Jahr 1724 begann die Postgeschichte des Gebäudes mit der Einrichtung einer Postverwaltung von Thurn und Taxis. Noch bis 1987 hatte hier das Bacharacher Postamt seinen Sitz.

Mit den Funzeln (Laternen) geht es zu einem der sieben alten Brunnen, die Bacharach heute noch besitzt. Hier erzählt uns Horst Maurer etwas über die Stadtbefestigung, die um etwa 1400 vollendet war. Die Türme am Rheinufer - Münztor, Markttor und Krahntor - sind durch einen überdachten Wehrgang verbunden, der früher bei Hochwasser einen Verbindungsweg darstell-te. Zwischen Zollhof und Münzturm ist die Stadtmauer heute noch begehbar. Von dort eröffnen sich zauberhafte Ausblicke auf den Rhein, die allerdings alle paar Minuten durch die dicht vorbei ratternden Züge gestört werden.

Am Münzturm verlassen wir die Stadtmauer und schlendern durch den kleinen, mittelalterli-chen Ort, vorbei an der „Alten Münze“ und dem „Alten Haus“, das im Jahr 1586 errichtet wurde. Seine Anfänge gehen der Inschrift am Haus zufolge bereits auf das Jahr 1368 zurück. „Die Mehrzahl der alten Bürgerbauten ist durch eine Reihe schwerer Stadtbrände immer wieder zerstört worden. Das „Alte Haus“ blieb von den Bränden verschont“, erzählt Herr Maurer. Das bekannte und wohl am meisten fotografierte Fachwerkhaus am Rhein verfügt über vier Giebel, Ecktürmchen und Rokokotüren und beherbergt eine Gastwirtschaft.

Fachwerkhaus
Fachwerkhaus (Foto von Rose56)

Durch die Rosengasse, vorbei an einem der ehemaligen Badhäuser, das wunderbar durch private Initiative restauriert wurde, gelangen wir am Ausgang Bacharachs ins Steeger Tal zum „Malerwinkel“. Eine Anzahl schöner Fachwerkhäuser mit kleinen Schrebergärtchen gruppie-ren sich um den Münzbach. Das Holztor (Steegertor) am westlichen Eckpunkt der Stadtbefes-tigung hat als einziger Turm seine ursprüngliche Bedachung und den alten Fachwerkausbau erhalten. Am Hang zwischen Holztor und Burg Stahleck steht auf halber Höhe der Liebes-turm. Der Legende nach soll sich hier ein Liebespaar in die Tiefe gestürzt haben, als ihre Verbindung keine Erfüllung fand.

Am Holztor vorbei steigen wir hinauf zum Postenturm. „Der Posten ist eine sehr bekannte Bacharacher Weinlage“, erklärt uns Herr Maurer, der im Nebenerwerb Winzer ist. Der Postenturm wurde 1899 wiederhergestellt und kann bestiegen werden. Er ist zur Stadt hin offen. In der Abenddämmerung genießen wir von hier oben die von Dichtern und Denkern beschriebene Rheinromantik. Hell leuchtet der Mond über dem Rheintal und man versteht, warum Viktor Hugo im 19. Jahrhundert Bacharach als eine der „schönsten Städte der Welt“ bezeichnet hat. Der Blick schweift über die malerische Stadt zu Burg Stahleck und zur Wernerkapelle, dem Wahrzeichen Bacharachs.

Die in den Weinbergen oberhalb der Peterskirche gelegene Ruine eines hochgotischen Zent-ralbaus war früher eine Wallfahrtskapelle. Sie wurde kurz nach 1287 errichtet. Anlass zum Bau gab die Ermordung des Knaben Werners in der Karwoche 1287. Der Tod wurde ohne jeden Beweis der Judengemeinde von Oberwesel angelastet. Die Folge war eine Judenverfol-gung, bei der über 40 Menschen getötet wurden. Aufgrund dieses Pogroms wurde eine diesem Werner geweihte Kapelle errichtet. Seit 1981 kümmert sich der Bauverein Wernerkapelle um die Rettung und Erhaltung.

Altes Haus
Altes Haus (Foto von Rose56)

Durch die Weinberge abwärts wandern wir zurück in den Ort - unsere Funzeln zeigen uns in der hereinbrechenden Dunkelheit den steilen Weg. Durch ein schmales Gässchen, das in der Rosengasse abzweigt, gelangen wir wieder zum „Alten Haus“, und durch das enge Schulgäss-chen zum Rheinufer.

Zum Abschluss der Funzel-Wanderung genießen wir bei der kulinarischen Sommernacht in den Rheinanlagen ein Glas des goldenen Rebensaftes und eine Bacharacher Spezialität: Bauernbrot mit „Hinkeldreck“, was sich als Leberwurst mit Mandeln bestreut herausstellt. Beim Plaudern und dem einen oder anderen lukullischen Genuss lassen wir den Besuch der Stadt des Weingottes Bacchus ausklingen.

Vielen Dank, liebe Traudi, für den guten Tipp!

Wenn Du noch Zeit hast, dann schau Dir hier noch ein paar Bilder von Bacharach in meiner Galerie an!

Die folgenden Schnappschüsse hat Günter für uns gemacht.

Autor: Feierabend-Mitglied

Wechselbilder von Bakru26
Funzelwanderung und kulinarisches Rheinfest in Bacharach (Schnappschüsse von Günter gen. Bakru26)

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